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Bürgermeisterkandidat Stefan Giebel (SPD) im Interview

Herr Giebel,  die Menschen in Homberg beschäftigt angesichts ihrer Kandidatur natürlich vorrangig die Frage, wo der neue Kandidat herkommt und ob er, der Mann mit den drei Doktortiteln, genügend Zeit hat, sich für die Belange der Bürger einzusetzen.

Stefan Markus Giebel ist Bürgermeisterkandidat der SPD für die Kreisstadt. Foto: nhStefan Markus Giebel: Richtig. Ich habe an vielen Projekten mitgearbeitet. Beispielsweise bei Geruchsproblematiken in der Kanalisation von Wien, der Steuerung von Biogasanlagen oder der Erkennung und Diagnose von Tumoren und Herzfehlern. Aber gerade die Breite meiner Themen zeigt, dass ich mich immer wieder neu in diese eingearbeitet habe und meine Fähigkeit stets von neuem beweisen musste. Es ging mir nie vorrangig um die Promotionen an sich, sondern um die Projekte und die damit verbundenen wertvollen Erfahrungen. Die Bereiche, in denen ich promoviert habe, haben immer etwas mit Menschen und die Behandlung von Menschen zu tun (Strafvollzug, Suchttherapie, Onkologie). Ohne diese praktische Anwendung hätten mich diese Themen gar nicht gereizt.

Wie kommt man vom Mathematiker zum Kriminologen?

Giebel: Eher Zufall als bewusste Entscheidung. Ich habe im Rahmen meiner ersten Promotion zum Thema „Neuronale Netze“ einen Praxisbezug gesucht. Die Behandlung jugendlicher Straftäter erschien mir als ein spannendes Thema, zumal damals noch keine Verpflichtung bestand, wie heute, den Jugendstrafvollzug und die Behandlungsmaßnahmen auf seine Wirksamkeit zu prüfen. Strafvollzug wird hoffentlich mehr und mehr als eine Investition in die Zukunft von Menschen verstanden und nicht nur als ein bloßer Kostenfaktor.

Was bewegt Sie, aus diesem Umfeld heraus, auf die politische Bühne zu treten?

Giebel: Die Menschen, ihre Sorgen und Bedürfnisse bewegen mich in der Politik. Die Demokratie lebt von der Beteiligung. Ein wichtiger Beitrag ist es, die Dinge nicht einfach so hinzunehmen, wie sie sind, sondern bereit zu sein, diese gemeinsam, wenn nötig, auch in einer positiven Richtung zu verändern. Dafür bringe ich ein großes soziales Engagement mit, das Interesse, mit und für die Menschen in Homberg  zu arbeiten, und die Offenheit gegenüber Problemen und Sorgen. Da gibt es keinen üblichen Feierabend, sondern es bedeutet auch die Bereitschaft, sich darüber hinaus für die Bürger vor Ort einzusetzen.

Was hat sie an einer Kandidatur ausgerechnet in Homberg gereizt?

Giebel: Zunächst muss ich sagen, dass Homberg eine wunderschöne Fachwerkstadt ist, in der Geschichte an vielen Orten spür- und erlebbar ist. Im Gegensatz zu vielen anderen nordhessischen Kreisstädten hat Homberg erhebliches Potential. Selbst Fritzlar mit einer vergleichbaren räumlichen Lage hat in vielen Bereichen Homberg den Rang abgelaufen (Krankenhaus, Schulstandort, Gewerbeansiedlung).

Seit ich Homberg näher kennen und zu schätzen gelernt habe, wird dieses Potential immer weniger genutzt und das, was noch vorhanden ist, Schritt für Schritt abgebaut: Bahnhof, Krankenhaus, Busverbindungen, Stadtbus und vieles mehr. Ich möchte es mir zur Aufgabe machen, dieses Potential wieder zu beleben, zu nutzen, und mich dafür einsetzen, dass Homberg die Infrastruktur hat, die einer Kreisstadt gebührt.

Die günstige Lage zum IC Bahnhof Wabern nd der Stadt Kassel gilt es stärker zu nutzen für Pendler, Gewerbetreibende und den Fremdenverkehr. In puncto Fremdenverkehr gibt es in  Homberg kaum günstige Übernachtungsmöglichkeiten. Die wenigen vorhandenen werden nicht einmal in den gängigen Internetportalen angeboten oder beworben. Homberg würde sich aber gerade für kurze Städtereisen lohnen.

Wie sehen Sie die Zukunft Hombergs angesichts des Schutzschirms?

Giebel: Was uns an Geld fehlt, müssen wir, und das möchte ich besonders als Bürgermeister, mit persönlichem Engagement ausgleichen. Es gilt zwar das Defizit abzubauen, aber die Wege dafür sind unterschiedlich. Sparen alleine wird uns nicht voranbringen, vor allem dann nicht, wenn wir in Bereichen einsparen, die uns langfristig Kosten verursachen. Schäden an den Straßen oder die Vernachlässigung der Kanalisation sind da nur einige Beispiele von vielen.

Sind Steuer- und Gebührenerhöhung notwendig?

Giebel: Homberg ist unter dem Rettungsschirm – und damit muss man leben, es sollte jedoch alles daran gesetzt werden, insofern es nicht vermeidbar ist, dass mögliche Erhöhungen moderat ausfallen. Anstatt an Erhöhungen ist auch über Einsparungen in anderen Bereichen nachzudenken. Eine elektronische Verwaltung kann ein Schritt in dieser Richtung sein, aber auch die energetische Überprüfung gemeindlicher Häuser. Auch ist über Förderanträge nachzudenken. Weitere Belastungen könnten die Abwanderung noch weiter verstärken und –  Das Leben vieler Menschen in Deutschland ist ohnehin in vielen Bereichen schon spürbar teurer geworden. (red)



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