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Positiv gestimmt nach Kiel: MT beim Rekordmeister

Kiel/Melsungen. Der 20. Spieltag der DKB Handball Bundesliga steht an und beschert der MT Melsungen ein Auswärtsspiel beim deutschen Rekordmeister THW Kiel. Diese Begegnung ist für die Nordhessen der Abschluss einer Serie von fünf Pflichtspielen innerhalb von nur 15 Tagen. Das Team von Trainer Michael Roth reiste am Montag direkt vom EHF Cup-Trip in Finnland nach Kiel. Anwurf in der dortigen Sparkassen-Arena ist heute um 20.15 Uhr. Das Spiel wird live übertragen, zunächst die erste Halbzeit als Internetstream auf Sport1.de und dann die zweite Halbzeit im Free-TV auf Sport1.

Szene aus dem Hinspiel: Michael Müller wird attackiert von Raul Santos. Foto: Alibek Käsler

Szene aus dem Hinspiel: Michael Müller wird attackiert von Raul Santos. Foto: Alibek Käsler

Das Bundesligaspiel der MT Melsungen ist Höhepunkt und Abschluss zugleich eines 15-tägigen Mammutprogramms, welches die Nordhessen seit dem 8. Februar absolvieren. Dabei waren sie bislang mehrheitlich erfolgreich. Nach der Niederlage zum Start ins neue Jahr in Wetzlar wurde in den drei nachfolgenden Matches jeweils voll gepunktet. Zweimal im EHF-Cup – gegen Benfica Lissabon und in Finnland gegen die Cocks – und zwischendrin zuhause in der Partie der DKB Handball-Bundesliga gegen Balingen-Weilstetten. “Das waren unterm Strich drei Siege, die uns positiv stimmen. Dieses gute Gefühl wollen wir natürlich mit ins Spiel gegen Kiel nehmen, wohlwissend, dass dies eine sehr schwere Aufgabe für uns wird”, so Michael Roth. “Hier geht es in erster Linie darum, eine optimale kämpferische Leistung abzurufen und Moral zu zeigen. Natürlich haben wir derzeit eine hohe Belastung. Wir wollten stets europäisch spielen und wussten vorher was auf uns zukommt. Deshalb jammern wir ja auch nicht. Eine Mannschaft wie Kiel hat dies schließlich ständig und muss auch damit klarkommen”, zeigt der MT-Coach eine Gemeinsamkeit auf.

Das ist aber auch schon weitgehend alles, was den Tabellendritten und den Zehnten eint. Denn ansonsten sind die Positionen äußerst verschieden und deutlich verteilt: Der THW ist in diesem Aufeinandertreffen der unumstrittene Favorit, die MT der klare Außenseiter. Was das letzte Ergebnis der Zebras nur noch unterstreicht: Am Sonntag wurde der Tabellenachte HSG Wetzlar mit 34:25 förmlich aus der Sparkassen Arena “geschossen”. Dabei präsentierten sich vor allem der zu Saisonbeginn aus Ungarn zurück gekehrte Christian Zeitz (6) und Niclas Ekberg (7/2) in Torlaune. Der schwedische Rechtsaußen war es übrigens auch, der der MT im Hinspiel die meisten Probleme bereitete. Ekberg war beim glatten 30:23-Sieg Ende November in der Kasseler Rothenbach-Halle gleich 9 mal erfolgreich, davon 4 mal von der Siebenmeterlinie.

Kiels Tanz auf drei Hochzeiten
In Sachen Meisterschaft ist für den 20-fachen deutschen Titelträger – obwohl derzeit hinter den Flensburgern und den Rhein-Neckar Löwen “nur” auf Platz 3 liegend – noch alles drin. Bislang fingen sich die Zebras durch die Niederlagen in Wetzlar und Flensburg sowie zuhause gegen die Löwen 6 “Miese” ein und haben damit drei Zähler Abstand zu Tabellenführer Flensburg/Handewitt. Daneben sind die Kieler im FinalFour des DHB-Pokals am Start. Eng hingegen geht es für die Nordlichter in der Königsklasse zu. Nach der Heimniederlage gegen Veszprem steht die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason in der Champions League Gruppe A auf Platz 5. Die ersten vier kommen ins Achtelfinale. Das Problem der Zebras zeigte sich in diesem Wettbewerb bislang deutlicher als in der Liga: Man ist offensichtlich noch nicht ganz eingespielt. Das muss sich eine Mannschaft trotz Starbesetzung (u.a. Landin und Wolff im Tor, auf dem Feld Duvnjak, Toft Hansen, Ekberg, Dissinger, Wiencek, Bilyk) auch erst hat erarbeiten.

