Das Geheimnis der Erlösung
Homberg (Efze). „Ohne Erinnerung gibt es keine Kultur. Ohne Erinnerung gäbe es keine Zivilisation, keine Gesellschaft, keine Zukunft“, schrieb der Holocaust-Überlebende und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel. Eine weitere Weisheit besagt: „Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung.“

Die so genannten Stolpersteine sind längst ein fester Bestandteil der Erinnerungskultur an einstige jüdische Mitbürger geworden. Inwieweit Erinnern eine Lebensgrundlage sein kann, erläutert Dr. Hans-Joachim Simm aus Frielendorf in seinem Vortrag. Foto: N.N. | pm, Projektgruppe DAsein
Mit diesen Zitaten lädt die Projektgruppe DAsein im Homberger Kulturring (HKR) zu eienm Vortrag mit anschließender Diskussion am Freitag, 25. April 2025 ab 19.00 Uhr in das Atelier »Kunst+Kultur GLASHAUS« in die Welferoder Straße 23 ein. Nicht einmal der Alltag sei ohne Erinnerung zu bewältigen. Erinnerungen gäben Identität. Sie entstünden durch Sprache, durch Erzählungen und den Austausch mit anderen Menschen. So habe Erinnerung auch eine soziale Komponente.
Gemeinsames Gedenken, kollektives Erinnern stabilisiert eine Gesellschaft, in den Erinnerungen einer Familie an ihre Vorfahren oder als kulturelles Gedächtnis, das sowohl materielle Gegenstände aus Architektur, Kunst und Literatur als auch historische Ereignisse, Wissenschaften, Religion und Philosophie aus größeren Zeiträumen umspannt, heißt es in der Einladung. In keinem Fall jedoch ist das Erinnerte ein für allemal festgeschrieben, es kann immer wieder neu erzählt, gedeutet und verändert – oder aber ganz vergessen werden.
Das Gedächtnis sei kein statischer Speicher, ständig würden neuronale Netzwerke aktiviert. Erinnerungen seien daher auch abhängig von der Situation, in der sich jemand erinnert, und sie seien umso deutlicher, je mehr das Erinnerte mit Emotionen verbunden gewesen sei oder noch immer sei. Das könne belasten und überfordern, sodass Vergessen – nicht aber Vergessen wollen oder Verdrängen – auch heilsam sein könne.
Referent des Abends ist Dr. Hans-Joachim Simm aus Frielendorf. Der Eintritt frei, eine Spende jedoch erbeten.
Projektgruppe DAsein
red