Klare Sache: MT siegt 30:19 in Lübbecke!
Lübbecke/Melsungen. Nach einem etwas überraschenden 10:11-Halbzeitrückstand beim Tabellenletzten war es am Ende eine klare Angelegenheit für die MT: Die Nordhessen schlugen den TuS N-Lübbecke mit 30:19. Beste Schützen vor 1.829 Zuschauern in der Lübbecker Merkur Arena waren für die Gastgeber Ex-MT’ler Jens Schöngarth (5) und für die MT Momir Rnic (8/1).
Der erste Durchgang war vom Start weg ein zähes Ringen, bei dem der Betrachter keinen Unterschied zwischen dem bislang punktlosen Tabellenletzten und der klar favorisierten MT erkennen konnte. Die Gäste legten zwar jeweils vor, aber Lübbecke blieb hartnäckig dran, konnte immer mindestens ausgleichen und sich ab der 17. Minute sogar in Führung bringen. Möglich gemacht hatte dies Rückraumspieler Borozan mit einem Doppelschlag zum 7:5. Fortan behielten die Ostwestfalen knapp die Oberhand und retteten einen Ein-Tore-Vorsprung sogar in die Halbzeitpause (11:10). Hätten die Nordhessen nicht zwei Strafwürfe vergeben (Allendorf und Rnic), hätte das Zwischenergebnis genau umgekehrt lauten können.
Gut elf Minuten lang konnten die Lübbecker in der zweiten Spielhälfte dann noch mithalten (15:17), dann legte die MT einen Gang zu und baute ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Binnen sieben Minuten setzte sich das Roth-Team vorentscheidend auf 16:23 ab (49.). In dieser Zeit stachen vor allem Rnic, Sellin und Boomhouwer. Während bei den Hausherren die Kräfte zusehends schwanden, drehte die MT immer mehr auf. Die Abwehr, inzwischen von der 5:1- auf eine 6:0-Formation umgestellt, erwies sich als beinahe unüberwindbares Bollwerk für die TuS-Angreifer. Lediglich Ex-MT’ler Jens Schöngarth konnte sich einige Male als Torschütze in Szene setzen.
Bis zur Schlusssirene sollten dem Team vom Wiehen nur noch zwei Treffer gelingen, den Nordhessen hingegen noch sieben. Drei davon gingen auf das Konto von Sellin, zwei steuerte Boomhouwer bei und jeweils einmal trafen Rnic und Kapitän Michael Müller. So spiegelte das 19:30 letztlich doch die Kräfteverhältnisse zwischen dem Tabellenschlusslicht und der auf Platz zwei vorgerückten MT wider.
Michael Roth: Nach der 14-tägigen Wettkampfpause, in der einige Spieler verletzungsbedingt nicht trainieren konnten, hat man in der ersten Halbzeit doch gemerkt, dass uns der Rhythmus etwas gefehlt hat. Die Abläufe haben nicht gepasst, dazu haben wir noch einige gute Chancen ausgelassen. Andererseits hat Lübbecke mit dem Rücken zur Wand stehend erwartungsgemäß alles gegeben. So war deren knappe Führung zur Halbzeit nicht unverdient. Trotzdem sind wir in der Pause ruhig geblieben, haben in der Kabine sachlich die Fehler angesprochen und uns überlegt was wir in der zweiten Halbzeit besser machen müssen. Das hat dann auch recht schnell gegriffen, die jeweiligen taktischen Maßnahmen und personellen Entscheidungen, wie etwa die Abwehrumstellung und die Hereinnahmen von Rnic und Schneider, stellten sich als goldrichtig heraus. Im Abwehrzentrum waren Danner und Philipp Müller eine Bank, dahinter Sjöstrand mit einer starken Leistung im Tor. Wenn man eine Halbzeit mit 20:8 zu den eigenen Gunsten entscheiden kann – und dann noch auswärts – muss schon vieles richtig gelaufen sein. Unterm Strich war es eine geschlossene Mannschaftsleistung, mit der wir uns diesen klaren Sieg erarbeitet haben.
Statistik
TuS N-Lübbecke – MT Melsungen 19:30 (11:10)
TuS: Blazicko, Skok – Herth (1), Bechtloff, Langhans (1), Tauabo (2), Pieczkowski (4), Lazovic, Suton, Schagen (1), Schöngarth (5), Borozan (3), Klimek, Remer (2).
MT: Sjöstrand, Villadsen – Maric (2), Sellin (5/1), Forstbauer, Hildebrand (1), Danner (1), P. Müller (1), Boomhouwer (4), Rnic (8/1), Schneider (2), Allendorf (2), Vuckovic (2), M. Müller (2).
Strafwürfe: 3/2 – 3/2 (Herth scheitert an Sjöstrand, 29. Min. – Rnic wirft neben das Tor, 16.; Allendorf scheitert an Blazicko, 28.).
Zeitstrafen: 14 Min. – 8 Min. (Pieczkowski, 2x Lazovic, Suton, Schöngarth, Klimek – Maric, Danner, Allendorf, Vuckovic)
Schiedsrichter: Christoph Immel (Tönnisvorst) / Ronald Klein (Ratingen)
Zuschauer: 1.829, Merkur Arena, Lübbecke
(Bernd Kaiser)