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Harry Geier verbessert deutsche Bestleistung in der M80

Harry Geier (links) mit seinem Pacemaker Bernd Gabel. Foto: Alwin J. WagnerBorken. Mit der großartigen 400m-Zeit von 74,59 Sekunden verbesserte Harry Geier aus Melsungen die deutsche Bestleistung der M80 von Wilhelm Selzer (Bad Vilbel), der acht Jahre vorher in Fulda die Stadionrunde in 74,77 Sekunden zurück gelegt hatte. Mit dieser Leistung trug sich Geier in die Rekordbücher des Deutschen Leichtathletik-Verbandes ein. Damit erfüllte sich für den mehrfachen Senioren-Welt- und Europameister, der am 9. November 1935 in Karlsbad (Sudetenland) das Licht der Welt erblickte, ein weiterer Traum.

Als 50-Jähriger legte er die Stadionrunde in hervorragenden 56 Sekunden zurück. 15 Jahre später holte er sich den nationalen Titel in Kevelaer mit 61,67 Sekunden und gehörte bei den internationalen Meisterschaften zum erfolgreichen DLV-Staffelquartett, das häufig mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Als 70-Jähriger sicherte sich Geier in einem spannenden 400m-Rennen in Vaterstetten in 64,56 Sekunden die Vizemeisterschaft und holte sich sensationell den 800m-Sieg in deutscher Rekordzeit von 2:36,76 Minuten.

Harry Geier. Foto: Alwin J. WagnerIn diesem Jahr holte sich Harry Geier bei den DLV-Hallenmeisterschaften in Erfurt erwartungsgemäß den 400m-Titel. Allerdings blieb er mit 85,53 Sekunden unter seinem gewohnten Standard. Natürlich wusste er, dass er mit Zeiten über 80 Sekunden in der Freiluftsaison keine Medaillenchance hatte. Und so wehten leise Zweifel an ihn heran. Ab Mai orientierte er sich an den Trainingsplänen von Alwin J. Wagner, denn der Stratege vermag meistens zu sagen, was die von ihm betreuten Athleten nach seinem ausgeklügelten Plan bei den nächsten Wettkämpfen erwarten können. „Schon bald machten sich Wagners Trainingsvorstellungen bei mir bemerkbar“, erzählte der neue Rekordhalter über die Zusammenarbeit mit dem Melsunger Coach.

Anfang Juni verbesserte sich Geier als Landesmeister mit der neuen DLV-Jahresbestzeit auf 75,57 Sekunden. Nach diesem flotten Rennen begann er an seine Chance für einen 400m-Rekordlauf zu glauben und fuhr zuversichtlich zu den nationalen Titelkämpfen nach Zittau. Aber der ehrgeizige Senior lief im 400m-Finale viel zu schnell an und musste trotz seiner 79 Jahre Lehrgeld bezahlen. „50 Meter vor dem Ziel hatte ich keine Kraft mehr und mein Energiespeicher war aufgebraucht“, sagte der Zweitplatzierte Geier nach der Siegerehrung. Dass er gut vorbereitet nach Zittau reiste, bewies er einen Tag später, wo er zum ersten Mal in seiner Laufbahn den Titel über 200 Meter gewinnen und seine eigene DLV-Jahresbestzeit von 32,37 Sekunden einstellen konnte.

Nach seinen großartigen Trainingsleistungen war Harry Geier in der Lage, am Wochenende die Stadionrunde in Borken unter 74 Sekunden zurückzulegen und den deutschen Rekord in seiner Altersklasse zu pulverisieren. Mit diesem Selbstbewußtsein ging er an den Start und war nach der Hälfte der Strecke mit 36,5 Sekunden auf dem Weg zu einer neuen deutschen Bestleistung. Von Trainingspartner Bernd Gabel (M55) auf der Bahn vor ihm laufend als Pacemaker gezogen, erreichte er ausgepumpt das Ziel und hatte allen Grund zur Freude. Selbstdisziplin und viel Freude am Laufen führten zu diesem Erfolg, die den Melsunger Juwelier hinauf zum Gipfelglück führten. Diese Leistung des fast 80-Jährigen verdient Anerkennung und Respekt. Herzlichen Glückwunsch. (red)



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