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EU-Mercosur – Wichtiges Signal für Freihandel

Region. Nach 25 Jahren Verhandlungsdauer ist die erste Etappe geschafft: Die EU und die Mercosur-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay) haben sich auf ein Handelsabkommen geeinigt. Damit könnte die größte Freihandelszone der Welt entstehen. Insbesondere angesichts der Gefahren, denen der internationale Freihandel derzeit ausgesetzt ist, ist das das richtige Signal, so die IHK Kassel-Marburg.

Das EU-Mercosur-Abkommen ist laut IHK ein wichtiges Signal für den Freihandel. Fotomontage: Gerd Altmann | Pixabay

Das EU-Mercosur-Abkommen ist laut IHK ein wichtiges Signal für den Freihandel. Fotomontage: Gerd Altmann | Pixabay

Hohe industrielle Exportquote

„Das EU-Mercosur-Abkommen ist überfällig. Es bietet gerade einer Exportnation wie Deutschland wichtige strategische Chancen. Das gilt insbesondere für unsere Region, die eine Exportquote von fast 60 Prozent im industriellen Sektor aufweist“, erklärt Dr. Arnd Klein-Zirbes, Hauptgeschäftsführer der IHK Kassel-Marburg.

Das Abkommen verspricht, Handelshemmnisse abzubauen und einen gemeinsamen Markt mit rund 715 Millionen Menschen zu schaffen. Hohe Zölle, etwa 35 Prozent auf Autos und bis zu 20 Prozent auf Maschinen, sollen entfallen. Das entspricht einer jährlichen Entlastung von rund vier Milliarden Euro für europäische Unternehmen. Südamerika ist für nordhessische und Marburger Unternehmen ein wichtiger Markt mit großem Entwicklungspotenzial. Beispielhaft verweist die IHK Kassel-Marburg in diesem Zusammenhang auf die Medizin-Branche und den Pharma-Sektor.

Chancen und Risiken

Das Abkommen verpflichtet zu hohen Umweltstandards und zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Kritiker sehen Risiken für die europäische Landwirtschaft. Begrenzte Importquoten und ein möglicher Kompensationsfonds sollen Abhilfe schaffen. Dr. Klein-Zirbes warnt vor möglichen Blockaden: „Es wäre ein Rückschlag, wenn das Abkommen im EU-Parlament oder im Ministerrat scheitern würde. Eine Verzögerung oder ein Scheitern würde den handelspolitischen Vorsprung der EU gefährden und den Einfluss von China auf dem südamerikanischen Markt vermutlich noch erhöhen.“

Jetzt schnell handeln

„Wir erwarten, dass die Bundesregierung die weiteren Verhandlungen vorantreibt,“ fordert Dr. Klein-Zirbes. „Die deutsche Wirtschaft ist auf einen funktionierenden Freihandel angewiesen.“

Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg
red



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