Gute-Laune-Sommerkonzert in der Synagoge
Felsberg. „Können wir uns treffen? Ich möchte eine Band mit iranischen und israelischen Musikern aufbauen.“ Mit dieser im Internet gestellten Frage wurde Yuval Halpern, aufgewachsen in Israel, von Babak Shafian, gebürtiger Iraner, überrascht. Das war vor knapp zwei Jahren. „Sofort spürte ich meine israelische Paranoia aufsteigen“, erinnert sich der 33-jährige Komponist. Ob es sich um einen Terroristen handelt? Könnte die Sache gefährlich sein? Yuval Halpern hatte sich schließlich doch auf eine Verabredung eingelassen. Mittlerweile haben sie eine Band gegründet und sind sogar Freunde geworden.
Möglich gemacht hat das ihre gemeinsame Sprache, „nämlich die Musik“, wie sie unisono sagen. Ein Wort klingt in ihren Ohren besonders schön: „Sistanagila“. So lautet der Name ihrer Gruppe, der von dem hebräischen Volkslied Hava Nagila abgeleitet wird, der aber auch an die persische Sprache erinnert. „Wir finden, dass es ein schöner Name ist, der beide Kulturen verbindet“, ergänzt Babek Shafian.
Die in Berlin lebenden und Musiker suchen mit ihrem Projekt den Dialog. Sie bedienen sich sowohl folkloristischer und religiöser Melodien aus Klezmer, sephardischer und traditionell persischer Musik als auch moderner und klassischer Kompositionen. Die unterschiedlichen Melodien und Motive, neu arrangiert mit Einflüssen von Flamenco und Jazz bis hin zu progressivem Metal, verschmelzen zu einer Musik, die etwas ganz Neues entstehen lässt und eine Brücke zwischen zwei Welten baut.
Das Konzert von Sistanagila findet statt am Sonntag, den 25. Juni 2017, um 17 Uhr in der Synagoge, Ritterstr. 3, Felsberg. (red)