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Rinder mit Gartenabfällen getötet

Oberaula. Unverbesserliche Umweltsünder schädigen Landwirte und Bürger. Und das, obwohl die Gemeinde Oberaula seit mehreren Jahrzehnten eine Annahmestelle für Grünabfall betreibt, in der zu günstigen Konditionen Gras-, Hecken- und Baumschnitt sowie weitere Grünabfälle entsorgt werden können. Bürgermeister Klaus Wagner erklärt, was passiert ist.

Tiere fraßen giftigen Eibenschnitt

Leider nutzen einige unverbesserliche Zeitgenossen diese Entsorgungsmöglichkeit nicht, sondern werfen diese Abfälle in Wälder, auf Wegränder oder auf Grünflächen der Gemeinde oder von Privatpersonen. Dies allein ist schon ärgerlich genug, denn die Gemeinde muss dann mit ihrem Personal und auf Kosten der Allgemeinheit die entsprechenden Entsorgungsarbeiten durchführen.

Ganz schlimm traf es jetzt einen Landwirt aus Oberaula, dessen im Bereich der Mies (Teil der Oberaulaer Gemarkung) gehaltene Rinder durch die Aufnahme von Grünabfall, der illegal am Rand der entsprechenden Wiese entsorgt wurde, verendeten. Konkret handelte es sich dabei um Eibenschnitt, der am Wochenende vom 28.-30. September zum Tod der Rinder geführt hat. Der betroffene Eigentümer erstattete Anzeige und schaltete auch das Veterinäramt des Schwalm-Eder-Kreises ein.

Zeugen gesucht, auch vertraulich

Zeugen, die im fraglichen Zeitraum Beobachtungen gemacht haben, die zu einer Feststellung des oder der Täter führen können, werden gebeten, umgehend Kontakt mit dem Ordnungsamt der Gemeindeverwaltung aufzunehmen. Dies kann auf Wunsch auch vertraulich erfolgen. Gleiches gilt generell für die Meldung von Umweltsündern, die auf Kosten der Allgemeinheit illegal Gartenabfall oder sonstigen Müll entsorgen.

Dies ist leider ein zunehmendes Problem und kann keinesfalls als „Kavaliersdelikt“ bezeichnet werden. „Bei Umwelttagen sammeln fleißige Helfer, darunter regelmäßig viele Kinder und Jugendliche, den Abfall, den Umweltsünder verursachen. Das kann und darf nicht so bleiben und wir müssen die Verursacher ermitteln und zur Rechenschaft ziehen.“, so Bürgermeister Wagner.

Schon in kleinen Mengen tödlich

Tiere auf Weiden sollten grundsätzlich nicht mit Grünschnitt aus dem Garten gefüttert werden. Bei der Eibe sind Nadeln, Früchte und Holz für Mensch und Tier höchst toxisch. Bereits 100 bis 200 g Eibennadeln könnten ein Pferd töten, bei einem ausgewachsenen Schwein wirkten schon 75 g letal, warnt der Bauernverband.
Auch Rinder und Schafe seien immer wieder Opfer der Unachtsamkeit von Gartenbesitzern. Bei Rindern lösen 500 g bis 5 kg Eibennadeln Vergiftungssymptome aus.

Das Gift der Eiben und Thujen

Die Eibe ist ein bis zu 15 m hoher immergrüner Nadelbaum, der auch als Strauch vorkommt. Aufgrund ihres attraktiven Aussehens wird die Eibe häufig in Gärten und Vorgärten als Ziergehölz oder Hecke angepflanzt. Charakteristisch für die Eibe sind die Früchte. Der holzige, schwarzbraune Samen wird von einem fleischigen, scharlachroten Samenmantel umhüllt, der wie eine Beere aussieht und zwischen dem dunklen Grün der Nadeln leuchtet. Alle Teile der Eibe sind für Menschen und Tiere giftig, besonders hoch ist die Giftkonzentration in älteren Nadeln.

Keine Chance auf Behandlung

Der gefährlichste Giftstoff in der Eibe ist das Taxin B, ein chemisch kompliziert aufgebauter Stoff, der zu Atemlähmung in Verbindung mit Herzstillstand führt. Die Therapiemöglichkeiten sind gering, da die Tiere meistens die tödliche Dosis an Nadeln und Zweigen auf einmal fressen. Beim Auftreten der Symptome führt eine Behandlung schließlich nicht mehr zum Erfolg. Auch die Zweige des Lebensbaumes sind giftig. Das Thuja-Gift reichert sich in Leber und Nieren an; Folgen sind Magen- und Darmbeschwerden, Krämpfe und Gewebeveränderungen von Leber und Nieren.

(red)



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