Jetzt geht’s in den hohen Norden
Kiel. Der vierte Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga – und erneut bekommt es die MT Melsungen mit einem Top-Team zu tun. Nach der Partie bei den Rhein-Neckar Löwen ist die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo wieder in der Fremde gefordert, dieses Mal beim THW Kiel. Anwurf in der Wunderino-Arena ist um 19 Uhr.
Ein Gastspiel an der Förde ist nie eine einfache Aufgabe. In diesen Tagen erst recht nicht, denn der Rekordmeister läuft nach seinem beeindruckenden Auswärtssieg beim SC Magdeburg mit breiter Brust auf.
Bilanz hat Luft nach oben
Die MT-Profis hingegen müssen die doch recht deutliche Niederlage in Mannheim aus den Köpfen bekommen. „Unsere Jungs haben bereits in der Vorsaison bewiesen, dass sie mit Misserfolgen gut umgehen können“, sagt Finn Lemke.
Der ehemalige Profi wird in Kiel nicht Chefcoach Parrondo assistieren. In der Mannheimer SAP-Arena war Lemke für Arjan Haenen als Co-Trainer eingesprungen, der als Verantwortlicher der zweiten MT-Mannschaft in der 3. Liga unterwegs war. Lemke beschreibt seinen Einsatz am vergangenen Samstag als sehr spannende Aufgabe: „Es hat extrem Spaß gemacht. Und ich bin der MT dankbar für die Chance, Erfahrungen zu sammeln“, sagt der Europameister von 2016.
Wobei er selbstironisch ergänzt, dass seine Bilanz durchaus Luft nach oben besäße. In der Vorsaison saß Lemke schon einmal in der Bundesliga als Co-Trainer auf der Bank, damals gegen Wetzlar, und auch diese Partie ging verloren. Beim dritten Mal müsse dann dringend ein Sieg her, „sonst heftet mir noch der Ruf eines Seuchenvogels an“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Er wisse schließlich, dass im Profisport mitunter viel Aberglaube herrscht.
Wer mehr Fehler macht, verliert das Spiel
Sei’s drum. Trotz des nicht erfreulichen Ergebnisses in Mannheim hat Lemke „viele positive Dinge gesehen“. Er denkt dabei in erster Linie an die Anfangsphase, als die MT mit viel Intensität zu Werke ging, die Abwehr robust stand und die Angriffe geradlinig und effektiv vorgetragen wurden. Knackpunkt seien die eigenen technischen Fehler gewesen, die im Verlauf der Partie zugenommen hätten.
Lemke bringt die heutige Art des Handballs auf einen einfachen Nenner: „Wer mehr Fehler macht, der verliert das Spiel.“ Gerade Spitzenteams nutzen solche Patzer eiskalt aus. Von daher gelte nun auch in Kiel, den Gegner nicht zu schnellen und einfachen Toren einzuladen. Dass die MT-Profis dazu in der Lage sind, steht für Lemke außer Frage. Die Mannschaft sei erfahren und eingespielt, und die Neuzugänge seien bereits gut integriert. Insofern glaubt der 2,10 Meter große Hüne durchaus an einen Erfolg in Kiel.
Warum auch nicht? Vor gut einem Jahr gelang den Nordhessen genau solch ein Coup in der Wunderino-Arena. Und für all jene, die ganz gern mal abergläubisch sind, sei hinzugefügt: Damals war es ebenfalls der vierte Spieltag.
Infos zur Partie
○ Bilanz MT – THW
37 HBL-Spiele, 31 Siege THW, 5 Siege MT, 1 Remis
2 DHB-Spiele, 2 Siege THW
○ Letzter Vergleich:
02.06.24, HBL, MT – THW 23:23
○ Schiedsrichter am Donnerstag: Robert Schulze (Magdeburg), Tobias Tönnies (Magdeburg);
○ Spielaufsicht: Marcus Helbig
○ Infos zum Gegner:
► www.thw-handball.de
○ Spielort: Wunderino-Arena, Europaplatz 1 in Kiel
○ Live-Übertragung: Dyn startet mit der Berichterstattung um 18.45 Uhr.
(MT Melsungen | red)