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Bei der GWD wieder unentschieden

Im Ausswärtsspiel der MT Melsungen gegen GWD Minden (13.05.21) präsentierte sich Kai Häfner (7) als bester MT-Schütze. Foto: Alibek Käsler
Im Ausswärtsspiel der MT Melsungen gegen GWD Minden (13.05.21) präsentierte sich Kai Häfner (7) als bester MT-Schütze. Foto: Alibek Käsler

Lübbecke. Die MT Melsungen kann in dieser Saison gegen GWD Minden einfach nicht gewinnen. Am 30. Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga mussten sich die Nordhessen mit einem am Ende sehr glücklichen 30:30 (12:15)-Remis begnügen.

Punkt gewonnen, Punkt verloren

Im Hinspiel im Oktober in Kassel hatten sich die beiden Kontrahenten 24:24 getrennt. Spielbestimmende Akteure am Himmelfahrtstag in der Lübbecker MERKUR Arena, dem Ausweichquartier der Grünweißen, waren auf Seiten der MT Keeper Silvio Heinevetter mit 15 Paraden und Kai Häfner mit 7 Toren. Bei Minden hinterließen Rechtsaußen Max Staar (6 Tore) und Spielmacher Juri Knorr (6/1 Tore) die stärksten Eindrücke.

„Sieht man die letzten Sekunden des Spiels, war es ein gewonnener Punkt. Betrachtet man das Spiel insgesamt, war es ein verlorener Punkt“, fasste Silvio Heinevetter das Match in der SKY-Analyse direkt nach dem Schlusspfiff treffend zusammen. Der MT-Keeper selber hatte mit einer eindrucksvollen Leistung dafür gesorgt, dass sich seine Mannschaft in der ersten Halbzeit mit fünf Toren absetzen konnte (10:15, 29. Min.).

Nach vier Minuten platzt der Knoten

Doch der Reihe nach: Melsungen war ohne den zuletzt starken Felix Danner angereist. Der Kreisläufer und Abwehrspezialist hatte sich am Samstag im Spiel gegen Göppingen einen Nasenbeinbruch zugezogen. Ebenfalls nicht dabei war Youngster Ole Pregler, der zur Zeit mit der A-Jugend vielversprechend in den Playoffs zur Deutschen Meisterschaft unterwegs ist. So ließ Gudmundur Gudmundsson mit Michael Allendorf, Julius Kühn, Domagoj Pavlovic, Kai Häfner, Timo Kastening, Arnar Arnarsson und Silvio Heinevetter beginnen.

Mindens Christoffer Rambo kam 35 Sekunden nach dem Anwurf zu einer ersten Chance, die jedoch Silvio Heinevetter vereitelte. Im Gegenzug vertändelten dessen Vorderleute den Ball, sodass die nächste Mindener Gelegenheit von Max Saar zum Eröffnungstreffer genutzt wurde. Kurz darauf war der flinke Rechtsaußen mit einem Steal erfolgreich – die Gastgeber gingen mit 2:0 nach vorn. Nach fast vier Minuten platzte dann auch bei der MT der Knoten. Timo Kastening schaffte es unter allergrößter Bedrängnis noch, den Ball quer durch den Kreis zu Arnar Arnarsson zu passen, der zum 2:1 verwandelte.

Vorlagen und Anschlusstreffer

Mit einer Parade leitetete Silvio Heinevetter den nächsten MT-Vorstoß ein, den Kai Häfner mit etwas Pech mit einem Wurf an den Pfosten abschloss. Doch gleich darauf machte es der Halbrechte besser, indem er einen Tempogegenstoß zum 2:2 abschloss. Die MT war nach fünf Minuten also auch im Spiel. – Sollte man meinen. Denn in der Folge übernahmen die Hausherren wieder das Ruder. Mit einem 3:0-Lauf setzten sie sich auf 5:2 ab (9.). Daran beteiligt war – neben Christoffer Rambo und Maximilian Janke, auch Torhüter Malte Semisch, der mit einem langen Ball in das wegen einer Unterzahl verwaiste Melsunger Tor traf. Zwei dieser drei Treffer fielen nach Fehlwürfen – Julius Kühn hatte zweimal hintereinander Pech im Abschluss.

