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Personalia-Coup: MT verpflichtet Finn Lemke

Finn Lemke noch im alten Dienstzwirn. Foto: Alibek Käsler

Finn Lemke noch im alten Dienstzwirn. Foto: Alibek Käsler

Melsungen. Parallel zur laufenden Saison bastelt Handball-Bundesligist MT Melsungen bereits kräftig an seinem Team der Zukunft. Nachdem die Nordhessen mit der kürzlich bekannt gegebenen Verpflichtung von National-Rechtsaußen Tobias Reichmann einen ersten personellen Paukenschlag landeten, folgt nun die zweite spektakuläre Personalmeldung: Zum Saisonbeginn 2017/2018 wechselt mit Finn Lemke ein weiterer aktueller deutscher Auswahlspieler zu den Rotweissen. Der 24-jährige wird im linken Rückraum, also auf der so genannten Königsposition, die Nachfolge von Momir Rnic antreten, dessen Vertrag dann ausläuft. Finn Lemke hat bei der MT zunächst für die Dauer von drei Jahre unterschrieben.

Die MT Melsungen hat zur Saison 2017/2018 mit Finn Lemke einen weiteren aktuellen deutschen Nationalspieler verpflichtet. Der Vertrag mit dem 2,10 m langen Rechtshänder, der zur Zeit noch in Diensten des MT Magdeburg steht, beginnt am 1. Juli 2017 und ist zunächst auf die Dauer von drei Jahren ausgelegt. Dass er seinen Vertrag in Magdeburg über die laufende Saison hinaus nicht verlängern wird, haben die Sachsen-Anhaltiner bereits am 15. September offiziell mitgeteilt.

Vom Torjäger zum Abwehrspezialisten und wieder zurück?
Der Sprung die 1. Bundesliga gelang dem gebürtigen Bremer beim TBV Lemgo. Von seinem Heimatverein HSG Schwanewede/Neuenkirchen gekommen, entwickelte sich Finn Lemke bei den Ostwestfalen zwischen 2011 und er 2015 quasi zum Torjäger. Dort erzielte er in seinen beiden letzten Saisons für diesen Verein jeweils über 120 reine Feldtore. Nach seinem Wechsel im vergangenen Jahr zum SC Magdeburg erhielt er eine ganz neue Rolle, durfte dort fast ausschließlich in der Abwehr ran. Womöglich haben die gezeigten Qualitäten den Bundestrainer auf ihn aufmerksam werden lassen. Auf jeden Fall ist er seit seiner Berufung in die Deutsche Nationalmannschaft eher in der Defensive zu finden. Damit hat er nicht nur einen wesentlichen Anteil am Gewinn der Europameisterschaft  Anfang des Jahres in Polen, sondern auch an der im Sommer errungenen Bronzemedaille bei den olympischen Spielen in Rio. Bei der MT Melsungen soll Finn Lemke laut Trainer Michael Roth wieder verstärk Anteile in der Offensive erhalten.

Geerken: Wer kann uns in den nächsten Jahren weiterbringen?
“Wir sind davon überzeugt, mit Finn Lemke einen weiteren Mosaikstein in unser zukunftsorientiertes Team einzufügen. Zentrale Fragen bei unserer Personalplanung lauten: Welche Positionen müssen wir neu besetzen, und wen können wir bekommen, der das Potential und auch die Perspektive hat, uns in den nächsten Jahren weiter zu bringen? Unsere beiden jüngsten Neuverpflichtungen, Tobias Reichmann und Finn Lemke, passen exakt in unser Anforderungsprofil. Wenn sie darüber hinaus auch noch internationale Erfahrung mitbringen und – wie in diesem Fall – deutsche Nationalspieler sind, umso besser”, freut sich Axel Geerken über den erneuten Personalia-Coup. Und der MT-Vorstand ergänzt: “Unsere Planungen für die nächste Saison und darüber hinaus sind mit Reichmann und Lemke noch nicht abgeschlossen. Was allerdings keinesfalls heißen sollen, dass wir bei der weiteren Suche immer nur auf Spieler schauen werden, die aktuell das DHB-Trikot tragen”.

