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890 Handabdrücke gegen Kindersoldaten

Am Red Hand Day übergaben Schüler*innen und Lehrer*innen des Schwalmgymnasiums ihre Protestbekundungen an den Europaabgeordneten Engin Eroglu (FREIE WÄHLER). Foto: Wittke | nh
Am Red Hand Day übergaben Schüler*innen und Lehrer*innen des Schwalmgymnasiums ihre Protestbekundungen an den Europaabgeordneten Engin Eroglu (FREIE WÄHLER). Foto: Wittke | nh

Schwalmstadt. Häufig wird in Nachrichten über kämpferische Auseinandersetzungen berichtet. Vergessen wird oft ein finsterer Aspekt der Kriege: die Zwangsrekrutierung von Kindersoldat*innen.

Viele Beteiligte, viele Hände

Auf eine Aktion des Schwalmgymnasiums macht aktuell das Schwalmstädter Büro des Europaabgeordneten Engin Eroglu aufmerksam. Viel zu oft würden die Schicksale der Kriegskinder nicht erwähnt oder vernachlässigt. Um auf das Schicksal von bis zu 250.000 Kindersoldaten, die für den Dienst an der Waffe, aber auch zum Kochen, für Botengänge oder zum sexuellen Missbrauch rekrutiert werden, aufmerksam zu machen, gaben in der vergangenen Woche rund 890 Schülerinnen, Lehrerinnen, Sportler*innen und engagierte Jugendliche ihre Handabdrücke ab. Gesammelt und angefertigt wurden diese im Schwalmgymnasium, mit Hilfe der Demokratie-AG und dem Q2 Geschichtskurs, der Arche des ev. Jugendhauses der Kirchengemeinde Franz von Roques sowie der Badminton-Abteilung des ESV-Jahn Treysa.

Kriminelle Rekrutierung und Missbrauch

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind Kindersoldaten alle Kinder und Jugendliche, die unter 18 Jahre alt sind und bewaffneten Streitkräften oder Gruppen angegliedert sind. Sollten unter 15-jährige Kinder rekrutiert werden, handelt es sich sogar um ein Kriegsverbrechen. Zusätzlich dazu, dass Kinder und Jugendliche meist von ihren Familien getrennt werden, sind mit der Rekrutierung oft psychische und physische Schädigungen verbunden; Mädchen werden oft sexuell missbraucht.

„Ich habe versucht, alles zu vergessen, was passiert ist. Wenn ich immer an meine Vergangenheit denken würde, würde ich verrückt werden, also gucke ich nach vorne.“ (James, ehem. Kindersoldat)

„Ich habe immer noch Alpträume von den Kämpfen. Es ist, als würde ich alles noch mal erleben – den Geruch, den Lärm, die Gewalt – es ist grauenhaft.“ (Gabriel, ehem. Kindersoldat)

Rote Hände für das EU-Parlament

Damit der Effekt der „roten Hände“ nicht verpufft, wurden die Handabdrücke am Freitag, 21. Februar, an den Abgeordneten des EU-Parlamentes und stv. Bundesvorsitzenden der FREIE WÄHLER Engin Eroglu weitergegeben. Er soll den Wunsch der 890 Personen die Rekrutierung von Kindersoldaten endgültig zu beenden auf die europäische Ebene tragen. Außerdem ist er Mitglied der EU-Delegation in der Beziehung EU-Türkei und EU-Zentralasien. Gerade in Ländern im Süden und Südwesten Asiens wie Pakistan, Afghanistan oder auch Indien werden immer noch Kinder rekrutiert.

(red)




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