Luis André beeindruckte in Göttingen
Göttingen/Melsungen. Bei einem Werfertag in Göttingen imponierte der Melsunger Luis André auch mit dem 800 Gramm schweren Schleuderball. In seinem ersten Wettkampf warf der Zwölfjährige den Gummiball an einer 28 Zentimeter langen Lederschleife auf 40,36 Meter. Dieses Ergebnis ist deshalb so erstaunlich, weil Luis André diese Leistung mit nur einer Drehung erzielte und damit beim diesjährigen Deutschen Turnfest in Berlin den fünften Platz in der U14 belegt hätte. Auch im Speerwerfen zeigte er sich verbessert und verdrängte in der hessischen Bestenliste der M12 mit 27,77 Meter den Friedberger Noah Bornmann (27,30 m) auf Rang vier.
Obwohl das Melsunger Aushängeschild im Kugelstoßen erneut über die 12m-Marke kam, die in diesem Jahr von keinem Gleichaltrigen in Deutschland übertroffen wurde, war Luis André nicht zufrieden. „Ich war beim Abstoß zu langsam und habe die Kugel nie richtig getroffen“, sagte er selbstkritisch. Das machte sich beim abschließenden Diskuswerfen noch deutlicher bemerkbar. Luis Andre, der im Training schon mehrfach die 40m-Marke überworfen hatte, wollte auch im Wettkampf unbedingt eine 40m-Weite stehen haben. Aber beim Einwerfen wurde deutlich, dass dieses Vorhaben scheitern würde. „Meine Beine fühlten sich nach den drei vorangegangenen Wettbewerbern richtig schwer an. Ich war zu langsam in der Drehung“, sagte der Melsunger Gesamtschüler, der die Klasse 7c G besucht. Dennoch erzielte er mit 38,88 Meter sein bisher zweitbestes Ergebnis und kam bis auf 32 Zentimeter an den von ihm gehaltenen Nordhessenrekord heran. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann er den Diskus zum ersten Mal im Wettkampf jenseits der 40m-Marke landen lässt und damit einen neuen Hessenrekord aufstellt. Eine solche Leistung wird auch erforderlich sein, um die Saison 2017 an der Spitze der deutschen Bestenliste für den Jahrgang 2012 abzuschließen. Anfang September hatte sich nämlich Pascal Künne (LAV Bad Köstritz) bei einem Sportfest in Mülsen (Landkreis Zwickau) auf 38,91 Meter verbessert und damit nicht nur ein Ausrufezeichen gesetzt. Auch der junge Sachse möchte gern am Ende der Saison auf der Pole-Position im Diskuswerfen überwintern.
Da in der Vorbereitungsphase für den Sommer das Grundlagentraining von Luis André, das bisher aus den Elementen Technik, Koordination, Schnelligkeit und Krafttraining bestand, durch Schnelligkeits- und Beweglichkeitstraining ergänzt werden soll, weil durch eine verbesserte Schulter- bzw. Hüftbeweglichkeit sowie durch ein schnelleres Setzen der Füße im Kreis ein längerer Beschleunigungsweg erreicht werden kann, erwartet Alwin J. Wagner für die nächste Saison eine zehn- bis fünfzehnprozentige Steigerung der Wurf- und Stoßleistungen von Luis André.
Auch ein weiterer Schützling von Hella Böker, zeigte sich in Göttingen verbessert. Der 16-jährige Johannes Berg, der mit seiner Körperlänge von über zwei Meter und einer Armspannweite von fast 210 Zentimeter Idealmaße für das Diskuswerfen mitbringt, hat seit einiger Zeit Spaß und Freude an den Wurfwettbewerben gefunden hat. In seinem ersten Wettkampf im Schleuderballwerfen kam er auf 36,62 Meter. Den Diskus warf er aus dem Stand auf 26,00 Meter.
Bei den Senioren blieben in den Wurfwettbewerben Bernd Gabel und Monika Groh im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Der 59-Jährige stieß die Kugel auf 8,07 Meter und belegte mit dem Diskus (25,75 m), Speer (26,70 m) sowie im Schleuderball (30,44 m) jeweils den ersten Platz in der M55.
Obwohl Monika Groh zum Saisonende gerne ihre Hausrekord verbessert hätte, zeigte sie sich mit ihren Leistungen im Schleuderball (21,67 m), Diskuswerfen (17,05 m) und Kugelstoßen (6,57 m) zufrieden.
Besser machte es beim Saisonabschlusswerfertag in Twiste Reiner Hilgenberg (MT Melsungen). Der Senior setzte sich in der Pokalwertung der M55 durch und verbesserte sich im Diskuswerfen auf 35,10 Meter. Im Kugelstoßen egalisierte er trotz Kniebeschwerden mit 11,66 Meter seinen Hausrekord.