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Das Universum im Wäschekorb

Schwarzlicht-Theater-Werkstatt „Black Box“. Foto: Hephata

Schwarzlicht-Theater-Werkstatt „Black Box“. Foto: Hephata

Treysa. „Legt mal das Universum hier in den Wäschekorb“, ein Satz wie ein Buch. Vielleicht aus der Philosophie-Vorlesung an der Uni? Nein, ein Satz aus dem „Türöffner-Tag“ der „Sendung mit der Maus“ am 3. Oktober. Für die Hephata Diakonie gewährte die Schwarzlicht-Theater-Werkstatt „Black Box“ der Behindertenhilfe einen Blick hinter ihre Kulissen.

Bundesweite Beteiligung

Bundesweit beteiligten sich an dem Tag 485 Organisationen, Vereine und Unternehmen. Sie öffneten an diesem Tag Türen, die sonst verschlossen bleiben. Auf der Homepage der „Sendung mit der Maus“ konnten sich Kinder und Jugendliche im Alter ab drei Jahren für die verschiedenen Angebote anmelden. Die zwölf Plätze des Theater-Workshops bei der Hephata Diakonie waren innerhalb weniger Tage vergeben.

Ein Universum an Requisiten und Eindrücken

Theaterpädagogin und Leiterin der „Black Box“, Olga Waldt, Sozialpädagogin Martina Bender, Referentin für Besucherbegleitung, und Stefanie Delgado, Absolventin des Freiwilligen Sozialen Jahres, hatten für den Workshop ein ganzes Universum an Requisiten und Eindrücken vorbereitet. Dafür waren einige Mädchen und Jungen extra aus Gelnhausen, Marburg, Frankenberg, Bad Zwesten oder Friedewald nach Schwalmstadt-Treysa gekommen. Das jüngste Kind war sechs, das älteste elf Jahre alt.

Schwarzlicht-Theater-Werkstatt „Black Box“. Foto: Hephata

Schwarzlicht-Theater-Werkstatt „Black Box“. Foto: Hephata

Mit Haut und Haaren im Schwarzlicht versunken

Von 9 Uhr bis 15 Uhr, inklusive Mittagessen und einer Vorführung für die Eltern, studierten sie, aufgeteilt in zwei Kleingruppen, Szenen und Techniken des Schwarzlicht-Theaters ein. Dabei trugen alle Kinder lange schwarze Kleidung und Kopfbedeckungen, denn unter den UV-Röhren der Schwarzlicht-Bühne wären Haut und Haare leuchtend hell zu sehen. Sollen sie aber gar nicht, weil bei dieser Form des Theaters die Schauspieler weitestgehend unsichtbar bleiben wollen. Nur einzelne Körperteile wie Hände oder auch Requisiten sollen für das Publikum sichtbar sein.

Ein Schleuderband als Asteroid

Die Kinder der einen Gruppe tanzten ganz in Schwarz und mit weißen Handschuhen mit den Fingern Tango oder ließen Kopfmaske und Kleid einer imaginären Frau unabhängig voneinander durch den Raum schweben. Die Kinder der anderen Gruppe griffen auf viele verschiedene Requisiten aus Pappe und in Neonfarben leuchtend zurück, beispielsweise auf Schwungbänder, Planeten und einen Erdball. Und genau aus diesem Kontext stammen Sätze wie: „Legt mal das Universum hier in den Wäschekorb.“ Und Begeisterungsbekundungen wie die von Titus (8) aus Friedewald. Der Achtjährige schlug mit dem orangefarbenen Schleuderband auf den Boden und rief dabei strahlend: „Guck mal, das könnte im Universum ein Asteroid sein.“ Sein Teamkollege Robin (7) kommentierte die Spiralbewegungen des weißen Gymnastikbandes mit: „Das sieht aus wie ein Tornado.“

Geräuschlos, langsam, schwerelos

Egal, ob Tornado, Asteroid oder Tango, ob die eine oder die andere Gruppe, die Herausforderung für die Kinder lag darin, den eigenen Körper verschwinden zu lassen und sich scheinbar schwerelos im dunklen Theaterraum zu bewegen. Das bedeutete, geräuschlos und langsam zu sein, manchmal auch, sich zur Musik im Takt zu wiegen. Es bedeutete auch, auszuprobieren und zu üben, eigene Ideen zu entwickeln und sich mit seinen Mitspielern abzustimmen. Vor allen Dingen bedeutete es aber auch, im Dunkeln die Orientierung nicht zu verlieren und die Wärme unter den Masken und in der Ganzkörperkleidung auszuhalten.

„Können wir die Handschuhe ausziehen? Mir ist heiß“, fragte auch Annika (8) aus Eudorf. „Ja, mach ruhig eine Pause“, sagte Olga Waldt. Sie und das Team motivierten die Nachwuchskünstler aber auch zum Durchhalten: „Stell Dir vor, die Maske ist Dein Gesicht. Du musst immer nach vorne gucken, damit man die Maske gut sehen kann. Wir spielen ja nachher für das Publikum.“

Alles richtig machen und staunen

Das Ergebnis der Proben waren neben neuen Erfahrungen und Eindrücken eine gelungene Aufführung und lauter Applaus. Jannis (11) aus Neuental: „Ich hatte vorher noch nie was von Schwarzlicht-Theater gehört. Wenn man es richtig macht, sieht es wirklich krass aus.“

Informationen zum Schwarzlicht-Theater bei der Hephata Diakonie gibt es bei Olga Waldt unter Tel.: 06691 18- 1392 und E-Mail: kulturbildung@hephata.de

(red)



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