Melsungen robbte sich per verwandeltem Strafwurf (Tobias Reichmann, 11.) und dem Tor von Rechtsaußen Timo Kastening nach perfektem Pass von Julius Kühn wieder heran (5:4, 13.). Und hätte zwischendurch Michael Allendorf von Linksaußen noch getroffen, wäre zu dem Zeitpunkt schon wieder alles offen gewesen. So aber behielten die Mindener weiterhin knapp die Oberhand. Die Hausherren legten zwei vor, die Gäste markierten jeweils den Anschlusstreffer. Wie etwa Marino Maric, der gleich nach seiner Einwechslung zum 8:7 traf (17.). Aber wieder schaffte es Minden, die aufkommenden Nordhessen etwas zurückzudrängen. Auch weil die wiederum in zwei Angriffen hintereinander Nerven zeigten (Timo Kastening) währenddessen Max Staar und Juri Knorr auf 10:7 erhöhten (19.).

Letzter Knaller im Feuerwerk

Und dann brannte die MT in den folgenden neun Minuten ein wahres Feuerwerk ab. Das Geschehen im Zeitraffer: Maric kann nur siebenmeterreif ausgebremst werden, Reichmann trifft von der Strafwurflinie (10:8); Heinevetter pariert gegen Zeitz; Kühn wuchtet zum 10:9 ein, Heinevetter hält einen Strafwurf von Knorr; Häfner wird gefoult, Reichmann gleicht per Siebenmeter aus (10:10); Maric verwertet ein Anspiel von Häfner und bringt die MT erstmalig in Führung (10:11, 24.); Häfner besorgt das 10:12; Heinevetter kauft erneut Zeitz einen Ball ab; Maric schließt auch seinen dritten Torwurf erfolgreich ab (10:13, 26.); Kastening vergibt einmal, macht aber im nächsten Angriff seinen Fauxpas wieder gut und stellt auf 10:14 (26.); Maric gelingt dann mit seinem Tor zum 10:15 der letzte Knaller in diesem Feuerwerk. Dass Minden in den verbleibenden 83 Sekunden die Bilanz zur Halbzeit mit zwei Treffern zum 12:15 noch etwas erträglicher gestalten kann, mag der nachlassenden Konzentration Melsungens geschuldet sein.

Die Mannschaft von Gudmundur Gudmundsson hatte die Grünweißen durch ihren fulminanten Spielabschnitt im ersten Durchgang womöglich etwas geschockt. Aber offenbar nun auch wieder nicht so stark, dass diese fortan in Ehrfurcht vor dem vermeintlichen Favoriten erstarrt wären. Denn nachdem die Nordhessen noch einige Minuten lang über die Zwischenstände 12:16 (32.), 14:17 (33.) und 15:18 (37.) das Heft in der Hand behielten, machten die Ostwestfalen deutlich, dass sie noch lange nicht ans Aufgeben dachten. Beeindruckend, wie sie mit einem 3:0-Lauf innerhalb von nur 128 Sekunden das Spiel wieder öffneten (18:18, 39.). Wobei ihnen die MT mit zwei Fehlpässen (Kühn, Pavlovic) auch etwas in die Hände spielte. Dabei hatte Gudmundur Gudmundsson seine Schützlinge zwischenzeitlich noch per Timeout neu eingestellt.

MT vertändelt den Angriff

Aber dann schlug die MT zurück: Der an diesem Abend wie in besten Zeiten aufspielende Marino Maric traf erst zum 18:19 und bugsierte wenig später im Fallen einen fast verlorenen Ball geschickt zu Tobias Reichmann, der auf 18:20 stellte (40.). Was natürlich kein Ruhekissen bedeutete. Mats Korte und Juri Knorr schafften erneut den Ausgleich (20:20, 41). Wodurch sich Melsungen aber wiederum nicht sonderlich beeindruckt zeigte. Das galt ebenfalls für die dann noch folgenden Pattsituationen 22:22 (44.), 26:26 (54.) und 27:27 (55.). Denn die Bartenwetzer fanden jeweils mit Gegentreffern die passende Antworten. Auch fünf Minuten vor Schluss, nachdem Geburtstagskind Yves Kunkel seine Farben gegen seinen früheren Club mit 27:28 in Führung gebracht hatte. Die konterte Max Staar nur sieben Sekunden später mit dem Ausgleichstreffer.

