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Forstamtsleiterin sieht den Wald in Gefahr

Hi., v. li.: Holger Braun, Bürgermeister Markus Boucsein, Ausschussvorsitzender Jan Rauschenberg, Ertan Özkan, Marion Viereck, Gerald Zöller. Vo., v. li.: Günter Hiebenthal, Ingeborg Mathes, Dr. Ulrike Schnell, Stefan Witzel, Claus Schiffner, Forstamtsleiterin Petra Westphal und Ulrike Hund. Foto: nh
Hi., v. li.: Holger Braun, Bürgermeister Markus Boucsein, Ausschussvorsitzender Jan Rauschenberg, Ertan Özkan, Marion Viereck, Gerald Zöller. Vo., v. li.: Günter Hiebenthal, Ingeborg Mathes, Dr. Ulrike Schnell, Stefan Witzel, Claus Schiffner, Forstamtsleiterin Petra Westphal und Ulrike Hund. Foto: nh

Melsungen. Die am 1. März 2019 ins Amt eingeführte Leiterin des Forstamts hat sich jüngst auch dem städtischen Fachausschuss mit Lebenslauf und beruflichem Werdegang vorgestellt.

Der Wald leidet an Massenvermehrung der Borkenkäfer

Petra Westphal ging direkt auf erste Fragen aus fachlicher Sicht ein. Wichtig ist es ihr, nachfolgende Informationen in die Öffentlichkeit zu transportieren.

Westphal stellte fest: Die Bäume in Mitteleuropa – auch der Melsunger Stadtwald – leiden bis heute unter der Dürre und Hitze des Sommers 2018. Zusätzlich hat die Massenvermehrung des Borkenkäfers enorme Schäden am Wald verursacht – weitere Folgeschäden sind zu erwarten. Die Auswirkungen werden für alle, die im Wald unterwegs sind, sichtbar sein und spürbar bleiben.

Der Wald verändert sein Gesicht

Um den Wald zu schützen und die Schäden zu begrenzen, müssten die Forstleute vom Borkenkäfer befallene Bäume fällen. Deshalb findet in Melsungen eine verstärkte Holzernte statt, sind Wege zeitweise gesperrt und LKW transportieren das Holz aus dem Wald. Das Forstamt bittet alle Sportler und Erholungssuchenden um Verständnis für die Schutzmaßnahmen. Wegen des Ausmaßes der Borkenkäfer-Massenvermehrung rechnen die Forstleute laut Westphal damit, dass sich das gewohnte Bild des Waldes verändert.

30.000 (sic) neue Käfer pro Weibchen

Dort, wo Borkenkäfer Nadelwälder befallen, müssen die Forstleute den Befall frühzeitig erkennen, denn die Massenvermehrung der nur 4 mm großen Schädlinge läuft rasant. Aus einem Käferweibchen können über den Sommer hinweg bei trockener und warmer Witterung bis zu 30.000 neue Käfer entstehen. Und bereits 100 Käfer können mit ihren Larven, die unter der Rinde fressen, zum Absterben eines Baumes führen.

Aktuell sind die Bäume noch vom vergangen Jahr geschwächt und der Wasserspeicher im Boden hat sich noch lange nicht ausreichend gefüllt. Wenn noch ein trocken-heißer Sommer folgt, wäre das für den Wald eine Katastrophe, sagt die Forstamtsleiterin voraus.

Holzabfuhr in Trockenlager

Damit sich Borkenkäfer in den gefällten Stämmen nicht weiter vermehren und gesunde Bäume erneut befallen können, wird das Holz möglichst aus dem Wald gefahren. Für den Melsunger Stadtwald konnten verschiedene Trockenlagerplätze gefunden werden, auf denen das Holz nun zwischenlagert. Der Holzmarkt ist aktuell mit großen Mengen versorgt – allein während des vergangenen Jahres wurden in Mitteleuropa mehr als 80 Mio. Festmeter Schadholz zusätzlich geerntet.

Mischwald gegen Klimaextreme

Der Jahrhundertsommer 2018 hinterlässt auch für die nächsten Jahre eine Herkules-Aufgabe: „Entstandene Kahlflächen müssen wieder bewaldet werden – sei es natürlich durch Samenanflug oder durch gepflanzte Kulturen. In jedem Fall sind artenreiche Mischwälder das Ziel. Klimarobuste Baumarten wie zum Beispiel die Eiche, die Tanne oder die Douglasie werden hierbei aus Sicht des Forstamtes eine bedeutende Rolle spielen. Denn durch einen Mix aus verschiedenen klimarobusten Nadel- und Laubbäumen wird der Wald am besten auf die Risiken des Klimawandels vorbereitet“, so Westphal abschließend.

(red)

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