Gedämpfte Herbstbelebung
Region. Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Korbach ist im Oktober im Vergleich zum Vormonat erneut gesunken: In den beiden Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder waren 7641 Arbeitslose gemeldet, das sind 126 weniger als im September (minus 1,6 Prozent).
Konjunkturell schwierig
Die Arbeitslosenquote sinkt von 4,2 im Vormonat auf jetzt 4,1 Prozent. Im Jahresvergleich ist die Arbeitslosigkeit allerdings deutlich gestiegen: Im Oktober 2022 waren 609 Arbeitslose weniger gemeldet, die Quote lag bei 3,8 Prozent.
Die leicht gesunkene Arbeitslosigkeit gegenüber September ist nach den Worten von Bernd Wilke, Geschäftsführer der Agentur Korbach, angesichts von globalen Krisen grundsätzlich positiv zu bewerten und zeige die Resilienz des heimischen Arbeitsmarktes. Gleichzeitig spiegelten die Arbeitsmarktzahlen im Oktober die aktuell schwierige konjunkturelle Situation wider.
Oktober-untypische Entwicklung
„Es zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den beiden Rechtskreisen. Während im Rechtskreis SGB II – also bei den Beziehern von Bürgergeld – ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen ist, stellen wir im Rechtskreis SGB III – bei den Empfängern von Arbeitslosengeld – einen Anstieg fest. Das entspricht nicht der üblichen Entwicklung im Herbst.“ Ungewöhnlich für einen Oktober sei zudem ein recht deutlicher Anstieg bei den neuen Arbeitslosmeldungen im Vergleich mit September.
„Erkennbar wird eine gewisse Unsicherheit am Arbeitsmarkt auch im Jahresvergleich“, so Wilke weiter. „Die Arbeitslosenzahl liegt jetzt um 609 bzw. 8,7 Prozent höher als vor einem Jahr und es sind deutlich weniger Arbeitslose in eine Erwerbstätigkeit gewechselt als im Oktober 2022. Als eine Gegenmaßnahme konnten Jobcenter und Arbeitsagenturen beispielsweise mehr Menschen in qualifizierende Maßnahmen vermitteln.“
Bei fast allen Personengruppen ist im Oktober die Arbeitslosigkeit rückläufig, am stärksten erneut bei den Jugendlichen unter 25 Jahren (minus 6,9 Prozent). Bei den Frauen ging die Arbeitslosenzahl um 3,3 Prozent zurück, bei Ausländern um 2,8 Prozent und bei Männern leicht um 0,2 Prozent. Lediglich bei den Älteren ab 50 Jahren ist ein minimales Plus von 0,1 Prozent zu verzeichnen.
Die Zahlen für die beiden Rechtskreise
Im Bereich der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) erhielten 2865 Personen Arbeitslosengeld, 52 mehr als im September (plus 1,8 Prozent), und 355 mehr als im Vorjahr (plus 14,1 Prozent). Bei den Jobcentern (Rechtskreis SGB II, Bürgergeld) waren 4776 Arbeitslose registriert, 178 weniger als im September (minus 3,6 Prozent) und 254 mehr als im Oktober 2022 (plus 5,6 Prozent).
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Agenturbezirk ist im Vergleich mit September um 10 auf 1923 gesunken, das sind 279 mehr als vor einem Jahr.
Der Stellenbestand im Agenturbezirk ist seit September um 11 auf 1807 gestiegen, das entspricht im Vergleich mit dem Vorjahr 805 offenen Stellen weniger. Neu gemeldet wurden im Oktober 400 offene Stellen, das sind 44 mehr als im September und 113 weniger als vor einem Jahr.
Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Oktober 3435 Menschen arbeitslos gemeldet, 34 weniger als im September (minus 1,0 Prozent) und 227 mehr als im Vorjahr (plus 7,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt von 4,0 auf 3,9 Prozent und liegt damit 0,2 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr. 843 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 15 mehr als im September und 507 weniger als im Oktober 2022.
○ Korbach mit Bad Wildungen. 1625 Personen ohne Arbeit waren im Oktober in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 26 weniger als im September (minus 1,6 Prozent) und 211 mehr als vor einem Jahr (plus 14,9 Prozent). Die Quote reduziert sich im Vergleich mit September um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent, vor einem Jahr hatte sie 3,4 Prozent betragen.
○ Geschäftsstelle Frankenberg. Im Vergleich mit dem September sinkt in der Geschäftsstelle Frankenberg die Arbeitslosenzahl um 22 auf 1015 (minus 2,1 Prozent), das sind 20 weniger als im Oktober vor einem Jahr (minus 1,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg stagniert bei 3,6 Prozent, dem gleichen Wert wie vor einem Jahr.
○ Geschäftsstelle Bad Arolsen. 795 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 14 mehr als im September (plus 1,8 Prozent) und 36 mehr als vor einem Jahr (plus 4,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent (Oktober 2022: 4,4 Prozent).
○ Landkreis Schwalm-Eder. 4206 Arbeitslose waren im Oktober im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 92 weniger als im September (minus 2,1 Prozent) und 382 mehr als vor einem Jahr (plus 10 Prozent). Die Quote liegt bei 4,3 Prozent. Vor einem Monat hatte sie 4,4 Prozent betragen, vor einem Jahr 3,9 Prozent. 964 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 4 weniger als im September und 298 weniger als im Vorjahr.
○ Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 2031 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst, ein Minus von 26 gegenüber September (minus 1,3 Prozent) und 205 mehr als im Vorjahr (plus 11,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 3,9 Prozent.
○ Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Oktober 1112 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 33 weniger als vor vier Wochen (minus 2,9 Prozent) und 115 mehr im Jahresvergleich (plus 11,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote geht auf 4,4 Prozent zurück, das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als im September, aber 0,5 Prozentpunkte mehr als im Oktober 2022.
○ Geschäftsstelle Schwalmstadt. Die Oktober-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt zeigt 1063 Menschen auf Jobsuche, 33 weniger als im Vormonat (minus 3,0 Prozent) und 62 mehr als im vorigen Jahr (plus 6,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,0 Prozent um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im September (Vorjahr 3,8 Prozent).
(red)