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826.000 Euro für Forschung in Nord- und Osthessen

Landesprogramm LOEWE fördert wissenschaftliche Projekte

Wiesbaden. Förderbescheide über rund 826.000 Euro übergibt Wissenschaftsminister Boris Rhein heute in Kassel und Fulda. Gefördert werden die Entwicklung eines neuartigen Greifsystems, das Produktionsprozesse präziser und günstiger machen soll, und die Forschung an einem Klimasystem, das die Klimatisierung in Museen revolutionieren soll. Die Mittel stammen aus dem bundesweit einmaligen Forschungsförderprogramm LOEWE, mit dem auch KMU-Verbundprojekte unterstützt werden. In diesen Projekten arbeiten kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus Hessen mit Wissenschaftseinrichtungen an innovativen Produkten und Dienstleistungen.

Probleme aus Industrie und Kulturwirtschaft lösen
Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Wer im Wettbewerb bestehen will, muss neueste wissenschaftliche Erkenntnisse der praxisnahen Forschung schnell in marktreife Verfahren überführen. Das ist der Ansatz unserer KMU-Verbundprojekte. Die beiden geförderten Projekte sind hervorragende Beispiele dafür: Sie gehen Probleme im industriellen Herstellungsprozess und in der Kulturwirtschaft an.“

Neuartiges Greifsystem bewegt sensible Flächen
In Kassel erhält das Projekt „PolyGreifer – Entwicklung eines Greifsystems auf Basis niederenergetischer, niedrigschmelzender Thermoplaste“ einen Zuwendungsvertrag des Landes Hessen über rund 327.000 Euro. Die eta| opt GmbH entwickelt dabei zusammen mit der Universität Kassel ein neuartiges und flexibleres Greifsystem für Herstellungsprozesse in der Industrie. Die Innovation: Der Kunststoff am Greifarm lässt sich mittels Wärme verformen und passt sich dadurch dem Gegenstand, den er bewegen soll, besser an. Durch Kältezufuhr entsteht dann eine stabile und passgenaue Verbindung, die durch erneutes Aufwärmen wieder aufgelöst werden kann. Diese Vorgehensweise ist vor allem hilfreich, wenn Bauteile aus empfindlichen Materialien wie Sandstein bewegt werden sollen. Dabei ist der „PolyGreifer“ günstiger als viele herkömmliche Greifsysteme, die mit teurer und energieintensiver Druckluft betrieben werden.
Klimasystem für bessere Museumsluft

Einen Zuwendungsvertrag über rund 499.000 Euro überreicht Wissenschaftsminister Boris Rhein dem Projektteam von „Kontinuierlich regelbares, geräuscharmes Klimaregelungssystem zur präventiven Konservierung von Kulturgütern – Dezentrale Klimageräte“. Dieses Projekt soll es Museen künftig leichten machen, Gemälde, Skulpturen oder Dokumente auch unter schwierigen räumlichen Bedingungen ideal zu klimatisieren. Denn gerade in denkmalgeschützten Altbauten zum Beispiel ist die Klimaregelung häufig ein großes Problem. Daher forscht die Hochschule Fulda gemeinsam mit der Heinrich & Kloss Electronic GmbH aus Petersberg und dem Lorscher Klimaanlagen-Hersteller Michael Kirner an einem neuartigen Klimasystem, das die Museumsklimatisierung revolutionieren soll. Dabei soll ein Sensorennetzwerk künftig drahtlos und intelligent Informationen zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit weitergeben. Durch moderne Halbleiter-Wärmepumpen ohne bewegliche Teile soll die Anlage außerdem geräuscharm arbeiten können.

Am Bedien- und Wartungskonzept arbeiten das Städel Museum und die Kulturstiftung des Hauses Hessen mit.

Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Beide Projekte haben nicht nur den greifbaren Nutzen für Kunden und Unternehmen im Blick. Sie tragen auch zum, ‚Jobmotor Hessen‘ bei – genau wie all die anderen KMU-Verbundprojekte, die wir fördern. LOEWE bringt die klügsten Köpfe der hessischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit engagierten Unternehmen zusammen. So treiben wir Innovationen voran.“
Was ist LOEWE?

Die Abkürzung „LOEWE“ steht für „Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz“. Mit LOEWE hat die Landesregierung von 2008 bis 2016 rund 671 Millionen Euro für die Förderung herausragender, wissenschaftlicher Verbundvorhaben bereitgestellt. Im Jahr 2017 beläuft sich das LOEWE-Budget auf insgesamt rund 58 Millionen Euro. Das Programm ist neben dem Hochschulpakt und dem Bauprogramm HEUREKA die dritte Säule der Hochschulförderung in Hessen. Seit 2008 verwaltet die HA Hessen Agentur die LOEWE-Förderlinie 3 (KMU-Verbundvorhaben) im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. (red)



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