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Melsunger Staffelteam startet bei deutschen Meisterschaften

Julia Klute, Marie Wagner, Katharina Wagner und Karolin Siebert hoffen in Ulm auf einen weiteren Kreisrekord. Foto: Alwin J. WagnerUlm/Melsungen. Am Wochenende schlägt das Herz der deutschen Leichtathletik in Ulm, denn von Freitag bis Sonntag werden in der Donaustadt die 114. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften mit über 1000 Athleten ausgetragen. „Es wird stimmungsvoll, hochkarätig und spannend“, sagte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen auf der Pressekonferenz, denn in Ulm werden nicht nur die nationalen Meister und die Finalteilnehmer ermittelt, viele Athleten möchten auch die allerletzte Chance nutzen, um sich noch für die Europameisterschaften in Zürich vom 12. bis 17. August zu qualifizieren.

Davon können Katharina Wagner, Karolin Siebert, Julia Klute und Marie Wagner bislang nur träumen. Aber für diese vier Teenager von der Melsunger Turngemeinde sind diese deutschen Meisterschaften mehr als nur ein sportlicher Höhepunkt des Jahres 2014. Bereits am Freitagabend werden sie auf dem Ulmer Münsterplatz vor einer wunderschönen und außergewöhnlichen Kulisse das Kugelstoßen mit Weltmeister David Storl live auf der Tribüne unmittelbar neben dem Kugelstoßring erleben. Am nächsten Morgen begegnen sie auf dem Aufwärmplatz dem 1500m-Favoriten Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt) und seinen Widersachern Florian Orth aus Schwalmstadt und Carsten Schlangen (Berlin) und können aus nächster Nähe beobachten, wie sich die Hammerwurf-Weltrekordhalterin Betty Heidler aufwärmen wird, denn diese Asse starten unmittelbar nach den Staffelwettbewerben.

Das letzte Mal hatte sich ein MT-Staffel-Team vor 28 Jahren für die deutschen Meisterschaften qualifiziert. Für die nationalen Titelkämpfe 1986 in Berlin erfüllten Stefanie Hafer, Susanne Rothhämel und Liane Freitag die Norm über 3×800 Meter der U20 und belegten mit 7:12,19 Minuten in ihrem Vorlauf den achten Platz.

In diesem Jahr sorgten Katharina Wagner, Julia Klute, Marie Wagner und Karolin Siebert nach íhrem Sieg bei den Landesmeisterschaften über 4×400 Meter, dass die Melsunger Turngemeinde wieder an einer deutschen Staffelmeisterschaft teilnehmen kann. Als Hessenmeister verbesserten diese Vier den 30 Jahre alten Kreisrekord des TSV Remsfeld von 4:09,4 auf 4:07,04 Minuten. Mit dieser Zeit liegt dieses Quartett in der Meldeliste auf Rang zwanzig. Würde der Deutsche Leichtathletik-Verband  keine Start- und Leichtathletikgemeinschaften (StG bzw. LG) zulassen, wären die Melsunger sogar auf Rang acht. Da man mit solchen Auswahlmannschaften die Vereinsarbeit indirekt bestraft, haben es  Vereinsmannschaften immer sehr schwer, sich in den Staffel- und Mannschaftswettbewerben ganz vorne zu platzieren.

Man kann sich ausrechnen, dass für eine Medaille eine Zeit um 3:50 Minuten wohl so etwas wie eine Voraussetzung ist, weil bereits zehn Staffeln die vier Stadionrunden in diesem Jahr unter vier Minuten zurückgelegt haben und vier Vereine schneller als 3:54 Minuten gelaufen sind. Selbst die Mädchen aus Düsseldorf, die mit 3:50 Minuten die beste Meldezeit vorgelegt haben, stehen unter Druck, denn mit Köln, Leipzig und Erfurt nehmen vier Mannschaften mit einer großen Leistungsdichte teil, deren Athletinnen die 400 Meter alle klar unter 60 Sekunden laufen können.

Bis letzte Woche war MT-Trainer Trainer Alwin J. Wagner sehr zuversichtlich, dass in Ulm der Frauen-Kreisrekord, der am 20.08.1986 mit 4:06,8 Minuten in Fulda aufgestellt wurde, deutlich verbessert werden kann, weil der läuferische Zugewinn bei den vier Jugendlichen deutlich sichtbar war. Aber durch die Oberschenkelverletzung von Marie Wagner muss die Hoffnung stark zurückgeschraubt werden.

So wird das MT-Quartett am Samstagmorgen in Ulm um 11.20 Uhr mit Karolin Siebert knapp unter 59 Sekunden anlaufen. Bei einem optimalen Lauf von Katharina Wagner ist diese in der Lage, den Staffelstab an Julia Klute weiterzureichen, bevor der Sekundenzeiger seit dem Startschuss in die dritte Minute geht. Julia kann eine 63er-Zeit laufen, so dass nach drei Läuferinnen die elektronische Anzeigetafel eine Zeit um 3:02 Minuten anzeigen könnte, wenn die Jugendliche aus Schwarzenberg Marie Wagner mit einem getapten Oberschenkel auf die letzte Runde schickt.  „Ich hoffe, dass der Tape-Verband hilft und ich meinen Lauf durchstehe“, sagte die Jugendliche aus Gensungen.

Auf dem Papier wird die Melsunger Staffelformation von fünfundzwanzig Mannschaften auf Rang zwanzig geführt, aber im Rennen sieht manches anders aus. Und weil im nächsten Jahr bis auf Katharina Wagner die anderen drei Athletinnen noch einmal in dieser Altersklasse starten können, sollten sie nicht unglücklich, wenn ihr Vorhaben nicht klappen sollte. Dann hat man  bei diesem Höhepunkt Erfahrung gesammelt. (ajw)



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