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Henri Alter, Katharina Wagner und Rabea Pöppe trumpften in Uslar auf

Die Melsunger Athleten beim Feriensportfest in Uslar. Foto: nhUslar/Melsungen. Das Solling-Stadion im niedersächsischen Uslar war am Wochenende Schauplatz einer gut besuchten Leichtathletik-Veranstaltung. 170 Athleten aus 53 Vereinen überprüften ihre Form für die anstehenden Herbstwettkämpfe. Die gut organisierten Ferienwettkämpfen fanden ihre Krönung durch eine Reihe vorzüglicher Leistungen. Besonders eindrucksvoll setzte sich Speerwerfer Henri Alter (MT Melsungen) in Szene.

Fraglos zog Henri Alter in den technischen Wettbewerben die meiste Aufmerksamkeit auf sich, denn bereits beim Einwerfen flog sein Speer weit über 60 Meter. Allerdings waren die Windverhältnisse an diesem Nachmittag nicht besonders günstig. Ein Seitenwind von links war nicht nur für die Speerwerfer sondern auch für die Langsprinter keineswegs leistungsfördernd. Obwohl der Sportstudent in diesem Jahr erst seinen fünften Wettkampf bestritt, war die Beständigkeit des 20-Jährigen in seiner Serie verblüffend. Sechsmal flog das 800g-Gerät über 60 Meter. Sein weitester Wurf wurde mit 63,21 Meter gemessen. Dass ihm der störende Wind für eine große Weite einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, nahm Henri Alter gelassen hin.

Gespannt schaut Henri Alter seinem Speer hinterher, der erst bei 63,21 m landet. Foto: nh„Ich hoffe, dass ich einmal optimale Bedingungen erwische“, wünschte sich Henri Alter, der im Herbst einen internationalen Fünfkampf absolvieren möchte und 2500 Punkte plus X anpeilt. Dafür testete er in Uslar die Sprintausdauer über 200 Meter. Seine 24,8 Sekunden wirkten so locker, so gelöst, dass man dem Speerwurfspezialisten noch ganz andere Zeiten zutrauen möchte. Erwartungsgemäß konnte der Jugendliche Christian Schulz auf der ersten Hälfte nicht mithalten. Als er aber 50 Meter vor dem Ziel an Alter vorbeilaufen wollte, hielt dieser dagegen. Christian Schulz bot mit 25,07 Sekunden eine ansprechende Leistung. „Eigentlich wollte ich heute zum ersten Mal unter 25 Sekunden laufen, aber der störende Seitenwind kostete am Ende zu viel Kraft“, sagte der 19-Jährige. Für eine Überraschung sorgte Schulz im anschließenden 400m-Lauf, wo er auf das Kasseler Mittelstrecken-Talent Aubessejer Brisvot Hagos traf. Der Jugendliche aus Eritrea blieb mit 55,60 Sekunden hinter den Erwartungen zurück und belegte hinter Christian Schulz (54,02 Sek) den zweiten Platz.

Aufmerksam auf sich machte auch Tobias Stang. Der Dritte der Süddeutschen U23-Meisterschaften über 400m Hürden belegte im Speerwerfen hinter Henri Alter und Tobias Landskron den dritten Platz. Der Lokalmatador aus Uslar, der in diesem Jahr schon 51,02 Meter geworfen hatte, blieb durch den nervigen Seitenwind mit 47,21 Meter fast vier Meter hinter seiner Jahresbestweite zurück. Tobias Stang kam im Vorjahr bei den nordhessischen Mehrkampfmeisterschaften zum ersten Mal knapp über 40 Meter und steigerte sich im Solling-Stadion auf 44,02 Meter. Der Malsfelder, eine Zuverlässigkeit in Person, strebt im Herbst ebenfalls einen Fünfkampf über 2500 Punkte an. Anschließend ging er im 400m-Lauf an den Start und sicherte sich hinter Robert Sievert (LG Unterlüß, 51,07), Yannik Hoos (Borken, 51,92) und Kai Kraus (Baunatal, 52,81) mit 54,41 Sekunden den vierten Platz. Noch außer Atem von der Stadionrunde, eilte der 21-Jährige zum Hochsprung. Nachdem ihm im ersten Versuch noch die Kraft über 1,65 Meter fehlte, klappte es im zweiten Durchgang hervorragend.

Katharina Wagner setzte sich mit raumgreifenden Schritten im 100m-Finale der Frauen souverän durch. Foto: nhBei den Frauen imponierten Katharina Wagner über 100 Meter sowie Rabea Pöppe im 400m-Lauf mit zwei ersten Plätzen. Mit raumgreifenden Schritten setzte sich die Studentin für Kunstgeschichte bei einem Gegenwind von 1,2 Meter pro Sekunde souverän in 13,05 Sekunden durch und gewann unangefochten vor Julia Reichert (LG Weserbergland, 13,39) und Kira Lages (LG Eichsfeld, 13,45). Auf Rang vier lief bereits Rebea Pöppe nach 13,72 Sekunden über die Ziellinie. Obwohl ihr der Wind ins Gesicht blies, kam sie bis auf 0,06 Sekunden an ihre Jahresbestzeit von den nordhessischen Meisterschaften in Baunatal heran.

