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SPD würdigt & fördert besonderes Ehrenamt

Die Preisträger des Ehrenamtspreises 2021. Foto: Tim Herbst

Baunatal. Im Rahmen einer Feierstunde hat der SPD-Bezirk Hessen-Nord den zum elften Mal ausgelobten Manfred-Schaub-Ehrenamtspreis an die ausgewählten Preisträger vergeben.

Ausdruck gelebter Solidarität

Im Gedenken an den 2018 verstorbenen Vorsitzenden des SPD-Bezirks und Initiator des Ehrenamtspreises wurde dieser in diesem Jahr umbenannt in „Manfred-Schaub-Ehrenamtspreis“.

SPD-Bezirksvorsitzender Timon Gremmels erläuterte: „Freiwilliges und ehrenamtliches Engagement ist Ausdruck gelebter Solidarität. Durch freiwillige Arbeit in Vereinen, Organisationen und Initiativen erfahren, erlernen und praktizieren Menschen Gemeinschaftsempfinden, Fairness und Toleranz – Werte und Tugenden, die für den Zusammenhalt der Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind. […] Ohne Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren. In einer Zeit, in der immer weniger bereit sind, sich zu engagieren, verdient dies besondere Anerkennung.“ Deshalb will die SPD mit dem Preis für besonders herausragendes freiwilliges Engagement das Ehrenamt würdigen und fördern.

Zunehmendes Problem mit Rechtsextremismus

Im elften Jahr der Preisvergabe war es den nordhessischen Sozialdemokraten ein Anliegen – insbesondere mit Blick auf die Ermordung von Halit Yozgat und dem Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke – das vielfältige ehrenamtliche Engagement gegen Rechtsextremismus in der Region unter dem Titel „Engagements gegen Rechts“ und angesichts der noch immer nicht überwundenen COVID 19-Pandemie den „Zusammenhalt in Zeiten von Corona“ zu würdigen.

„Der rechtsterroristische Mord an Dr. Walter Lübcke, ebenso wie die Ermordung Halit Yozgats dürfen nicht isoliert vom NSU und von den Taten von Halle und Hanau betrachtet werden. Wir haben – nicht nur in Nordhessen – ein zunehmendes Problem mit dem stärker werdenden Rechtsextremismus und der AfD, die sich immer mehr zu deren parlamentarischen Arm entwickelt“, sagte SPD-Bezirksvorsitzender Timon Gremmels.

Zivilgesellschaft ist klar sortiert

Nach der Ermordung Walter Lübckes habe die Region gezeigt, dass sie dem Rechtsextremismus keinen Platz lässt. Zwei Großdemos mit jeweils über 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, eine vielbeachtete Inszenierung des Staatstheaters Kassel zum NSU-Mord, die den Bogen bis zu Lübckes Rede in Lohfelden spannt, sowie die bundesweit einmalige Unternehmensinitiative „Offen für Vielfalt“ zeigen, dass die nordhessische Zivilgesellschaft klar sortiert ist.

Gremmels appellierte, mit der entschiedenen Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus nicht nachzulassen. „Um derartige Anschläge zu verhindern, ist es von enormer Wichtigkeit, rechtsextremistische Strukturen in Nordhessen offenzulegen und zu zerschlagen. Wir müssen Flagge zeigen für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit in unserer Region“, so der SPD-Bezirksvorsitzende.

Problemfeld Pandemie

Die Corona-Pandemie bestimmt seit weit über einem Jahr den Alltag der Menschen in Deutschland. Sie hat nahezu alle Aspekte des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland und weltweit verändert. Die mit der Eindämmung des Virus verbundenen Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen, „Social Distancing“ und die Schließung von Schulen, Geschäften, Restaurants und kulturellen Einrichtungen haben insbesondere das soziale Miteinander sowohl in Organisationen, Gruppen und Vereinen, als auch in der Familie, unter Freunden und Nachbarn, oder in Partnerschaften beeinflusst.

