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IHK-Präsidium und HWK-Vorstand tagten gemeinsam

Fachkräftepotenziale im Fokus, Lob für gute Zusammenarbeit

Kassel. Die hervorragende Zusammenarbeit zwischen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg und der Handwerkskammer (HWK) Kassel haben die Präsidenten beider Kammern während einer gemeinsamen Sitzung von Präsidium und Vorstand gestern Nachmittag in den Räumen der HWK am Kasseler Scheidemannplatz betont. Zugleich verwiesen IHK-Präsident Prof. Dr. Martin Viessmann und HWK-Präsident Heinrich Gringel auf die großen Herausforderungen, die beide Kammern zu meistern haben. „Dazu zählt vor allem, das Fachkräftepotenzial in der Region zu heben und zu stärken“, erklärten die zwei Präsidenten. Die in beiden Gremien ehrenamtlich engagierten Unternehmer und Arbeitnehmer nutzten die Chance, sich über verschiedene Sachthemen auszutauschen.

Das Fachkräftepotenzial stärken
Beide Präsidenten lobten sowohl die duale Ausbildung als auch das duale Studium made in Germany als Erfolgsmodell, das international auf reges Interesse stößt und stark nachgefragt wird. In der Region engagiert sich die Wirtschaft mit Blick auf den Fachkräftenachwuchs durch konkrete Projekte: Prof. Dr. Viessmann verwies beispielhaft auf die IHK-Initiative zur Verbesserung der Ausbildungsreife und Berufsorientierung, für die die IHK-Vollversammlung 1,5 Millionen Euro bereitgestellt hat. Die Mittel sind insbesondere in den Aufbau von Berufswahlbüros geflossen – Räume in Schulen, in denen sich Jugendliche zielgerichtet über Ausbildungsberufe informieren können. Diese nutzen Handwerksbetriebe ebenso wie Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen, um über Ausbildungsangebote und -voraussetzungen zu informieren. Damit treten sie zusammen mit den Kammern möglichen Sorgen um eine unzureichende Berufsorientierung der Nachwuchskräfte entgegen – bislang eher unbekannte Berufsbilder erhalten eine Plattform, spätere Ausbildungsabbrüche werden unwahrscheinlicher.

Bisher sind 27 dieser Berufswahlbüros in Nordhessen und dem Altkreis Marburg entstanden, mehrere Tausend Schüler haben sich dort bereits informiert. Einen besonderen Schwerpunkt legt die IHK darüber hinaus auf die sogenannten MINT-Berufe – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik –, unter anderem als regionaler Netzwerkpartner der Stiftung Haus der kleinen Forscher.

Handwerkspräsident Gringel wies darauf hin, dass das Handwerk zur Sicherung des Fachkräftebedarfs vor allem auf die Verstärkung der Berufsorientierung junger Menschen setzt. Dabei, so Gringel, geht es nicht mehr um groß angelegte Maßnahmen für alle, sondern um jeden einzelnen Jugendlichen. Dazu hat die Handwerkskammer nicht nur eine Stelle für die Inklusionsberatung geschaffen, sondern steigt in diesem Jahr mit dem Projekt „KAUSA-Servicestelle“ mit gleich zwei Beratern in die Nachwuchs- und Ausbildungsplatzwerbung bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund, ihren Familien und Betriebsinhabern mit ausländischen Wurzeln ein. Weiter wird die Kammer mit dem Projekt „Passgenaue Vermittlung“ mit einem Berater Jugendlichen helfen, im Handwerk Fuß zu fassen und Betriebe bei der Sicherung ihrer Nachwuchskräfte unterstützen. Darüber hinaus beginnt das Handwerk seine Nachwuchswerbung und –förderung mit Projekten wie „StaBil – starke Bildung“, das Kinder im Landkreis Marburg-Biedenkopf schon im Kindergarten entsprechend ihren Fähigkeiten fördert, so früh wie möglich.

HWK und IHK wirken ferner – um nur ein weiteres Beispiel zu nennen – gemeinsam in einem hessenweiten Netzwerk mit, um Studienabbrechern Wege in die berufliche Bildung aufzuzeigen. Präsidium und Vorstand stimmten während des Fachgesprächs überein, dass Politik und Wirtschaft auch zukünftig passende Instrumente der praxisnahen Berufsorientierung fördern und umsetzen sollten.

Hervorragende Zusammenarbeit zwischen IHK und HWK
Ein Fundament für die gute Zusammenarbeit der beiden Kammern sei, so die beiden Präsidenten, die gemeinsame Trägerschaft in elf Gesellschaften und Organisationen, die sich der Förderung der regionalwirtschaftlichen Entwicklung annehmen. Dazu gehören unter anderem das Regionalmanagement Nordhessen, die regionalen Wirtschaftsfördereinrichtungen sowie die zwei großen Bildungszentren in der Region, das BZ in Kassel und das BBZ in Marburg. Darüber hinaus machen sich IHK und HWK gemeinsam stark für den Erfolg verschiedener Themen und Projekte, beispielsweise im Zuge des Förderprogramms unternehmensWert Mensch, im Bereich der Außenwirtschaft, bei der Lehrerfortbildung oder im Koordinierungsbüro für Raumordnung und Stadtentwicklung. „In vielen Handlungsfeldern dokumentiert sich konkret unser gemeinsames Interesse, die Entwicklungschancen unserer Region zu stärken und auszubauen“, erklärten Prof. Dr. Viessmann und Gringel.

Zwei Kernthemen:

Energiewende und Versorgungssicherheit
Für die Mitgliedsunternehmen beider Kammern ist dieser Themenkomplex von zentraler Bedeutung. Das Präsidium der IHK und der Vorstand der HWK tauschten sich beim Treffen intensiv über diesen Punkt aus. Beide Gremien stimmten überein, auf die Landesregierung einzuwirken, damit diese sich mit ganzer Kraft für den schnellen Ausbau der Netze einsetzt. Dieser müsse rascher vorankommen als bisher. Konsens war ebenfalls, dass die Verbesserung der Energieeffizienz eine Schlüsselrolle für das erfolgreiche Gelingen der Energiewende einnimmt. Die lasse sich in einigen Bereichen noch steigern und beschleunigen, etwa im Gebäudesektor. Weil diesem Bereich wegen des großen Potenzials bei der Energieeinsparung eine besondere Bedeutung zukommt, setzen sich beide Häuser für eine steuerliche Förderung der energetischen Sanierung sowohl bei Privat- als auch bei Gewerbebauten ein.

Verbesserung der Infrastruktur
Neben dem Breitbandausbau in den ländlichen Teilräumen stellt der Ausbau der Verkehrswege eine zentrale Herausforderung für beide Kammern dar. Zwei Stellschrauben, von der – konsequent umgesetzt – die regionale Wirtschaft profitiert. Das zügige Fortentwickeln dieser Infrastrukturprojekte ist grundlegend insbesondere für die vielen Unternehmen in der Region, die an ländlichen Standorten angesiedelt sind. Darin waren sich das Präsidium der IHK und der Vorstand der HWK einig. (red)



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