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Neues Gütesiegel: „Mein Fair-Mieter“

Das Pestel-Institut aus Hannover prognostiziert für die kommenden Jahre einen hohen Bedarf an seniorengerechten Wohnungen. Diese müssten mindestens barrierearm gestaltet sein. Steile Treppenhäuser gehören nicht dazu. Foto: Pestel-Institut
Das Pestel-Institut aus Hannover prognostiziert für die kommenden Jahre einen hohen Bedarf an seniorengerechten Wohnungen. Diese müssten mindestens barrierearm gestaltet sein. Steile Treppenhäuser gehören nicht dazu. Foto: Pestel-Institut

Schwalm-Eder. Im Alter droht Mietern eine doppelte Hürde: Oft reicht die Rente nicht, um die Miete zu bezahlen. Zusätzlich sind die wenigsten Wohnungen im Schwalm-Eder-Kreis seniorengerecht. Häufig wird dann schon ein Rollator zum Problem.

Schutz vor dem Miet-Reinfall

Darauf hat das Pestel-Institut (Hannover) hingewiesen. Dessen Leiter, Matthias Günther, spricht von einem „Doppelschock für Mieter“, die älter werden: „Genug Geld fürs Wohnen und eine altersgerechte Wohnung – das sind die beiden Punkte, an die jeder Mieter schon frühzeitig denken sollte.“

Um Mieter möglichst effektiv vor einem Miet-Reinfall zu schützen, hat sich der Leiter des Pestel-Instituts für die Schaffung des ersten bundesweiten Mieter-Gütesiegels stark gemacht: „Mein Fair-Mieter“ ist ein Label, das nur Vermieter bekommen, die strikte Kriterien einhalten. Allen voran eine – auch im Alter für viele Menschen noch – bezahlbare Miete.

Über 6 Euro“ ohne Chance aufs Siegel

„Für den Schwalm-Eder-Kreis bedeutet dies konkret, dass die durchschnittliche Nettokaltmiete fairer Vermieter 6,00 Euro pro Quadratmeter im Monat betragen darf.“ Wer als Vermieter darüber liege, habe keine Chance, das „Fair-Mieter“-Siegel zu bekommen.

„Überwiegend sind es öffentliche Wohnungsbaugesellschaften und Wohnungsgenossenschaften, die das Label nutzen, um ihren Mietern zu zeigen, dass nicht der Profit, sondern sozial kalkulierte Mieten und ein guter Standard bei der Wohnqualität im Fokus der praktizierten Wohnungswirtschaft stehen“, so Matthias Günther.

„Barrierefrei“ ist auch für Familien attraktiv

Ein Aspekt, der bei der Vermieter-Prüfung im Zuge der Label-Vergabe eine Rolle spiele, sei die Zahl der Wohnungen, die keine oder möglichst wenige Barrieren haben. Davon gebe es im Schwalm-Eder-Kreis maximal 2.200, schätzt das Pestel-Institut. „Doch nur in rund der Hälfte der Seniorenwohnungen leben tatsächlich auch ältere Menschen. Altersgerechte Wohnungen ohne Schwellen und mit breiten Türen sind auch für Familien attraktiv: Wo Platz für einen Rollator oder Rollstuhl ist, kommt man auch mit einem Kinderwagen klar. Barrierearme Wohnungen bieten einen Wohnbonus – ein Luxusmerkmal fürs Wohnen“, sagt der Leiter des Pestel-Instituts, Matthias Günther.

Im Landkreis fehlen 5.500 Seniorenwohnungen

Bei den Seniorenwohnungen treffe allerdings ein geringes Angebot auf einen hohen Bedarf: „Aktuell ist für den Schwalm-Eder-Kreis von rund 6.600 Haushalten auszugehen, in denen Senioren leben, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Ältere Menschen also, für die eine mindestens barrierearme Wohnung die Voraussetzung für ein möglichst langes eigenständiges Wohnen ist. Da nur rund 1.100 von ihnen heute schon in einer Seniorenwohnung leben, lässt sich der Bedarf sehr konkret benennen: Aktuell fehlen im Schwalm-Eder-Kreis rund 5.500 Seniorenwohnungen“, rechnet Matthias Günther vor.

Die „graue Wohnungsnot“ wird steigen

Dabei werde der Mangel an Wohnungen für Ältere – die „graue Wohnungsnot“ – in den kommenden Jahren steigen: Wer in den 60er-Jahren – im Babyboom-Jahrzehnt – geboren wurde, kommt demnächst ins Rentenalter. Der Jahrgang 1965 wird 2035 das 70. Lebensjahr erreichen. Dann wird es im Schwalm-Eder-Kreis nach Berechnungen des Pestel-Instituts bereits 8.200 Haushalte geben, in denen Ältere mit eingeschränkter Mobilität leben – ein Plus von 24 Prozent. Auch deshalb dränge er, so Günther, als Vorstand des Gütesiegels „Mein Fair-Mieter“ darauf, im Zuge von Sanierungen möglichst immer auch einen Teil der Wohnungen seniorengerecht umzubauen.

www.meinfairmieter.de

Jede Generation hat ihren Wohnungsbedarf. Die Grafik beleuchet die Altersstruktur im Schwalm-Eder-Kreis in den Jahren 2020 und 2035. Quelle: Pestel-Institut, Hannover
Jede Generation hat ihren Wohnungsbedarf. Die Grafik beleuchet die Altersstruktur im Schwalm-Eder-Kreis in den Jahren 2020 und 2035. Quelle: Pestel-Institut, Hannover

(red)



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