Lichtermeer am 25. Oktober in Wabern
Wabern. Von Juli bis September wanderte der Vorsitzende des Vereins Nicos Farm e.V., Arnold Schnittger, sieben Wochen mit seinem schwerbehinderten Sohn Nico von Flensburg zum Bodensee, um auf ein Wohnprojekt für Eltern mit behinderten Kindern aufmerksam zu machen. Im Schwalm-Eder-Kreis machte das Duo in Fritzlar, Wabern, Homberg und Schwalmstadt Station. Die dort entstandenen Kontakte werden jetzt für die nächste bundesweite Aktion des Vereins genutzt: das Lichtermeer, einen Laternenlauf für behinderte Kinder! Der Berufsfotograf Schnittger, der seit Jahren rund um die Uhr seinen inzwischen 19 Jahre alten Sohn Nico betreut, wohnt in Hamburg, setzte in der Hansestadt das Lichtermeer vor vier Jahren auch zum ersten Mal um und ging mit Eltern, Freunden und Bekannten um die Binnenalster „Laterne“. Nach und nach schlossen sich weitere Städte wie Dortmund und Schneverdingen an und langsam nimmt der Traum von einer bundesweiten Veranstaltung Gestalt. In Wabern findet das Lichtermeer am Freitag, 25. Oktober, ab 17 Uhr am Kindergarten, Ziegenhainer Straße 16 statt.
Eingeladen sind alle, die mit ihrer Laterne ein Zeichen für mehr Miteinander in der Gesellschaft setzen wollen. Wer nicht mitlaufen kann, darf gern an diesem letzten Freitag im Oktober zum Zeichen der Solidarität eine Kerze ins Fenster stellen.
Mit Veranstaltungen wie dem Lichtermeer möchten Arnold Schnittger die weiteren Vereinsmitglieder von Nicos Farm und Gleichgesinnte sowie Betroffene auf die verheerend schlechte Situation von Menschen hinweisen, die zuhause Angehörige pflegen und denen weitaus weniger Wertschätzung zuteil wird als in dafür vorgesehenen Einrichtungen. Arnold Schnittger: „Mit dem Lichtermeer möchten wir eine Lanze brechen für alle, die Kinder, Eltern, Oma oder Opa pflegen, deshalb keiner geregelten Arbeit mehr nachgehen können und in Hartz IV rutschen. Wir möchten aber auch auf unser ehrgeiziges Wohnprojekt Nicos Farm im Süden von Hamburg hinweisen.“
Der Laternenlauf für behinderte Kinder, für deren Eltern, Freunde, Familien und natürlich auch für Menschen, die finden, dass behinderte Menschen nicht an den Rand, sondern in die Mitte der Gesellschaft gehören, wird am Freitag, 25. Oktober, größer als je zuvor. Unter dem Motto „Ein Licht von Kind zu Kind“ werden im Vorfeld Laternen von gesunden Kindern für diejenigen gebastelt, die dies nicht selbst können. Gemeinsam ziehen dann an verschiedenen Veranstaltungsorten tausende Teilnehmer ein leuchtendes Band der Integration und der Inklusion durch ihre Wohnorte.
Das Lichtermeer findet immer am letzten Freitag im Oktober statt. Für 2013 können kurzfristig noch Anmeldungen für Laternenumzüge entgegengenommen werden. Idealerweise schließen sich auch solche Gemeinden an, an denen zu diesem Termin bereits ein Umzug stattfindet oder geplant ist.
In Hamburg beginnt das diesjährige Lichtermeer am 25. Oktober um 18 Uhr auf dem Rathausmarkt. Mehrere Musikzüge begleiten die „Laterne-Geher“ ebenso wie Clown Charly. Zum Abschluss findet an der Binnenalster ein großes Feuerwerk statt. In Dortmund beginnt die Veranstaltung am gleichen Tag um 18 Uhr am Big Tipi im Fredenbaumpark. Folgende weiteren Orte laden (bisher) zum Lichtermeer ein: Schneverdingen, Darmstadt, Lüneburg, Bopfingen, Tübingen, Altenburg (18 Uhr, Pohlhofpark).
Nicos Farm e.V. ist ein kleiner, als gemeinnützig und mildtätig anerkannter Verein, der sich um die Belange behinderter Kinder und deren Eltern kümmert. Ein vorrangiges Ziel ist die Realisierung eines „Wohnprojektes“ bei dem die behinderten Kinder mit ihren Eltern in einer Gemeinschaft zusammen leben, die sich durch das gemeinsame Miteinander gegenseitig unterstützt. Der Sänger Konstantin Wecker unterstützt den Verein als Schirmherr, besonders bei der gerade abgeschlossenen Wanderung
Weitere Informationen: www.inwendig-warm.de,http://www.nicosfarm.eu/lichtermeer. (red)
