Ausbildungsbörse mit neuer Plattform
Schwalm-Eder. Aufgrund der Corona-Pandemie muss die Ausbildungsbörse Schwalm-Eder auch in diesem Jahr als Präsenzveranstaltung abgesagt werden. Mit einer neuen Matching-Plattform bietet der Landkreis Ausbildungsplatzsuchenden und Unternehmen trotzdem vielfältige Möglichkeiten zueinander zu finden.
Präsenz-Absage mit Bedauern
Die Corona-Pandemie führt seit mehr als 14 Monaten zu vielen Veranstaltungsabsagen. Nun trifft es wieder eine große Veranstaltung im Schwalm-Eder-Kreis: Die Ausbildungsbörse Schwalm-Eder. „Mit großem Bedauern haben wir die Entscheidung getroffen, auf die Durchführung der 18. Ausbildungsbörse in diesem Jahr erneut zu verzichten“, teilt Landrat Winfried Becker mit, „aber der Schutz der Gesundheit von Ausstellenden sowie Besucherinnen und Besuchern hat Vorrang.“ Alle Beteiligten, Ausstellenden und Schulen wurden über die Absage informiert.
Die Ausbildungsbörse Schwalm-Eder ist eine Institution im Landkreis. Gut 1.000 Besucherinnen und Besucher haben sich dort in den vergangenen Jahren bei mehr als 100 Unternehmen, Verbänden, Behörden und Schulen über Ausbildungsberufe, freie Stellen und Bewerbungsverfahren informiert.
Ursprüngliche Inhalte weiter nutzbar
„Ein ersatzloser Verzicht auf die Ausbildungsbörse kam für den Schwalm-Eder-Kreis aber nie in Betracht“, stellt die Leiterin des Fachbereichs Wirtschaftsförderung, Tatjana Grau-Becker, klar. „Dies würde der großen Bedeutung von dualer Ausbildung zur Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfs nicht gerecht.“
2020 fand deshalb ersatzweise über mehrere Monate die „Ausbildungsbörse online“ statt. Die Ausstellenden hatten die Möglichkeit, sich auf der Seite www.ausbildungsboerse-schwalm-eder.de mit einem PDF-Steckbrief vorzustellen, den sich interessierte Schülerinnen und Schüler herunterladen konnten. Dieses Angebot kann mit den ursprünglichen Inhalten weiter genutzt werden, wird aber nicht mehr aktualisiert.
Neue Matching-Plattform Schwalm-Eder
2021 wird es eine neue digitale Alternative zur abgesagten Präsenzveranstaltung geben – diesmal aber mit einem deutlich größeren Funktionsumfang. Der Schwalm-Eder-Kreis entwickelt mit seinen Kooperationspartnern ein neues Onlineportal: die Matching-Plattform Schwalm-Eder, die demnächst verfügbar sein wird.
Auf ihr werden sich nicht nur Ausbildungsbetriebe präsentieren und ihre freien Ausbildungsstellen bewerben können, vielmehr erhalten die Ausbildungsplatzsuchenden eine aktive Rolle. So können auch die Schülerinnen und Schüler ein eigenes Profil anlegen und sich damit potentiell allen Ausbildungsbetrieben der Region vorstellen. Es wird die Möglichkeit geben, zunächst unverbindlich in Kontakt zu treten oder sich gleich online bei den Unternehmen zu bewerben.
Die Matching-Plattform wird ein dauerhaftes Angebot sein und auch fortbestehen, wenn die Ausbildungsbörse Schwalm-Eder ab 2022 wieder jeden Herbst in Borken (Hessen) stattfinden wird. Geplanter Termin für die Ausbildungsbörse im kommenden Jahr ist der 17. September.
Ausbildungsjahr unter besonderen Voraussetzungen
Das regionale Onlineportal ist branchenoffen konzipiert und wird allen Nutzerinnen und Nutzern kostenfrei zur Verfügung stehen. „Wir wollen dazu beitragen, dass Berufsorientierung und Kontakte zu Ausbildungsbetrieben auch unter erschwerten Bedingungen zustande kommen“, macht Landrat Becker deutlich. Trotz der bisherigen Lockerungen werde der Start des neuen Ausbildungsjahres mit besonderen Herausforderungen verbunden sein.
Zahl der Stellen gesunken
„Die Situation macht mir durchaus Sorge“, so Becker weiter. Viele Betriebe wüssten aufgrund ihrer wirtschaftlichen Lage bisher nicht, ob sie im Herbst Ausbildungsplätze anbieten können. Die Zahl gemeldeter Ausbildungsstellen sei deutlich niedriger als in den Vorjahren. Der Landrat appelliert deshalb an alle Akteure auf dem Ausbildungsmarkt: „Wir alle müssen unser Möglichstes tun, damit kein junger Mensch zurückbleibt. Der Übergang in Ausbildung muss auch für die Schulabgängerinnen und Schulabgänger des Jahres 2021 gesichert sein. Dazu werden auch wir als Landkreis mit der Matching-Plattform und weiteren Maßnahmen einen aktiven Beitrag leisten.“
(red)