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Kinotag in der Melsunger Stadthalle

Kinotag am 23. Mai 2018 in der Stadthalle Melsungen.

Kinotag am 23. Mai 2018 in der Stadthalle Melsungen.

Melsungen. Am Mittwoch, 23. Mai 2018, 16 Uhr, heißt es beim Familienkino in der Stadthalle Melsungen in Erinnerungen schwelgen bei der Neuverfilmung von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Ein Film der Alt und Jung begeistern wird. Tickets kosten fünf Euro. Im Anschluss gibt es für die Erwachsenen um 19.30 Uhr die Komödie „Das Leben ist ein Fest“, der neue Film von Eric Toledano und Olivier Nakache, den Machern des Welterfolgs „Ziemlich beste Freunde.“ Diesmal steht nicht ein ungewöhnliches Duo im Mittelpunkt, sondern ein ganzer Reigen an Figuren, die die Bauchmuskeln zum Beben bringen werden. Tickets sind für sieben Euro an der Tageskasse erhältlich. (red)

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer
Eines Tages wird auf der kleinen Insel Lummerland ein Paket angespült in dem die Bewohner – Frau Waas (Annette Frier), Herr Ärmel (Christoph Maria Herbst) Lukas, der Lokomotivführer (Henning Baum) und der König, Alfons, der Viertel-vor-Zwölfte (Uwe Ochsenknecht) – ein kleines, schwarzes Kind finden. Jahre später ist dieses Kind zu Jim Knopf (Solomon Gordon) herangewachsen und macht sich bald mit Lukas und der Lokomotive Emma auf eine weite Reise. Eigentlich wollte Jim das Rätsel seiner Herkunft lösen, doch stattdessen landet das Trio zunächst im Chinesenreich Mandala, wo sie von der Entführung der Prinzessin Li Si (Leighanne Esperenzate) erfahren, deren Rettung fortan im Mittelpunkt steht. Auf ihrer abenteuerlichen Reise durchstreifen sie Wüsten, treffen auf den Scheinriesen Herr Tur Tur (Milan Peschl) und geraten schließlich in die finstere Drachenstadt.

„Eine Insel mit zwei Bergen und dem tiefen weiten Meer, mit viel Tunnels und Geleisen und dem Eisenbahnverkehr.“ So beginnt eine der bekanntesten Melodien der deutschen Fernsehgeschichte, das Titellied von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ in der Version der Augsburger Puppenkiste. Besonders die farbige Version von 1977 (eine erste Version in schwarz-weiß wurde 1961, nur ein Jahr nach Veröffentlichung des Romans von Michael Ende gedreht) zählt zum schönsten, was im deutschen Fernsehen zu sehen war und ist in unvermeidlicher Weise der Maßstab, an dem sich nun auch Dennis Gansels Realverfilmung messen lassen muss.

Ganz offensiv gehen Gansel und seine vier Drehbuchautoren diese Hürde an und verzichten dezidiert darauf, die Geschichte zu modernisieren. Zum Glück, denn man mag sich gar nicht vorstellen, wie es gewirkt hätte, wenn aus dem furchtbar freundlichen Jim Knopf der Vorlage, ein typischer, moderner deutscher Kino-Junge gemacht worden wäre, der Hip-Hop hört und die Erwachsenen mit flapsigen Sprüchen nervt.

So ist Jim (Solomon Gordon) jedoch Jim, mit dem typisch knallroten Pullover, der typischen Jeans mit dem Knopf am Hinterteil, dem typisch blauen Käppi und den typisch großen Augen, die haarscharf an einer Karikatur vorbeischrammen. Denn das ist das eine Problem, das aus der an sich richtigen und nachvollziehbaren Entscheidung der nicht Modernisierung auch folgt: Ein Weltbild auf dem Stand von 1960 durchzieht den Film, das besonders in der von grenzwertigen Stereotypen durchzogenen Schilderung des chinesischen Mandala unangenehm auffällt. Aber nun ja, im Kern ist „Jim Knopf“ natürlich ein Märchen, das von Freundschaft und Werten erzählt und mit der unbändigen Phantasie von Michael Ende in eine fabelhafte Welt entführt.

