Viele Kinder und Patenonkel Steinmeier
Gudensberg. Der einjährige Lino Todorovic hat ab sofort einen besonderen Paten, und zwar niemand Geringeren als Frank-Walter Steinmeier, den Bundespräsidenten. Diese Ehrenpatenschaft wird übernommen, wenn sieben lebende Kinder von denselben Eltern oder demselben Elternteil abstammen, einschließlich des Patenkindes.
In der vergangenen Woche überreichte Bürgermeisterin Sina Massow die Patenschaftsurkunde an Julia Todorovic, Mutter von Lino. Zusätzlich gab es ein Geschenk von 500 Euro vom Staat. Die Familie lebt mit fünf der sieben Kinder seit vergangenem Sommer in Obervorschütz, zuvor haben sie in Baunatal gewohnt.
Jeder hat seine Aufgaben
Julia Todorovic gestaltet einen gut organisierten Alltag für ihre Familie. Die zu Hause lebenden Kinder sind 14, 9, 6, 3 und 1 Jahr alt. Bereits am Abend bereitet sie das Frühstück für die Kinder vor. Während ein Kind den Kindergarten besucht, gehen drei zur Schule. Die beiden ältesten Kinder wohnen nicht mehr zu Hause (19 und 20 Jahre alt). Die Kinder müssen im Haushalt mit anpacken. „Jeder hat seine Aufgaben“, betont die Mutter.
Es sei für sie und ihren Mann schon immer klar gewesen, dass sie viele Kinder haben möchten, betont Todorovic. Klar sei es eine Herausforderung, insbesondere, wenn sie bald wieder in ihren Job als Tagesmutter zurückkehre. In Baunatal hat Julia Todorovic zusammen mit ihrer Mutter Räumlichkeiten und betreut dort Kinder unter drei Jahren. „Das lässt sich gut mit der Mutterrolle verbinden“, erklärt sie. Der Vater, Nemanja Todorovic, arbeitet als Servicetechniker und ist tagsüber unterwegs.
Mit Taufpatenschaft nicht vergleichbar
„Ein Leben voller Kinder“, nannte es Bürgermeisterin Sina Massow und zeigte sich beeindruckt von dem Alltag und dem Organisationstalent der Familie. „Sie haben meinen größten Respekt“, so die Bürgermeisterin.
Die Ehrenpatenschaft hat in erster Linie symbolischen Charakter. Sie ist mit der Taufpatenschaft nicht zu vergleichen. Der Bundespräsident bringt mit der Ehrenpatenschaft die besondere Verpflichtung des Staates für kinderreiche Familien zum Ausdruck. Sie soll mit dazu beitragen, das Sozialprestige kinderreicher Familien zu stärken, heißt es auf der Homepage des Bundespräsidenten.
(red)