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48 Mitarbeiter und Bewohner Hephatas beim J.P. Morgan-Lauf

hephata-morgan1Frankfurt/Schwalmstadt. Die Zeit ist die gleiche, die Bedeutung eine andere. Fanden sich die Läufer aus Hephata im vergangenen Jahr in Frankfurt noch neben einem Schild wieder, das eine Wartezeit zwischen 30 und 40 Minuten bis zum Start angab, so stehen sie in diesem Jahr neben einem, das eine Lauf-Richtzeit von 30 bis 40 Minuten ausweist. Ein Zufall, der sich bewahrheitet: Einige der 48 Mitarbeitenden und Bewohner Hephatas bleiben beim J.P. Morgan-Lauf am 17. Juni unter 40 Minuten. Doch allein der Zieleinlauf, egal zu welcher Zeit, ist bei 69.042 Läufern ein Erlebnis.

„Das Schlimmste ist die Wartezeit, da wird alles schwerer und schwerer.“ Ursula Henkel, Sachbearbeiterin Behindertenhilfe, steht eingekeilt zwischen tausenden Menschen kurz vor dem Start auf die 5,6 Kilometer lange Strecke durch Frankfurt am Main. Neben ihr versuchen eine handvoll Kolleginnen aus Hephata zusammen zu bleiben. Der Rest der insgesamt 43 Mitarbeitenden und fünf Bewohner aus zehn Bereichen Hephatas, die unter der Regie von Janna Lüders vom Kultur- und Bildungszentrum Emmaus (KuBiz) nach Frankfurt gefahren sind, ist mittlerweile außer Sichtweite. Kurz vor 20 Uhr gehen die ersten Läufer in den türkisfarbenen Trikots mit der Aufschrift „ Hephata Diakonie – gemeinsam läuft’s“ auf die Strecke. Der schnellste Läufer aus Hephata benötigt 33, der Schnellste im Feld 15:59 Minuten, der Langsamste mehr als eine Stunde. Dazwischen ist alles möglich. Rennen, joggen, gehen, manchmal auch stopp-and-go. Letzteres ist der besonderen Atmosphäre von zigtausenden Menschen auf und neben der Strecke und dem guten Zweck geschuldet – je mehr, desto besser: Beim größten Firmenlauf der Welt erlaufen in diesem Jahr 69.042 Menschen aus 2.708 Firmen, Ministerien, Gemeinden und anderen Institutionen sowie unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler eine Spende von rund 207.000 Euro für die Stiftung Deutsche Sporthilfe.

Ankommen ist das Ziel
hephata-morgan2Stefan Eberhardt, Haustechniker der Sozialen Dienste und Einrichtungen gGmbH und Bewohner des Marta-Mertz-Hauses, will es wissen: „Seit einem dreiviertel Jahr laufe ich wieder, vergangenes Wochenende hatte ich sogar meinen ersten Wettkampf seit 30 Jahren, ich hoffe heute auf eine Zeit um die 30 Minuten.“ Für die meisten Anderen ist das Ankommen das Ziel. „Ich bin mal gespannt, wie es sich mit knapp 70.000 statt sonst sechs Leuten läuft“, sagt Anita Weix vor dem Start. Die hauswirtschaftliche Betriebsleiterin im Herzberghaus ist zum ersten Mal dabei. Früher ist sie mehrmals die Woche mit einer Gruppe gejoggt, in den vergangenen Monaten jedoch nicht mehr so oft. „Mit einer Zeit von 40 Minuten wäre ich zufrieden.“ Als eine Art Neustart begreift Carmen Jäckel ihre Teilnahme: „Ich sehe das hier als Einstieg, um vielleicht wieder mehr Sport zu machen. Für mich ist das Wichtigste, durchzuhalten.“ Sabine Moos, Mitarbeiterin in der Essensausgabe im Speisen- und Versorgungszentrum, kommt mit, weil ihr eine Kollegin vom Lauf des vergangenen Jahres so vorgeschwärmt hat. „Ich will heute einfach ausprobieren, wie weit ich komme. Die Zeit ist mir egal, einfach den eigenen Schweinehund überwinden und just for fun.“

Massenweise Fans
hephata-morgan3Spaß? Den gibt es massenweise. Trommeln und Klatschen, Gesang und Anfeuerungsrufe. Die für den Straßenverkehr gesperrte Frankfurter Innenstadt ist voll von Menschen. „Wenn ich langsamer geworden bin, haben mich die Fans angefeuert, es war wirklich gut“, sagt Anita Weix im Ziel. Sie bleibt zwar über ihrer Wunschzeit, ist aber trotzdem zufrieden, auch weil sie mit Kollegen der Fuldaer Diakonie nette Laufpartner auf der Strecke gefunden hatte: „Fürs nächste Jahr übe ich einfach ein bisschen mehr, nehme ab und bin dann 15 Minuten schneller“, sagt sie lachend. Carmen Jäckel kommt nach 50 Minuten ins Ziel: „Ich bin noch nie gerannt, war nicht vorbereitet, ich bin stolz auf mich.“ Sie absolvierte die Strecke im Alleingang. „Eigentlich wollte ich mit meiner Bekannten zusammen laufen, sie war aber deutlich schneller als ich. Ich habe dann gesagt, mach dein Ding, ich teile mir meine Kräfte lieber ein.“ Eine ähnliche Erfahrung macht auch Stefan Eberhardt: „Das Zusammenbleiben ging vielleicht 100 Meter gut, war aber trotzdem gut.“ Mit 38 Minuten bleibt er über seiner erhofften Zeit. „Die Kondition war nicht das Problem, manchmal konnte man einfach nicht so frei laufen.“ Ihn faszinierte der Lauf trotzdem: „Wenn die Leute an der Strecke Bambule machen, ist das was ganz anderes, als wenn ich alleine im Schützenwald jogge.“ (me)



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