Das tut auch Dennis Gansels Film, dem man ansieht, mit welchem Aufwand er produziert wurde, der es aber trotz seiner schwelgerischen Landschaftsaufnahmen und der bombastischen Ausstattung schafft, nicht zum puren Spektakel zu verkommen. Denn im Kern ist auch diese Neuverfilmung von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ bei allem Aufwand die rührende Geschichte einer Freundschaft zwischen Waisenkind, Lokomotivführer und Lokomotive. (Michael Meyns)

Deutschland 2018, Regie: Dennis Gansel, nach dem Buch von Michael Ende, Darsteller: Henning Baum, Solomon Gordon, Annette Frier, Uwe Ochsenknecht, Milan Peschl, Christoph Maria Herbst, Rick Kavanian, Leighanne Esperenzate, Länge: 105 Minuten, ab 0 J.

Das Leben ist ein Fest
Eine turbulente Hochzeitsfeier ist Schauplatz des neuen Films von Eric Toledano und Olivier Nakache, den Machern des Welterfolgs „Ziemlich beste Freunde.“ Diesmal steht nicht ein ungewöhnliches Duo im Mittelpunkt, sondern ein ganzer Reigen an Figuren, was diese Komödie weniger geschlossen wirken lässt, aber in den besten Momenten nicht minder komisch.
Seit Jahrzehnten ist Max (Jean-Pierre Bacri) Hochzeitsplaner, hat im Laufe der Jahre schon alles gesehen und die unmöglichsten Wünsche möglich gemacht. Doch so nah er Tag für Tag am Glück anderer Menschen arbeitet, so durchwachsen läuft sein eigenes Leben: Seine Ehe liegt in Trümmern, auch mit seiner Geliebten Josiane (Suzanne Clément) kriselt es und der Job schlaucht ihn immer mehr, kurz: Max braucht Veränderung.

Tatsächlich denkt er daran, seine Firma zu verkaufen und endlich die Verantwortung abzugeben. Kein Wunder, ist er doch Chef einer zwar bunten, aber auch chaotischen Truppe. Seine rechte Hand ist die zwar sehr fähige, aber auch sehr jähzornige Adèle (Eye Haidara), die eine Hassliebe zum etwas selbstgefälligen Bandleader James (Gilles Lellouche) pflegt, der nur mit Widerwillen die in seinen Augen langweiligen Musikwünsche der Kundschaft spielt und sich als verkannter Rockstar geriert. Der Fotograf Guy (Jean-Paul Rouve) wiederum, mag sich nicht damit abfinden, dass in Zeiten der allseits präsenten Handys, seine analogen Fotodienste nicht mehr gefragt sind.

Sie alle finden sich nun in einem mondänen Schloss außerhalb von Paris wieder, wo der reichlich selbstgefällige Pierre (Benjamin Lavernhe) seine Traumhochzeit plant. Im Laufe eines Tages und einer Nacht prallen die unterschiedlichsten Befindlichkeiten aufeinander, droht das Fest zu scheitern, um nur durch den Einsatz von etwas gerettet zu werden, dass Max erst langsam wieder zu schätzen lernt: Seiner bunten Ersatzfamilie.

Geschickt wählen Eric Toledano und Olivier Nakache für ihre moderne Erzählung eine klassische Struktur: Gegen Mittag beginnt die Handlung, am nächsten Morgen ist sie vorbei, Schauplatz ist praktisch nur ein Schloss und der dazugehörige Garten, in dem ein bunter Reigen Charaktere aufeinandertrifft. Viele Figuren treten auf, die sich zu einem Ensemble fügen, das in den besten Momenten an die Filme Robert Altmans erinnert. Weniger über ruhige Momente, als über Aktionen definieren sich die Figuren, kaum zur Ruhe kommt der Film, allein Max, der im Zentrum des Sturms steht und versucht, für Ordnung zu sorgen, ist eine komplexere Figur.

Sehr amerikanisch mutet diese Erzählweise an, dadurch rastlos und unterhaltsam, aber auch nicht so pointiert wie etwa das Duo, das im Zentrum von „Ziemlich beste Freunde“ stand. Damals bedienten sich Toledano und Olivier einer oft beißenden Sozialkritik, scheuten nicht vor dem aufzeigen auch unangenehmer Verhaltensweisen zurück. „Das Leben ein Fest“ dagegen ist wesentlich freundlicher, ja geradezu versöhnlich. Selbst der anfangs noch unsympathische Bräutigam kann sich da am Ende nicht der einvernehmlichen Stimmung entziehen, die im Laufe der Nacht aus Gegnern Freunde, aus Rivalen Liebhaber gemacht hat. (Michael Meyns)

Frankreich 2017, Regie & Buch: Eric Toledano & Olivier Nakache, Darsteller: Jean-Pierre Bacri, Gilles Lellouche, Jean-Paul Rouve, Vincent Macaigne, Alben Ivanov, Benjamin Lavernhe, 116 Min., ab 0 J.



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