Berufswahlkisten für zu Hause erprobt
Region. SCHULEWIRTSCHAFT Nordhessen veranstaltet erstmalig gemeinsam mit fünf Unternehmen ein Online-Betriebspraktikum unter dem Titel „Digitale M+E Praktikumswoche: Deine Berufswahlkiste für zu Hause“.
Von der Schule in den Beruf
Noch finden pandemiebedingt keine oder nur sehr wenige Betriebspraktika für Schüler statt. Die Verunsicherung bei den Jugendlichen ist groß. Wo geht die Reise hin nach der Schule? Welche Firmen gibt es in der Region und in welchen Ausbildungsberufen bilden sie aus? Passe ich zu dem Unternehmen und erfülle die erforderlichen Zugangsvoraussetzungen?
Erste Antworten gab die Berufsorientierung von zuhause aus: 5 Unternehmen, 2 Schulen, 20 Schülerinnen und Schüler – Eine Kiste.
Technik erleben
„Um die ausgefallenen Betriebspraktika zumindest teilweise zu kompensieren, [hatten] wir zum ersten Mal vom 5. bis 9. Juli unsere Digitale M+E Praktikumswoche: Deine Berufswahlkiste für zu Hause. Ziel [war] es, jungen Menschen den Zugang zu attraktiven Metall-und Elektro-Firmen aus der Region zu ermöglichen. Dabei [sollte] neben der Vermittlung von firmenspezifischen Ausbildungsinhalten auch das praktische Erleben von Technik nicht zu kurz kommen“, erläutern die beiden Geschäftsführer von SCHULEWIRTSCHAFT Nordhessen, Frauke Syring und Achim Schnyder.
Und in den Kisten? Dort fanden sich jeweils fünf technische Bausätze der Unternehmen
○ Daimler Truck AG Mercedes-Benz Werk Kassel
○ Gebr. Bode GmbH & Co. KG, Kassel
○ Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG, Kassel
○ Volkswagen AG, Werk Kassel
○ ZF Luftfahrttechnik GmbH, Calden
Auch künftig Kompaktwoche?
Die Unternehmensvertreter betonen: „In diesen Zeiten haben wir alle größtmögliche Flexibilität gezeigt und uns gemeinsam dafür ausgesprochen, auf die Jugend zuzugehen. Das [war] nicht der übliche Weg. Mit diesem innovativen, kompakten Wochenprogramm [unterstützten] wir die Schüler beim Übergang in die spätere Arbeitswelt und [zeigten] ihnen, dass sich eine überzeugende Bewerbung lohnt. Der Clou bei diesem Pilotprojekt [war], dass jedes Unternehmen für die 20 teilnehmenden Schüler individuelle kreative Bausätze zur Verfügung gestellt [hatte]. Die [galt] es dann gemeinsam unter Anleitung der Auszubildenden zusammenzubauen. Die Erfahrungen werden uns zeigen, ob die Kompaktwoche auch zukünftig als umsetzbares Modell neben Präsenz-Praktika fungieren kann.“
Tolle Idee mit Nachahmungscharakter
Die zwei partizipierenden Kasseler Schulen, Comenius-Schule und Heinrich-Schütz-Schule, waren begeistert: „Die angebotenen 20 Plätze für unsere Neuntklässler waren im Nu vergeben. Unsere Schüler [freuten] sich riesig auf die Bausätze, die sie zu Hause zusammenbauen und montieren [konnten], aber auch darauf, in einer Woche gleich fünf Top-Unternehmen mit fünf verschiedenen Ausbildungsberufen kennenzulernen und Technik zu erleben.“
Jürgen Kümpel, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands HESSENMETALL in Nordhessen und Träger von SCHULEWIRTSCHAFT, lobt das vorbildliche Engagement der Unternehmen: „Ungewöhnliche Umstände erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Die Berufswahlkiste für zuhause ist eine tolle Idee mit Nachahmungscharakter, solange in Betrieben keine Schülerpraktika möglich sind.“
(red)