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DAK-Report: Mehrheit hat „Rücken“

Schwalm-Eder / Fritzlar. Der Krankenstand im Schwalm-Eder-Kreis ist 2017 gestiegen. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte zu. Mit 5,1 Prozent gab es in der Region einen deutlich höheren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (4,2 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1.000 Arbeitnehmern 51 krankgeschrieben.

Der höchste Krankenstand in Hessen wurde mit 5,4 Prozent in den Landkreisen Werra-Meissner und Hersfeld-Rotenburg verzeichnet, der niedrigste 3,4 Prozent in der Bankenmetropole Frankfurt am Main.

Rückenschmerzen halten von Arbeit fern

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für den Schwalm-Eder-Kreis zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen. Mit einem Anteil von fast 24 Prozent am Krankenstand waren die Menschen am häufigsten aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen arbeitsunfähig. Rückenschmerzen und Co. nahmen um acht Prozent zu und rangieren weiter auf Platz eins. Die Fehltage bei den Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis stiegen zum Vorjahr stark um 20 Prozent an. Sie belegen mit einem Anteil von fast 16 Prozent am gesamten Krankenstand den zweiten Platz. Psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände gingen zum Vorjahr um acht Prozent zurück und belegen in der Region den dritten Platz. Weniger Menschen waren auch aufgrund von Verletzungen wie beispielsweise Arbeitsunfällen arbeitsunfähig.

„Wir informieren regelmäßig über den Krankenstand im Schwalm-Eder-Kreis, um so Impulse für die Gesundheit der Beschäftigten zu geben“, sagt Sandra Waltemode, Chefin der DAK-Gesundheit in Fritzlar. „Die fundierten Analysen helfen uns, noch gezielter beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) ansetzen zu können und Arbeitgebern konkret Hilfe anzubieten. Damit soll beispielsweise längeren Ausfallzeiten durch Rückenleiden oder seelische Probleme vorgebeugt werden.“

2,3 Mio. Hessen leiden unter Rückenschmerzen

Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem aktuellen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunkt „Rätsel Rücken – warum leiden so viele Hessen unter Schmerzen?“ auch, wie verbreitet Rückenleiden bei den Arbeitnehmern im Land sind. Die Kasse wirft dabei einen Blick auf Ursachen und Risikofaktoren. Für das Schwerpunkthema wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Hessen aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5.000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt und zahlreiche Experten eingebunden.

Das Fazit: Trotz Prävention und zahlreicher Gesundheitskurse leiden in Hessen 2,3 Millionen Erwerbstätige unter Rückenschmerzen. Nach Ergebnissen der Umfrage hatten 75 Prozent aller Beschäftigten im vergangenen Jahr „Rücken“. Jeder Dritte hat aktuell Beschwerden. Auf 100 Erwerbstätige in Hessen entfielen rund 92 Fehltage wegen Rückenschmerzen. Im Schwalm-Eder-Kreis war die Zahl der Ausfalltage mit 114 deutlich höher. Die durchschnittliche Dauer je Krankschreibung lag mit 12,1 Tagen dagegen im Landesdurchschnitt (12 Tage). „Leider zeigt sich auch bei uns in der Region, dass es trotz eines verstärkten Engagements im Betrieblichen Gesundheitsmanagement noch keine signifikante Verbesserung gibt“, so Sandra Waltemode. „Deshalb müssen wir gemeinsam mit Unternehmen das individuelle Arbeitsumfeld noch rückenfreundlicher gestalten.“

Risikofaktoren für Rückenschmerzen

Die große Mehrheit in Hessen meldet sich mit Rückenschmerzen allerdings nicht krank. 89 Prozent gehen mit Schmerzen zur Arbeit. Die Wahrscheinlichkeit, sich wegen der Rückenschmerzen krank zu melden, steigt jedoch mit der Stärke der empfundenen Schmerzen und dem Chronifizierungsgrad. Entscheidend ist auch, ob Beschäftigte häufig in unbequemer Körperhaltung arbeiten müssen, einem hohen Termin- und Leistungsdruck ausgesetzt sind oder ihren Job mit wenig Freude erledigen. All diese Faktoren machen eine Krankmeldung wahrscheinlicher.

Knackpunkte Lendenwirbelsäule und Nacken

Der DAK-Report zeigt, unter welchen Beschwerden Betroffene in Hessen konkret leiden: So schmerzt bei 79 Prozent die Lendenwirbelsäule. 41 Prozent haben Probleme mit dem Nacken. Jeder Dritte (31 Prozent) gibt Schmerzen an mehreren Bereichen der Wirbelsäule an. 13 Prozent der Rückenschmerz-Geplagten hat dabei starke bis sehr starke Schmerzen.

Mehrheit geht nicht zum Arzt

Die große Mehrheit der Hessen versucht zunächst allein mit den Schmerzen zurechtzukommen. Nur etwa jeder vierte Betroffene war laut eigenen Angaben im vergangenen Jahr wegen seiner Rückenbeschwerden beim Arzt. Von diesen suchten rund 77 Prozent bei einem einzigen Mediziner Hilfe. 18 Prozent konsultierten zwei, vier Prozent drei Ärzte wegen ihrer Beschwerden. Gefragt nach der konkreten Rückenschmerz-Behandlung gaben 69 Prozent der Betroffenen an, eine Physiotherapie bekommen zu haben. 34 Prozent erhielten eine Schmerzberatung, jeder vierte erhielt Schmerzmittel oder bekam eine Spritze. Bei jedem Fünften wurde ein CT oder ein MRT des Rückens gemacht.

Der Zusammenhang von Stress und Rückenschmerzen wurde in den Praxen kaum thematisiert. „Da sich Stress und psychische Belastungen stark auf die Rückengesundheit auswirken können, sollte dieser Aspekt stärker bei Diagnose und Behandlung berücksichtigt werden“, fordert Waltemode.

Neues individuelles Rücken-Coaching der DAK-Gesundheit

Als erste Reaktion auf die aktuelle Studie bietet die DAK-Gesundheit ihren Versicherten ab sofort ein neues onlinebasiertes Rücken-Coaching an. Unter dem Titel Rücken@Fit erhalten Betroffene eine verhaltensorientierte individuelle Hilfe bei akuten und chronischen Rückenschmerzen. „Dieses moderne Coaching geht sehr persönlich auf die Rückenprobleme ein“, erläutert Sandra Waltemode. Auch im Internet finden Schmerzgeplagte viele Infos und praktische Tipps rund um das Thema „Gesunder Rücken“: www.dak.de/ruecken

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Sie hat rund 750.000 Versicherte in Hessen, davon rund 22.000 im Schwalm-Eder-Kreis.

(red)



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