Roth: Investition in die Zukunft
“Grundsätzliche sollte ein Verein, wenn er Chancen zur Veränderung hat, diese auch nutzen. Einen aktuellen deutschen Nationalspieler bekommt man ja schließlich nicht alle Tage. Ich sehe Finn Lemke für die MT als eine Investition in die Zukunft. Er ist hochtalentiert und man tut ihm eher unrecht, ihn lediglich als Abwehrspezialist zu titulieren – auch wenn man ihm diese Rolle derzeit in der Nationalmannschaft und im Verein zuschreibt. Er hat zweifelsohne auch im Angriff seine Qualitäten. So kann es gut sein, dass sich seine Aufgaben bei uns genau umkehren. Er braucht auf jeden Fall Vertrauen und das werden wir ihm geben”, erklärt MT-Trainer Michael Roth.

Lemke: Von Anfang an ein besonderes Gefühl
“Ich werde bis zum letzten Tag meines Vertrages alles für meinen derzeitigen Verein SC Magdeburg geben”, beugt Finn Lemke sogleich irgendwelchen Spekulationen nach etwaigen gedanklichen Abschweifungen in Richtung seines künftigen Clubs vor. Gleichwohl freut sich der Rechtshänder darüber, dass es vertraglich mit der MT Melsungen geklappt hat. “Ich habe mich für die MT entschieden, weil  mir der Verein schon in den ersten Gesprächen ein besonderes Gefühl vermittelt hat. Trainer Michael Roth hat mir die Möglichkeiten aufgezeigt und was er von mir erwartet. Das hat mir gefallen, damit kann ich mich identifizieren. Ich selber sehe mich weder als bloßen  Abwehrspezialisten, noch als reinen Shooter. Letztendlich geht es im Handball ja nicht um den Einzelnen, sondern darum, dass die Mannschaft gewinnt. Und dazu will ich mit meinen Fähigkeiten eben beitragen”, erklärt der 24-jährige. Wobei er nicht verschweigt, dass die Aussicht, wieder verstärkt auch im Angriff spielen zu können, ihm den Wechsel nach Nordhessen zusätzlich schmackhaft gemacht hat.

Was Finn Lemke ebenfalls positiv bei seiner Entscheidungsfindung bewertet hat, war die Tatsache, dass die MT Kontakt zu ihm aufgenommen hat, schon lange bevor er durch die Erfolge mit der Nationalmannschaft in den Fokus rückte: “Ich befand mich seinerzeit in einer schwierigen Phase und hatte den Eindruck, da hat ein Verein wirklich Interesse”.

Keine zwei Herzen in der Brust
Über das Kräftemessen zwischen seinem derzeitigen und seinem künftigen Verein, am 21. Dezember in Magdeburg, macht sich Finn Lemke noch keine Gedanken. Allerdings schließt er jetzt schon gänzlich aus, dass in diesem Spiel und später auch dem Rückspiel zwei Herzen in seiner Brust schlagen. “In dieser Saison zählt für mich nur der SCM. Die MT kommt erst danach”.

Offen ist für ihn auch, wo er in Nordhessen seine Zelte aufschlagen wird. Ob in Melsungen, in Kassel oder in der Peripherie, das alles ist für den Handballprofi noch kein Thema. Sicher ist nur, dass er im nächsten Sommer gemeinsam mit seiner Verlobten umziehen wird. Beide wollen ihr in Magdeburg begonnenes Studium gern an der Universität Kassel fortsetzen, sie Betriebswirtschaftlehre und er – so gut es neben dem Handball möglich ist – Soziale Arbeit. Wenn darüber hinaus noch etwas Freizeit bleibt, zieht es Hundeliebhaber Finn Lemke gerne am liebsten mit seinem Dalmatiner in die freie Natur. Und auch die wird er in Nordhessen ganz sicher reichlich vorfinden.

Kurzsteckbrief Finn Lemke
Geburtstag / Geburtsort: 30. April 1992 / Bremen
Nationalität: deutsch
Körpergröße / Gewicht: 2,10 m / 115 kg
Familienstand: verlobt
Hobby: Lange Spaziergänge mit seinem Dalmatiner
Spielposition / Wurfhand: Rückraum links / rechts
Bisherige Vereine:
2010 – 2011: HSG Schwanewede/Neuenkirchen
2011 – 2015: TBV Lemgo
2015 – 2017: SC Magdeburg
Bundesligastatistik: 120 Bundesligaspiele, 350 Tore (Stand: 25.09.16)
Internationale Erfolge:
41 Länderspiele, 21 Tore, Europameister 2016, Olympia-Bronzemedaillengewinner 2016

(Bernd Kaiser)



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