Alternative für Unternehmen: Ausländische Fachkräfte anwerben
Interview: Norbert Claus, Teamleiter International der IHK Kassel, über freie Stellen und Spanien
Spanien ächzt unter einer hohen Jugendarbeitslosigkeit, in der Bundesrepublik zeichnet sich ein Mangel an Fachkräften ab. Kommen für Unternehmen aus der Region spanische Arbeitskräfte als Alternative in Betracht?
Norbert Claus: Die nordhessische Wirtschaft brummt und es ist gut, dass die Unternehmen ihre Fachkräfte selbst in Krisenzeiten behalten und weiterhin in Aus- und Weiterbildung investiert haben. Dennoch reicht es nicht aus, viele produzierende Unternehmen können zusätzliche Schichten oder freiwerdende Stellen nicht besetzen. Dies betrifft die Facharbeiterebene genauso wie die Meister-, Techniker- oder Ingenieurebene. Eine Alternative könnte das Anwerben von Fachkräften aus dem Ausland sein. Hier bietet sich Spanien an – das Land in Europa mit der höchsten Jugendarbeitslosigkeit. Dort sind 45 Prozent der jungen Leute zwischen 19 und 25 Jahren ohne Arbeit. Fast 40 Prozent der unter 34-jährigen Spanier arbeitet mit Zeitverträgen, viele sind arbeitslos. Aus reiner Not leben mehr als die Hälfte von ihnen noch oder wieder bei den Eltern. mehr »