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MT überzeugte gegen Kiel nur in Halbzeit zwei

In diesem Spiel bester Torschütze der MT war Dener Jaanimaa (7 Treffer). Foto: Hartung

In diesem Spiel bester Torschütze der MT war Dener Jaanimaa (7 Treffer). Foto: Hartung

Kassel. Aus der erhofften Sensation wurde nichts. Gegen den THW Kiel hatte die MT Melsungen am Ende mit 23:30 (10:18) das Nachsehen und auch schon während der Begegnung zu keinem Zeitpunkt eine Chance auf Zählbares. Dazu war die Leistung der ersten Halbzeit zu schwach, in der die Zebras zwischenzeitlich schon mit zehn Toren Differenz führten. Erst nach dem Seitenwechsel zeigten einige personelle Wechsel Wirkung und die MT kam bis auf vier Tore heran, um am Ende dieser Energieleistung doch noch einmal Tribut zollen zu müssen. Beste Nordhessen waren die Ex-Kieler Johan Sjöstrand im Tor sowie Dener Jaanimaa mit sieben Toren aus dem Feld. Für die Gäste war Niclas Ekberg neunmal erfolgreich, davon viermal vom Siebenmeterstrich.

Mit einem Fehlpass von Niclas Ekberg auf Nikola Bilyk starteten die Zebras in die Partie, ermöglichten damit den Gastgebern die Chance auf den ersten Treffer der Partie. Was nicht klappte, weil Nenad Vuckovics Hüftwurf knapp neben dem Pfosten landete. Dass es gleich zur zweiten Möglichkeit kam, lag an Johan Sjöstrand. Der parierte gegen Raul Santos im schnellen Gegenstoß, so dass Johannes Sellin sich doch noch als erster Torschütze feiern lassen durfte. Gefolgt von Momir Rnic, der nach Domagoj Duvniaks Fahrkarte auf 2:0 erhöhte (5.).

Der Vorsprung war jedoch schnell wieder weg. Weil sich die MT ein Stürmerfoul, einen technischen Fehler und einen Fehlwurf leistete. Dazu kam ein mit dem Fuß gespielter Ball der Kieler, der von den Schiedsrichtern nicht gesehen wurde. Der THW nutzte alle sich bietenden Möglichkeiten konsequent und führte seinerseits mit 6:3, als Michael Roth die erste Auszeit nahm (10.).

In deren Anschluss die Kräfteverhältnisse für einige Minuten ausgeglichen waren (6:9, 19.), ehe sich auf Melsunger Seite die Fehler wieder häuften und Kiel nach Niklas Ekbergs fünftem Treffer auf 12:6 davonzog – die zweite Auszeit für Rot-Weiß war fällig. Und machte es auch nicht besser, eher im Gegenteil. Lukas Nilsson, Patrick Wiencek und Marko Vujin erhöhten auf 15:6 für die Gäste, eher erneut Wiencek schon nach 25 Spielminuten die erste Zehn-Tore-Führung für die Gäste gelang. Der einzige Melsunger mit Tordrang in dieser Phase war ausgerechnet der Ex-Kieler Dener Jaanimaa. Dreimal vollstreckte der Linkshänder und sorgte dafür, dass es zur Pause nicht noch schlimmer aussah, sondern sich der Rückstand zumindest wieder im einstelligen Bereich bewegte.

Mit Johannes Golla und Timm Schneider versuchten die Nordhessen mit Beginn der zweiten Hälfte die Abwehr zu stabilisieren. Mit bedingtem Erfolg. Kiel brauchte nun zwar länger um Lücken zu entdecken, spielte aber mit dem Vorsprung im Rücken geduldig seine Angriffe aus. Dennoch schrumpfte die Differenz zusammen. Sellins Tempogegenstoß zum 14:20 machte wieder Mut und brachte auch auf den Rängen ein wenig Zuversicht zurück. Laut wurde es, als Niklas Ekberg zum Siebenmeter antrat. Nur eine von vielen zweifelhaften Entscheidungen. Ausgleichende Gerechtigkeit: Ekberg traf nur die Latte, im Gegenzug machte wieder Jaanimaa das 16:21, die Rothenbach-Halle stand Kopf (41.).

Es ging weiter mit den Entscheidungen, die das Publikum zum Kochen brachten. Unter zeitweise gellendem Pfeifkonzert lief die Partie weiter und Kiel hatte sichtbar Probleme mit der aufgeheizten Stimmung. Immer wieder scheiterte der Rekordmeister am Abwehrblock von Philipp Müller und Johannes Golla, nur vier Tore im zweiten Durchgang standen bis zur 46. Minute deren sieben der MT gegenüber. Auch weil neben Jaanimaa mit Johan Sjöstrand der zweite ehemalige Kieler zu Höchstform auflief.

