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Geschichte hautnah – Zeitzeuge berichtet

Lehrer Andreas Göbel und Zeitzeuge Max Weigel mit den Schüler/innen im Grundkurs Geschichte am Schwalmgymnasium. Foto: nh
Lehrer Andreas Göbel und Zeitzeuge Max Weigel mit den Schüler/innen im Grundkurs Geschichte am Schwalmgymnasium. Foto: nh

Schwalmstadt. Eine Unterrichtsstunde mit einem Zeitzeugen aus dem Jahrhundert des Krieges erlebte jüngst der Grundkurs Geschichte am Schwalmgymnasium.

Aufregende Lebensgeschichte

So eine Geschichtsstunde haben die 16 Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler des Schwalmgymnasiums bisher noch nicht erlebt. In Michelsberg trafen sie den 91-jährigen Max Weigel, trotz seines hohen Alters eine rüstige und bemerkenswerte Persönlichkeit. Als wäre es erst gestern gewesen, erzählte er den gespannt lauschenden Schülerinnen und Schülern seine aufregende Lebensgeschichte.

Vor bald einem Jahrhundert wurde Max Weigel im Sudetenland geboren. Es war damals fast ausschließlich von Deutschen bewohnt, gehörte nach dem Ersten Weltkrieg aber zur Tschechoslowakei. Dort genoss Weigel eine unbeschwerte Kindheit, die doch eng mit der Weltgeschichte verknüpft war. Er erlebte 1938 den „Anschluss“ seiner Heimat an das Deutsche Reich genauso wie den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ein Jahr später.

Keine Rückkehr in die Heimat

Als Jugendlicher wurde er noch kurz vor Kriegsende eingezogen und bald darauf schwer verwundet. Eine Notoperation durch einen amerikanischen Arzt rettete ihm das Leben, ein Granatsplitter ist bis heute in seinem Kopf. Eine Rückkehr in seine alte Heimat war nach der Gefangenschaft nicht mehr möglich, weil dort die Deutschen vertrieben wurden. Durch viele Zufälle gelangte er nach Michelsberg, wo er eine Familie gründete und in dem er bis heute lebt.

Für die anwesenden Schülerinnen und Schüler war dies wirklich eine unvergessliche Geschichtsstunde, wie dies in ihren Gesichtern schon während des Vortrages deutlich abzulesen war und sie danach in ihren Rückmeldungen noch einmal eindrücklich bekundeten. Eine Geschichte, die für sie, obwohl sie doch heute dasselbe Alter haben wie Max Weigel damals, kaum zu begreifen ist.

Hoher Wert von Frieden und Freiheit

Umso mehr bedankte sich Andreas Göbel, Lehrer am Schwalmgymnasium und Organisator des Gesprächs, bei Max Weigel für diese einzigartige Erfahrung, die er den Schülerinnen und Schülern durch seinen Vortag ermöglichte. Sie helfe der Jugend ein geschichtliches Bewusstsein zu entwickeln und mache ihnen zugleich den hohen Wert von Frieden und Freiheit besonders deutlich.

(red)




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