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Film über Flüchtlinge lockte viele Gäste

Foto: nhSchwalmstadt-Treysa. Knapp 100 Gäste waren der Einladung der SPD Schwalmstadt und dem Burgtheater Treysa ins gleichnamig Kino zur Filmvorführung und anschließendem Gespräch gefolgt. Viele ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger, darunter Vertreter der beiden Arbeitskreise „Toleranz und Menschenwürde“ Treysa und Ziegenhain waren unter den Zuschauern. Der Dokumentar-Film „Willkommen auf Deutsch“ bot die Grundlage für das Gespräch. Er beschreibt exemplarisch an der Situation in zwei Orten im Kreis Harburg (Niedersachsen), wie die Unterbringung von Flüchtlingen im Jahr 2013 gehandhabt wurde.

Heute, zwei Jahre später mutet der Film etwas unbeholfen an: Ging es im Film noch um Flüchtlingsunterkünfte für 53 Flüchtlinge im einen Ort, sehen sich die Bürgerinnen und Bürger heute vor der Aufgabe, weitaus mehr Flüchtlingen in kürzerer Zeit Raum, Schutz und Hilfe zu bieten. „In vielen Orten in Schwalmstadt geben wir schon lange Asylsuchende ein Zuhause, zurzeit sind es 290, im Schwalm-Eder-Kreis ca. 1900“, erklärt Daniel Helwig, Vorsitzender der SPD Schwalmstadt und sagt weiter: „Die Erstaufnahme-Einrichtung des Landes Hessen im China-Messepark in Ziegenhain wird 500 weiteren Flüchtlingen eine temporäre Bleibe bieten.“

Im Anschluss an den Film trug Patricia Kaiser-Rickert den Reisebericht eines äthiopischen Flüchtlings vor, der in der Gemeinschaftsunterkunft „Alten Apotheke“ in Ziegenhain wohnt. Er hatte in seinem Heimatland an einer Demonstration teilgenommen und wurde deshalb politisch verfolgt und ins Gefängnis gesteckt. Er konnte mit einigen anderen entkommen und versteckte sich zuerst bei seiner Familie bis er den Entschluss fasste nach Europa zu fliehen. Die Schilderungen der beschwerlichen Reise mit unvorstellbaren Entbehrungen, Angst und Zweifeln waren sehr eindrucksvoll. Insgesamt waren fünf Flüchtlinge bei der Filmvorführung dabei.

„Es ist gut in einem solchen Rahmen gemeinsam mit den betroffenen Flüchtlingen ins Gespräch zu kommen und nicht nur in ihrer Abwesenheit über sie zu reden“, sagte Sebastian Vogt, Mitorganisator der SPD Schwalmstadt.

Beider anschließenden Diskussion wurde klar: Es gibt viel Informationsbedarf beim Thema Flüchtlinge. Das dominierende Thema war, wie man helfen kann. Zum einen wurde hier der Arbeitskreis Toleranz und Menschenwürde als Anlaufstelle genannt. Der Schwalm-Eder-Kreis bietet eine Plattform mit Informationen und Engagementmöglichkeiten für Helfer: http://forum-asyl.schwalm-eder.net. Außerdem kann man auf www.schwalmstadt.de ein Formular ausfüllen und sich als Freiwilliger melden. „Unsere Ehrenamtlichen in Vereinen, darunter auch besonders die vielen freiwilligen Feuerwehrleute leisten eine unglaubliche Arbeit bei der Flüchtlingshilfe“, bedankt sich Vogt.

Das zweite Thema war der Unterschied zwischen den bereits bestehenden Gemeinschaftsunterkünften und der gerade entstandenen Erstaufnahme-Einrichtung in Ziegenhain: Eine Erstaufnahmeeinrichtung, betrieben vom Land Hessen, ist die erste Station eines nach Deutschland kommenden Asylbewerbers. Nach der Registrierung, der Gesundheitsuntersuchung und der Aufnahme des Asylantrages werden die Asylbewerber auf Gemeinschaftsunterkünfte in ganz Hessen verteilt. Dort bleiben sie in der Regel bis zum Abschluss des Asylverfahrens.

„Wir wollen gemeinsam weiter informieren und die Aufgabe der Flüchtlingsunterbringung- und Integration zusammen mit den vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern angehen“, beschließt Daniel Helwig den Abend und bedankt sich nochmal bei allen Mitgestaltern und Peter Unger vom Burgtheater Treysa. (red)



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