Finissage am Antikriegstag
Willingshausen. Die Kultur-Initiative-Willingshausen e.V. (kurz KIWI) lädt zur Finissage der Ausstellung »Hellmuth Pranz – Retrospektive« am Sonntag, 1. September ab 14.30 Uhr in die Galerie »Neustädter Sieben« ein. Viele Arbeiten des in 2015 verstorbenen Künstlers aus Ermetheis beschäftigen sich mit Themen, die allgemein gerne verdrängt werden.
Auseinandersetzung mit dem Krieg
So sind in der »Neustädter Sieben« auch einige Gemälde zu sehen, die den doch allgegenwärtigen Tod thematisieren. Es verwundert daher nicht, dass sich Hellmuth Pranz auch mit dem Krieg auseinandergesetzt hat. Viele dieser Arbeiten tragen vielsagend den Titel »Künstlicher Horizont« und führen damit auf eine Ebene, die zunächst nicht sichtbar ist.

Der letzte Ausstellungstag der Retrospektive ist zugleich Antikriegstag. „Ganz im Sinne des Anliegens von Hellmuth Pranz möchten wir uns daher selbst mit dem Thema ‚Krieg‘ auseinandersetzen, der weltweit an zahlreichen Orten Angst und Schrecken verbreitet, Opfer an Mensch und Materie fordert“, erläutert Jörg Haafke, der KIWI-Vorsitzende. „Fast 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges dürfen sich die heute in Mitteleuropa Lebenden zu einem großen Teil als ‚Begnadete Generation‘ sehen. Wiederaufbau, Leben in Frieden, Abschaffung der Wehrpflicht, Sorglosigkeit. Heute sind wir faktisch und politisch längst beteiligt, wenn auch nicht an der Front – nicht nur, aber auch mit Waffenlieferungen“, heißt es in der KIWI-Pressemitteilung weiter.
Die Menschheit hat den Verstand verloren
Statt der oft üblichen Darstellungen über die Gewalt- und Zerstörungsmaschinerie oder gar Heldengeschichten von der Front, möchte die Kultur-Initiative den Blick auf die schleichenden Vergiftungen des sozialen Gefüges und auf manche Neigungen zum Machtmissbrauch lenken.
Dazu zeigt die KIWI den Dokumentarfilm »Der Hauptmann von Muffrika« und trägt anschließend Passagen aus den Tagebüchern von Astrid Lindgren über den Zeitraum 1933 bis 1945 vor, die 2015 unter dem Titel »Die Menschheit hat den Verstand verloren« veröffentlicht wurden.
Zum Verzehr wird es Schwälmer Platz aus dem Hause Dittschar geben.
(KIWI | red)