Klimarat widerspricht AFD-Forderungen
Homberg (Efze). Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) abzuschaffen, sieht der Homberger Klimarat laut einer Pressemitteilung als verfassungsfeindlich und fachlich inkompetent an. Die Bundeskanzler-Kandidatin der AFD habe kürzlich erklärt, dass sie bei einer Machtübernahme das EEG-Gesetz sofort abschaffen wolle.

Die Erneuerbaren Energien sind aus dem modernen Leben und Wirtschaften nicht mehr wegzudenken. Foto: Admiral_Lebioda | Pixabay
„Das hätte für Homberg und den gesamten ländlichen Raum fatale Folgen.
Deshalb darf diese Forderung nicht unwidersprochen bleiben“, erklärt Dietmar Groß, Sprecher des Homberger Klimarates.
Wichtiger Wirtschaftsfaktor
Weit mehr als 1.000 Photovoltaikanlagen befänden sich inzwischen auf Dächern in Homberg und den Dörfern der Kreisstadt. Im Vertrauen auf die Verlässlichkeit der Regierung hätten die Bürger insbesondere auf dem Land viele Millionen Euro in Erneuerbare investiert.
Die Bürgerenergiegenossenschaft KBG hat das Energienetz der Stadt darauf abgestellt und sich im Verbund mit anderen Energieversorgern der Region an Windkraftanlagen beteiligt. Viele Privatleute haben bereits ihre Heiztechnik und die Mobilität auf erneuerbare Energien umgestellt. Noch mehr sind derzeit in der Planung für diese Schritte.
Für das Handwerk ist der Ausbau der erneuerbaren Energien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Für die Landwirtschaft – Dietmar Groß selbst betreibt den gleichnamigen BioHof – sind die Erneuerbaren ein wichtiges Standbein, sowohl durch PV-Dachanlagen als auch durch Biogas. „Letztlich“, so Groß, „sind die Erneuerbaren eine wesentliche Grundlage dafür, dass wir die Klimaschutzziele zur Vermeidung der Erderwärmung erreichen können. Nur im Bereich Energiepolitik sind die EU-Klimaschutzziele bisher erreicht. Damit werden Defizite in anderen Bereichen (Verkehr) kompensiert und empfindliche Strafzahlungen der EU vermieden.“
Klares Bekenntnis der Kandidaten gefordert
Viele fortschrittliche Kommunen erzielen nach Groß’ Worten durch die Erneuerbaren inzwischen wichtige Einnahmen (Gewerbesteuern). Diese Sachverhalte infrage zu stellen, zeugt weder von Sachverstand noch von Verständnis der AFD für die Interessen der Menschen in den ländlichen Gebieten.
Der Klimarat Homberg erwartet von allen politischen Vertretern, insbesondere von den Kandidaten für den nächsten Bundestag, ein klares Bekenntnis zu dem eingeschlagenen Weg des konsequenten Klimaschutzes und insbesondere zu einem weiteren Ausbau der Erneuerbaren.
„In Zukunft muss verstärkt darauf geachtet werden, dass auch die Wertschöpfung vor Ort bleibt“, sagt Groß abschließend.
Homberger Klimarat
red