Ihren Höhepunkt erreichte die Stimmung, als Momir Rnic neun Minuten vor dem Ende das 20:24 erzielte. Genug Zeit noch auf der Uhr, die Partie zu drehen. Doch schnell war diese Hoffnung wieder zerstoben. Nach Allendorf und Sellin zuvor scheiterte auch Rnic vom Siebenmeterstrich, so dass die Norddeutschen durch Lukas Nilsson und Domagoj Duvniak wieder auf 20:26 davonziehen konnten (53.). Die Vorentscheidung, auch wenn Melsungen bis zum Schluss alles versuchte. Schlussendlich war jedoch die Bürde der schwachen ersten Hälfte zu groß, als dass der Altmeister noch einmal ins Schwimmen gekommen wäre.

Stimmen zum Spiel
Michael Roth: Glückwunsch Alfred und dem THW zum Sieg. Kiel war in der ersten Halbzeit zu stark für uns. Wir haben es nicht geschafft umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben. Wenn man sieht, was Bilyk und Nilsson aus dem Rückraum machen und dagegen was wir machen, das ist ein großer Unterschied. Dazu kamen Maric und Danner überhaupt nicht ins Spiel. In der zweiten Hälfte haben wir es über die Moral und einige Umstellungen geschafft, wieder näher ranzukommen. Nach der Pause war einiges besser als vorher. Jaanimaa hat gezeigt, dass er immer besser reinwächst in die Mannschaft und Golla hat als Jüngster den Einsatz gezeigt, den andere im Moment vermissen lassen.

Alfred Gislason: Ich bin heute viel besser gelaunt als nach unserem letzten Spiel hier. Wir haben von Anfang an gut gedeckt, Andi Wolff war gut im Tor. Dazu haben wir in der ersten Halbzeit wohl das beste Angriffsspiel der ganzen Saison bisher gezeigt, der Ball lief gut. Kompliment vor allem an unsere zwei jungen Spieler im Rückraum, Bilyk und Nilsson, die beide gerade erst 20 Jahre alt geworden sind. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann nicht mehr so gut hingekriegt. Besonders Jaanimaa hat uns wehgetan, aber insgesamt bin ich erleichtert und stolz auf diese Mannschaft.

Axel Geerken: Die Tabelle ist für uns im Moment nicht entscheidend. Wir müssen vielmehr unsere Leistung stabilisieren und schauen, dass wir an die zweite Hälfte von heute anknüpfen. Denn da haben wir gute Ansätze gesehen von Spielern, die bisher noch nicht so im Vordergrund standen. Und darauf müssen wir aufbauen.

Thorsten Storm: Das war ein richtig geiler Auftritt. Wenn man es schafft, dass der Gegner keine Chance hat, dann hat man eine richtig gute Leistung abgeliefert. Spiele hier in Kassel können Knackpunkte sein, das wussten wir. Aber die Mannschaft war fokussiert. Außerdem freut es mich, wie gerade die jungen Spieler hier aufgetreten sind.

Statistik
 
MT Melsungen: Sjöstrand (14 Paraden / 29 Gegentore), Villadsen (bei einem Siebenmeter, 0 P. / 1 G.); Maric 1, Sellin 6/2, Golla 1, Fahlgren, Danner, P. Müller, Boomhouwer, Rnic 4/2, Schneider 1, Allendorf 2, Vuckovic, Jaanimaa 7, M. Müller 1, Haenen.

THW Kiel: Landin (3 P. / 7 G.), Wolff (15 P. / 16 G.); Duvniak 3, Firnhaber, Sprenger, Weinhold 2, Wiencek 3, Ekberg 9/4, Zeitz, Dahmke, Brozovic, Vujin 1, Bilyk 5, Nilsson 5, Santos 2.

Schiedsrichter: Nils Blümel (Berlin) / Jörg Loppaschewski (Berlin)

Zeitstrafen: 0 – 2 Minuten (Nilsson 25:38)

Strafwürfe: 7/4 – 4/3 (Allendorf scheitert an Wolff 21:42, Sellin scheitert an Landin 31:30, Ekberg an die Latte 39:32, Rnic scheitert an Wolff 51:28)
Zuschauer: 4.300 in der Rothenbach-Halle, Kassel (ausverkauft)

Die nächsten Spiele:
Mi., 07.12.2016, 20.15 Uhr: Füchse Berlin – MT Melsungen
Sa., 10.12.2016, 19.00 Uhr: TSV Hannover-Burgdorf – MT Melsungen
Mi., 14.12.2016, 19.00 Uhr: SG Flensburg/Handewitt (DHB-Pokal)
Sa., 17.12.2016, 19.00 Uhr: MT Melsungen – Bergischer HC

(Bernd Kaiser)



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