Wie kann die MT den THW ärgern?
Ist dieses vermeintliche Manko eine Chance für die MT, den Favoriten am Mittwoch zu ärgern? Dener Jaanimaa, der zu Saisonbeginn noch kurzfristig für den verletzten Gabor Langhans verpflichtet wurde, spielte zuvor beim THW Kiel, und schätzt die Chancen so ein: “Wir brauchen eine sehr gute Torhüterleistung und müssen es schaffen, schnell nach vorne zu spielen und möglichst die so genannten einfachen Tore zu machen. Wobei beim THW nicht alles klappen darf. Denn vom Potential her ist uns diese Mannschaft überlegen.” Es wird also auch auf Johan Sjöstrand ankommen. Der MT-Keeper zeigte übrigens beim EHF-Cup-Spiel am Wochenende in Finnland 15 Paraden – was einerseits keine schlechte Quote war, andererseits aber noch Steigerungen zulässt. Auf jedem Fall hat der Ex-Kieler Lust auf das Wiedersheen mit seinem ehemaligen Club: “Mir macht es immer riesigen Spaß, in der Sparkassen-Arena zu spielen. Ich mag die Stimmung” sagte er gegenüber der HNA.

Sjöstrand steht im Hinblick auf das Kiel-Match ganz sicher nicht auf der Streichliste von Trainer Michael Roth, der gegenüber den Spielen im Europapokal, in denen 16 Akteure eingesetzt werden können, in der Bundesliga auf 14 reduzieren muss. Es wird also einen der beiden anderen Torhüter, Svetislav Verkic und René Villadsen, treffen. Ansonsten will Roth nach dem Abschlusstraining, welches er mit seinem Team am Dienstag in der Sparkassen Arena absolviert, entscheiden. Denn Fragezeichen stehen erneut bei Johannes Sellin und Felix Danner, die sich jeweils mit Blessuren oder deren Nachwirkungen plagen.

Roth: Eine Frage des Charakters
Insgesamt wird es im Kräftemessen gegen den THW Kiel einer Leistungssteigerung gegenüber dem Auftritt in Finnland bedürfen. Das Spiel beim finnischen Tabellenführer und tonangebenden Team in der Baltic League, Riihimäki Cocks, haben die Nordhessen durchaus mit etwas Glück mit 29:28 gewonnen. Das Manko dabei: Durch liegen gelassene Chancen wurden der Gegner immer wieder aufgebaut. Wenn der MT das gegen den THW Kiel passiert, dürfte es sehr schwer werden, ihm während der 60 Minuten zu folgen. “Es wird uns sicher keiner den Kopf abreissen, wenn man gegen diese Mannschaft verliert, noch dazu auswärts”, so Michael Roth, “auf der anderen Seite sollten wir aber immer an unsere Chance glauben, sei sie auch relativ gering. Wir werden uns jedenfalls etwas einfallen lassen, um Kiel zu ärgern. Letztlich ist es auch eine Frage des Charakters, wie man als Aussenseiter in einem solchen Spiel auftritt. Ich erwarte, dass sich jeder einzelne nochmal voll reinhängt, nicht zuletzt auch deshalb, weil wir nach dem Spiel erst einmal ein kleine Verschnaufpause haben, bevor wir am 1. März wieder ranmüssen”.

Schiedsrichter in Kiel:
Simon Reich / Hanspeter Brodbeck (Metzingen); DHB-Spielaufsicht: Wolfgang Gremmel.

Bisherige Vergleiche:
23 Spiele; 20 Siege THW, 3 Siege MT.
Letzte drei Spiele:
30.11.2016, MT Melsungen – THW Kiel 23:30
22.05.2016, MT Melsungen – THW Kiel 30:29
25.11.2015, THW Kiel – MT Melsungen 32:27

Live-Berichterstattung:
Sport1.de (1. Halbzeit) und Sport 1 TV (2. Halbzeit, Ab 20:45 Uhr); Patrick Schuhmacher auf Radio HNA und Antje Langhorst als Twitter-Fanreporterin. (Bernd Kaiser)



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