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Siebert verpasste Norm für Hallenmeisterschaften knapp

karolin-siebert150127aHannover/Melsungen. Karolin Siebert aus Melsungen durfte mit einer Ausnahmegenehmigung bei den Hallenmeisterschaften der Landesverbände Bremen und Niedersachsen als Gastläuferin über 400 Meter an den Start gehen. Die hessische Jugendmeisterin, die vor einer Woche mit der Rekordzeit von 2:18 Minuten die 800 Meter in Frankfurt gewonnen hatte, wollte die letzte Gelegenheit nutzen und die 400m-Norm von 58,60 Sekunden für die deutschen Jugendmeisterschaften in Neubrandenburg erfüllen. Nachdem sie am 10. Januar bei den Landesmeisterschaften der Männer und Frauen in Hanau überraschend mit 58,64 Sekunden den dritten Platz belegen konnte und nur um den Wimpernschlag von 0,04 Sekunden die vorgeschriebene Leistung verpasste, sollte sie nach der Trainingsplanung bei den Landestitelkämpfen der Jugend in Frankfurt zum ersten Mal unter 58,50 Sekunden laufen. Aber sie wurde wegen einer angeblichen Rempelei in der zweiten Runde disqualifiziert und stand deshalb mit leeren Händen und ohne Norm für Neubrandenburg da.

Durch die guten Kontakte zu Niedersachsens Leichtathletik-Präsidium wurde ihr Ulrich Michel, dem Leiter der Wettkampforganisation gestattet, im Lauf der besten Jugendlichen beider Landesverbände zu starten. Karolin Siebert, die sich in der Woche nach den Landesmeisterschaften beim nasskalten und regnerischen Freilufttraining im Melsunger Waldstadion erkältet hatte, strahlte dennoch vor ihrem Start über die beiden Hallenrunden in Hannover ein gesundes Selbstbewusstsein aus.

Weil Wettkampfleiter Herwig Renkwitz aus Bremen die ungünstige Innenbahn in diesem 400m-Finale frei ließ, durfte die Jugendliche aus Melsungen auf Bahn zwei starten. Unmittelbar vor ihr lief Lea Ahrens aus Bad Harzburg, die im Vorjahr über 800 Meter mit 2:14,00 Minuten zu den TOP-TEN ihres Jahrgangs in Deutschland gehörte und auch über 400 Meter mit 57,59 Sekunden über zwei Sekunden schneller war als das MT-Aushängeschild. Auf der Außenbahn lief Lokalmatadorin Mailin Schäfer von der LG Hannover, die mit ihrer Bestzeit von 55,61 Sekunden den vierten Platz bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Wattenscheid belegt hatte und im Vorjahr jahrgangsbeste 400m-Läuferin im Bundesgebiet war. Thomas Bertram, der Trainer von Lea Ahrens, meinte vor dem 400m-Finale, dass sein Schützling sehr gut in Form sei und in diesem Rennen eine Zeit unter 57,00 Sekunden anstreben würde. Aus diesem Grund erhielt Karolin Siebert den Auftrag, ca. zwei Meter hinter Lea Ahrens zu laufen, denn damit würde sie die geforderte „Quali“ für Neubrandenburg sicher erfüllen.

karolin-siebert150127bUnmittelbar nach dem Startschuss fegte Mailin Schäfer auf der Außenbahn wie die Feuerwehr los und hatte ausgangs der ersten Kurve einen sichtbaren Vorsprung herausgeholt. Karolin hielt sich an die vorgegebene Taktik und blieb zwei Meter hinter der Jugendlichen aus Bad Harzburg. Da Mailin Schäfer ihr Tempo hielt, passierte sie die erste Runde in 27,0 Sekunden. Für Lea Ahrens wurden 28,2 notiert, Karolin Siebert lag noch einmal 0,3 Sekunden dahinter. Das war natürlich viel zu langsam, um eine Zeit unter 58 Sekunden zu laufen. Obwohl auf der zweiten Hälfte die beiden Verfolgerinnen ihr Trumpf-As, also ihre Tempohärte ausspielen wollten, kamen sie nicht näher an Mailin Schäfer heran. Ausgangs der letzten Kurve griff Karolin Siebert Lea Ahrens an, und es sah für einen Augenblick so aus, als könnte sie an ihr vorbeilaufen. Aer es sah nur so aus; sie kam nicht heran, weil auch ihre Kräfte nachließen.

Mailin Schäfer, die eine Woche vorher als Landesmeisterin sowohl über 60 als auch die 200 Meter dominierte, blieb mit 56,77 über eine Sekunde über ihrer Bestzeit. Aber das 400m-Talent aus Hannover siegte dennoch souverän und ist eine 400m-Finalanwärterin für Neubrandenburg. Lea Ahrens rettete sich nach 58,29 Sekunden als Zweite ins Ziel und verwies Karolin Siebert auf Rang drei. Die hessische Jugend-Hallenmeisterin, die mit einem guten Tempogefühl ausgestattet ist und auch genau weiß, was sie kann und was sie sich zutrauen darf, lief in diesem entscheidenden Rennen couragiert hinter Lea Ahrens in der Hoffnung, diese würde unter 58 Sekunden laufen. Aber für Karolin blieb die Uhr erst nach 58,65 Sekunden stehen. Damit wurde die Norm für Neubrandenburg mit 0,05 Sekunden wieder um einen Wimpernschlag verpasst.

„Ich wollte die erste Runde eine Sekunde schneller anlaufen, aber ich hatte mich auf Lea verlassen und blieb hinter ihr, ohne auf die Zwischenzeit zu achten“ übte sich die angehende Abiturientin in Selbstkritik. Die Hoffnung, sich für Neubrandenburg zu qualifzieren, erfüllte sich nicht. In würdiger Haltung verbarg sie ihre Enttäuschung, aber Karolin muss deshalb ihren Kopf nicht hängen lassen. (ajw)



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