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Trinkwasser für Menschen weltweit

Reinhold Hocke aus Mosheim initiierte international erfolgreiches Projekt der Lions

Der erste offizielle Auftritt der WaSH Working Group im September in Montreux. Reinhold Hocke ist nicht auf dem Foto. Als Medienprofi hat er es gemacht. Foto: Reinhold Hocke

Der erste offizielle Auftritt der WaSH Working Group im September in Montreux. Reinhold Hocke ist nicht auf dem Foto. Als Medienprofi hat er es gemacht. Foto: Reinhold Hocke

Mosheim. Wasser bedeckt mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche und macht unseren blauen Planeten bewohnbar. Doch gemessen am Gesamtvorrat ist die als Trinkwasser nutzbare Menge sehr gering und die Verfügbarkeit nicht überall gleich. So müssen weltweit etwa 750 Millionen Menschen ohne gesicherten Zugang zu Trinkwasser und 2,5 Milliarden ohne sanitäre Grundversorgung auskommen. Mit dem Projekt WaSH (Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene) ist das Hilfswerk der Deutschen Lions weltweit aktiv, um diese Missstände zu beheben. Und das so erfolgreich, dass sich vor kurzem in Montreux mit European Lions WaSH eine europäische Arbeitsgruppe gründete. Seine Wurzeln hat Lions WaSH in der nordhessischen Provinz: im kleinen Örtchen Mosheim.

Reinhold Hocke (73), ist Lion aus Überzeugung und seit Jahrzehnten im weltweiten Netzwerk des Service Clubs engagiert. Als er im Jahr 2010 auf den an der Uni Kassel entwickelten Wasserfilter PAUL aufmerksam gemacht wurde, war ihm gleich klar, welches Potenzial in diesem Produkt steckt. In seiner damaligen Funktion als Mitglied des Zeitschriften- und Medienausschusses der deutschen Lions wandte er sich mit einem Bericht an das Hilfswerk der Deutschen Lions und an das Generalsekretariat der Lions in Wiesbaden. Ein Foto von sich mit PAUL auf dem Rücken sendete er mit.

Möglichst vielen Menschen zugänglich machen

Foto von 2010 einer ersten Begegnungen von Reinhold Hocke mit PAUL an der Uni Kassel. Foto: nh

Foto von 2010 einer ersten Begegnungen von Reinhold Hocke mit PAUL an der Uni Kassel. Foto: nh

„Ich war begeistert von PAUL, den Prof. Dr. Ing. Franz Bernd Frechen mit seinem Team an der Uni entwickelt hatte. Eine großartige Sache für die Katastrophenhilfe“, berichtet Reinhold Hocke. Beim Hilfswerk der Deutschen Lions stieß er auf offene Ohren und so überlegte man gemeinsam, wie man dieses wertvolle Werkzeug für die Trinkwassergewinnung Menschen auf der ganzen Welt zugänglich machen könnte. Die Lösung bildete eine Kooperation mit dem Medikamentenhilfswerk action medeor, das die von den Lions gekauften Wasserfilter (rund 800 sind es inzwischen) seitdem gleich mit der ersten Hilfsmittellieferung in die Katastrophengebiete rund um den Erdball bringt.

Pro PAUL gut 400 Menschen über zehn Jahre versorgen
Ein Erfolg, auf dem sich Reinhold Hocke aber nicht ausruhen wollte. „Wir haben damals mit einer kleinen Gruppe von Wasserbauingenieuren und Lebensmitteltechnikern mit der Uni Kassel überlegt, wie man PAUL weiter nutzen kann und kamen zu dem Ergebnis, dass es quatsch ist, ihn nur für Katastrophen einzusetzen. Schließlich kann ein einziger PAUL für gut 400 Menschen zehn Jahre lang frisches Wasser erzeugen – und das in der letzten Hütte.“ Aber wie konnte PAUL dort hingelangen?

Hocke wollte sich der Herausforderung stellen und nutzte seine Kontakte, um innerhalb der Lions Deutschland eine Arbeitsgruppe Wasser ins Leben zu rufen. Als Vorsitzender des Organisationsvereins der deutschlandweiten Jahresversammlung der Lions 2013 in Kassel erreichte er, dass Wasser und PAUL zum Leitthema wurden. Mit Klaus Töpfer als Festredner fand er einen prominenten Fürsprecher. Es folgte die World Convention von Lions Clubs International in Hamburg, wo das Thema schließlich internationale Aufmerksamkeit erfuhr. Als 2015 alle maßgeblichen europäischen Amtsträger der Lions zum Europa Forum in Augsburg zusammenkamen, stellte Reinhold Hocke den Antrag, ein WaSH-Komitee einzurichten. Und der Europarat der Lions stimmte zu.

Menschen fragen, was sie brauchen

Dankeschön-Gruppenfoto aus Kenia. Foto: nh

Dankeschön-Gruppenfoto aus Kenia. Foto: nh

„Dann ging die Arbeit los“, blickt Hocke zurück. „Mit der Zustimmung des Europarats konnte ich Leute aus ganz unterschiedlichen Ländern zusammensuchen, um eine WaSH Working Group zu gründen.“ Auf dem Lions Europa Forum vor kurzem in Montreux habe man sich schließlich als Beratungsgremium konstituiert und die Arbeit aufgenommen. Das Ziel ist ein Paradigmenwechsel: „Wir wollen nicht in großmütiger Anwandlung sagen: ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘, sondern die Leute vor Ort erst mal fragen, was sie brauchen“, erklärt Hocke. Erste Aufträge und Anfragen aus den Europa-Asien- und Europa-Afrika-Komitees lägen bereits vor.

Wasserfilter PAUL ist inzwischen übrigens regelmäßig Teil von Wasserprojekten in ländlichen Bereichen rund um den Erdball. Nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit den Lions und die daraus resultierende Kommunikation mit Nutzern können die Experten an der Uni Kassel seit Jahren immer neue Erkenntnisse zur Weiterentwicklung ihres Wasserfilters gewinnen und PAUL kontinuierlich optimieren. (red)

wash.lionseurope.org



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