Auf der anderen Seite hatte Tobias Reichmann von der Strafwurflinie mit einem Lattenkreuzkracher Pech und im Gegenzug gelang Doruk Pehlivan die 29:28-Führung. Aber auch die glich die MT in Person von Kai Häfner wieder aus. Zu spielen waren da noch 03:36 Minuten. Genügend Zeit also, um das Match in der Crunchtime endgültig noch auf eigene Seite zu ziehen. Zumal der inzwischen für Silvio Heinevetter zwischen den Pfosten stehende Nebojsa Simic einen Wurf von Juri Knorr unschädlich machte und damit seinen Vorderleuten die Gelegenheit für einen neuen Angriff bot. Den aber vertändelte die MT, sodass nun der GWD-Jungnationalspieler eine nächste Chance bekam, die er zur 30:29-Führung nutzte (57:50 Min.).

Den Teilerfolg gesichert

Genau zwei Minuten vor dem Ende nahm Gudmundur Gudmundsson nochmal eine Auszeit. Den betreffenden Angriff blockte dann aber Mindens Abwehr zunächst ab und die Folgeaktion vereitelte Malte Semisch, der den frei vor ihm auftauchenden Julius Kühn entzauberte. Das gleiche Kunststück gelang im Gegenzug Nebojsa Simic gegen Juri Knorr. So bekam die MT nochmal in den Genuss eines allerletzten Vorstosses. Den zur großen Erleicherung aller Rotweißen Kai Häfner mit einem verdeckten und unhaltbaren Hüftwurf zum 30:30 Endstand abschloss. Damit war zumindest ein Teilerfolg gesichert – der zweite in dieser Saison gegen Minden, das mit inzwischen sieben Unentschieden seinen Ruf als Remis-König der Liga abermals bestätigte.

GWD Minden – MT Melsungen 30:30 (12:15)

○ GWD Minden: Semisch (1 Tor, 11 Paraden / 28 Gegentore), Lichtlein (bei zwei Siebenmetern; 1 P. / 1 G. – Meister 3, Ritterbach, Richtzenhain, Zeitz, Rambo 5, Korte 3, Thiele, Janke 2, Schluroff, Strakeljahn, Knorr 6/1, Pehlivan 2, Staar 6, Gulliksen 2/2 – Trainer Frank Carstens.

○ MT Melsungen: Heinevetter (1.-52. Min.; 15 Paraden / 25 Gegentore), Simic (53. – 56. Min.; 2 P. / 5 G.) – Maric 6, Kühn 3, Lemke, Reichmann 4/3, Kunkel 3, Mikkelsen 1, Arnarsson 1, Allendorf, Häfner 7, Salger, Kastening 2, Pavlovic 3 – Trainer Gudmundur Gudmundsson.

Schiedsrichter: Nils Blümel / Jörg Loppaschewski (beide Berlin)

Zeitstrafen: 0 Minuten – 6 Minuten (Lemke, 21:33 Min., Pavlovic, 06:4 Min. und 34:31 Min.)

Strafwürfe: 3/5 – 3/4 (Gulliksen scheitert an Heinevetter, 06:53 Min.; Knorr scheitert an Heinevetter, 21:39 Min. – Reichmann triff nur das Lattenkreuz, 55:39 Min.)

Spielort: MERKUR Arena, Lübbecke, ohne Zuschauer.

Das nächste Spiel:
Mi., 19.05.21, 20:30 Uhr, Bergischer HC – MT Melsungen, Klingenhalle Solingen

(red)



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