Über 400m drehte die Sportstudentin aus Spangenberg den Spieß um. Mit einer persönlichen Bestzeit von 63,26 Sekunden, die sie als Nordhessenmeisterin aufgestellt hatte, jagte sie auf der Innenbahn mit Ehrgeiz und Kampfgeist durch die erste Kurve. Eingangs der Gegengeraden hatte sie Tuchfühlung zu dem Borkener Volker Henkel aufgenommen, der eine Bahn vor ihr lief. Der 44-jährige Senior, der sich mit 61,15 Sekunden den Kreismeistertitel in Felsberg holte, war der ideale Schrittmacher für die glänzend disponierte Viertelmeilerin, die die erste Hälfte in 29 Sekunden zurücklegte. Auch in der letzten Kurve war Rabea Pöppe noch blendend aufgelegt und kämpfte mit Henkel um jeden Meter.

Die auf Bahn fünf laufende Katharina Wagner sollte sich an dem vor ihr laufenden Lukas Fricke aus Lüchtringen orientieren. Dessen Trainer hatte vorher getönt, dass sein Schützling um 59 Sekunden laufen würde. Mit dieser Zeit wäre er der ideale Pacemaker für Katharina Wagner gewesen. Sie hatte sich nach ihren 60,13 Sekunden von Borken vorgenommen, zum ersten Mal die Stadionrunde unter einer Minute zurücklegen. Aber bereits nach der Hälfte der Strecke war für die 21-Jährige der Traum vorbei. Sie lief einen Meter hinter dem Jugendlichen aus Lüchtringen, doch dieser lief viel zu langsam an und wurde nach der Hälfte der Strecke mit 31,5 Sekunden notiert.

Rabea Pöppe demonstrierte über 400 Meter ihren großen Kampfgeist und verbesserte sich auf 61,34 Sek. Foto: nhEingangs der Zielgeraden lagen Rabea Pöppe und Volker Henkel gleichauf. Katharina Wagner hatte zu diesem Zeitpunkt mehr als zehn Meter Rückstand. Auch wenn die Schritte von Rabea Pöppe immer kürzer wurden, demonstrierte sie ihren großen Kampfgeist bis ins Ziel. Mit ihrer Zeit von 61,34 Sekunden rückte sie in der Landesbestenliste von Rang zwanzig auf Rang dreizehn nach vorn und deutete damit ihre Möglichkeiten über 400 und 800 Meter an. Diese neue Bestzeit sollte der 21-Jährigen aus Spangenberg weiter Auftrieb geben. Katharina Wagner, die die letzten 100 Meter unter 15 Sekunden zurücklegte, fing nach 61,77 Sekunden Volker Henkel (61,94) noch ab. Dass sie mit diesem Lauf nicht zufrieden war, konnte man ihr ansehen. Ihr Pacemaker kam abgeschlagen nach 66,53 Sekunden ins Ziel. „Es ist eine Unverschämtheit, dass ein Trainer, der seinen Schützling kennen muss, sich um mehr als acht Sekunden verschätzt“, wetterte Alwin J. Wagner, der sich den Betreuer aus Lüchtringen gern zur Brust genommen hätte. Aber dieser verließ schon nach der Hälfte des Rennens den Zielbereich und ward nicht mehr gesehen.

Im 100m-Lauf der WU18 setzte sich Franziska Ebert bei einem leichten Gegenwind mit 14,03 Sekunden von Laura Schölecke (Schöningen, 14,41) klar durch. Dennoch blieb die trittschnelle 16-Jährige aus Röhrenfurth nach ihrem Urlaub hinter den Erwartungen zurück. Auf der doppelt so langen Strecke belegte sie mit 28,43 Sekunden hinter Pauline Grabiger (Eintracht Frankfurt, 27,72) den zweiten Platz und verdrängte bei einem Gegenwind von 0,5 Meter pro Sekunde Tamara Peer (LG Reinhardswald, 28,65) auf Rang drei.

David Sonnak war im Dreikampf der M10 eine Klasse für sich. Foto: nhBei den Schülern war David Sonnak im Dreikampf der M10 eine Klasse für sich. Zum ersten Mal kam er mit 1041 über die begehrten 1000-Punkte. Er begann mit großartigen 4,14 m im Weitsprung und bestätigte diese Weite zentimetergenau im zweiten Durchgang. Mit 4,11 Meter legte er eine tolle Serie hin. Im anschließenden 50m-Lauf verhinderte nur der Gegenwind eine Zeit unter acht Sekunden. Mit 8,14 ließ er Steven Langendorf aus Twiste (8,41 Sek.) keine Chance. Auch beim Ballwurf mussten die Kinder gegen den Wind anwerfen. Nachdem er zwei Wochen vorher in Borken genau 40 Meter erzielt hatte, kam er in Uslar auf 37,00 Meter. (ajw)



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