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Gartenakademie und LLH feiern Tag des Igels

Am 2. Februar ist „Tag des Igels“.  In diesem Jahr geht es darum, den Insektenfressern einen igelfreundlicheren Lebensraum zu schaffen. Foto: nh
Am 2. Februar ist „Tag des Igels“. In diesem Jahr geht es darum, den Insektenfressern einen igelfreundlicheren Lebensraum zu schaffen. Foto: nh

Region. Obwohl man in Deutschland insgesamt noch von einem hinreichenden Igelbestand ausgeht, häufen sich seit Jahrzehnten verschiedene Faktoren, die für die Igelpopulationen zunehmend zum Problem werden.

Stark zurückgehende Lebenserwartung

Die Probleme führten bereits dazu, dass die durchschnittliche Lebenserwartung des Igels innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit von ca. 6 auf ca. 4 Jahre gesunken ist. Sollte diese Entwicklung fortschreiten, läuft der Igel Gefahr, in wenigen weiteren Jahrzehnten bedroht oder gar ausgestorben zu sein.

Wesentliche Verluste fordert seit vielen Jahren – neben dem Verlust von Lebensräumen und Biotopverbundstrukturen in ausgeräumten Agrarlandschaften sowie einer fortschreitenden Überbauung durch die Siedlungsentwicklung – der Straßenverkehr. Jedes Jahr werden ca. 500.000 Igel auf den Straßen von Autos überfahren bzw. schwer verletzt. Eine große Zahl verendet am Straßenrand. Damit verbundene weitere Verluste von Igelbabys sind in der Zahl nicht erfasst.

Wenig Futter, viele Parasiten

Zwei neue fortschreitende Faktoren sind nun seit wenigen Jahren hinzugekommen: Zum einen macht der Klimawandel den Igeln zu schaffen, denn immer häufiger erwachen die Tiere wegen der steigenden Temperaturen viel zu früh aus dem Winterschlaf, finden dann aber noch keine Nahrung. Zum anderen ist diese bereits, bedingt durch den gravierenden Rückgang von Insekten, ohnehin zunehmend knapp.

Diese Situation zwingt die Igel, auf andere Nahrung wie z.B. Schnecken auszuweichen. Speziell von diesen bekommen Igel Lungenwürmer und andere Innenparasiten. Das unzureichende Nahrungsangebot und die zunehmende Parasitenbelastung (auch Zecken) führt dazu, dass Igel weniger widerstandsfähig werden und letztlich, dadurch geschwächt, den Winterschlaf nicht mehr überstehen.

In die Vorwarnliste eingetragen

Mit dieser düsteren Prognose musste der Igel bereits in vielen Bundesländern auf die Vorwarnliste der Roten Liste der bedrohten Tierarten gesetzt werden. In dieser Kategorie versammeln sich immer mehr Arten, die merklich zurückgegangen sind, aber aktuell noch nicht gefährdet sind. Bei Fortbestehen von bestandsreduzierenden Einwirkungen ist in naher Zukunft allerdings eine Einstufung in die Kategorie „Gefährdet“ wahrscheinlich.

Wie können Gartenbesitzer helfen?

Mit der folgenden Checkliste gibt die Hessische Gartenakademie Hinweise, wie dem Igel geholfen und der Garten in einen igelfreundlichen Lebensraum verwandeln wird:

• Zunächst einmal muss der Garten für Igel erreichbar sein. Mauern und bis zum Erdreich herunter gezogene Zäune verhindern dies. Durchlässe im Format von ca. 10 x 10 cm sind auch nachträglich leicht zu herzustellen.
• Beseitigen oder entschärfen von potenzielle Fallen. So sollten Gartenteiche flache Stellen oder Ausstiegshilfen haben, damit der Igel mit eigener Kraft hinausklettern kann. Ebenso stellen wenig begangene Kellertreppen oder unabgedeckte Schächte eine Falle dar, aus der Igel nicht mehr alleine heraus gelangen.
• Rattenschlagfallen sollten, sofern überhaupt nötig, für Igel – aber auch für andere Gartenbewohner (Vögel, Eichhörnchen, Gartenschläfer, etc.) – unzugänglich aufgestellt werden.
• Den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln möglichst vermeiden.
• Jeder Garten sollte eine „wilde Ecke“ besitzen, in der heimische Pflanzen wachsen dürfen. Hier können Laub-, Holz und Reisig lagern, welches während der Wintermonate nicht entfernt wird.
• Anstelle von Laub- und Reisighaufen kann man Igeln auch ein Igelhaus als Quartier anbieten.
• Während der Sommermonate Igeln und anderen Gartentieren bitte regelmäßig frisches Wasser anbieten, am besten in einer Insekten- und Vogeltränke oder einfach einer flachen Tonschale.
• Niemals Milch füttern. Stattdessen eignet sich spezielles Igelfutter, Katzenfutter, gekochtes oder rohes Ei sowie kurz angebratenes, ungewürztes Hack- oder Geflügelfleisch. Das Futter sollte stets Zimmertemperatur haben.

Braune Brüste herrschen vor

Am 2. Februar ist der Tag des Igels. Insgesamt werden Igel in zwei Unterfamilien mit insgesamt 10 Gattungen und 24 Arten unterteilt. Die in Deutschland vorherrschende Igelart ist der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus). Von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild wurde der Igel im Jahr 2009 zum „Tier des Jahres“ gewählt.

Seit 2018 wird das „Tier des Jahres“ von den Förderern der Deutschen Wildtier Stiftung gewählt.

www.llh.hessen.de

(red)



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