Vielfalt im Miteinander

All das habe bei vielen Menschen finanzielle, emotionale und psychische Probleme geschaffen oder deutlich verstärkt. „Die Corona-Krise hat gezeigt, dass ein besonderer gesellschaftlicher Zusammenhalt gerade in diesen Zeiten von entscheidender Bedeutung ist. Spontan haben viele Bürgerinnen und Bürger, Vereine Verbände und Initiativen sich auf die Krisensituation eingestellt, Einkaufsdienste für ältere Menschen organisiert, Kontakte durch telefonische Betreuung aufrechterhalten, Online-Lernhilfen aufgebaut und vieles mehr. Diese Vielfalt soll mit dem Ehrenamtspreis 2021 besonders gewürdigt werden“, unterstrich Timon Gremmels.

Unter dem Vorsitz der Stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Martina Werner hat eine Jury aus einer Vielzahl von Vorschlägen neun Preisträger ausgewählt. Bezirksvorsitzender Timon Gremmels und Jurymitglied Anette Milas benannten die Preisträger und würdigten ihr Engagement.

Die Preisträger

NACHGEFRAGT für Demokratie, Aufklärung und politische Bildung e. V. aus Kassel will auf die Gefahr durch rechte Netzwerke aufmerksam machen und die Demokratie durch Aufklärung und Recherche zu stärken. Der Verein kooperiert mit Initiativen gegen Rechts und Parteien.

○ Die Wettesinger Energiegenossenschaft regelt die Energieversorgung des gesamten Dorfes selbst und beheizt die Haushalte ausschließlich mit erneuerbaren Energien.

○ Die Initiativgruppe „Mahnwache in Wolfhagen“ hat im vorigen Jahr – nicht zuletzt aus Betroffenheit über das Attentat an Dr. Walter Lübcke – Vereine, Verbände und bürgerschaftlich Engagierte sowie kommunale wie kirchliche Vertreter zu einer Mahnwache an jedem 3. Samstag im Monat gegen Hass, Hetze und Gewalt und Fremdenfeindlichkeit mobilisiert.

○ Der Verein „Freundinnen und Freunde des jüdischen Lebens in der Region Werra-Meißner“ wurde 2019 gegründet. Ihm gehören der Werra-Meißner-Kreis, der Evangelische Kirchenkreis Werra-Meißner, zahlreiche Kommunen und Kirchengemeinden sowie Einzelpersonen an. Der Verein will die Erinnerung an jüdisches Leben wachhalten, er informiert über jüdische Geschichte, Kultur und Religion.

Indimaj. Gesellschaft für Bildung & Soziales e.V. Borken hat die soziale und berufliche Integration unter der Leitlinie der Anerkennung und Wertschätzung aller Menschen in ihrer Vielfalt und Verschiedenheit zum Ziel. In Corona-Zeiten hat er sich speziell mit Online-Coaching und Online-Sprachkursen um Menschen im ALG-II-Bezug gekümmert. Seine Mitglieder leisten Beratung, Coaching, Vermittlung in Beschäftigung, Übersetzung, Sprachkurse, Beratung für (arabische) Frauen, Allroundwerkstatt mit praktischen Lernzielen, helfen beim Erwerb beruflicher Teilkompetenzen und bieten Einzelcoaching.

○ Der Förderkreis Synagoge e. V. in Vöhl engagiert sich seit der Gründung vor 20 Jahren gegen Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Der Förderkreis gehört zu den Mitbegründern der Gruppe „Region gegen Rassismus“, die sich nach dem Anschlag in Halle in Waldeck-Frankenberg gegründet hat.

○ Der Schützenverein Marburg-Moischt hat 70 aktive Bogenschützen und -schützinnen, die von vier Lizenztrainern betreut werden. Die Bogenabteilung kooperiert mit dem Hochschulsport der Universität Marburg und engagiert sich für Menschen mit Handicap. So wurde der Weg über den Schießplatz gepflastert, um Sportlern, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, das Zurückholen der Pfeile zu erleichtern.

○ Das Bündnis „Fulda stellt sich quer“ entstammt einem Zusammentreffen von Menschen, die gemeinsam gegen Pegida und Fugida, gegen Islamophobie und Antisemitismus auf die Straße gehen. Der Verein wurde 2015 als Bildungsverein zur Aufklärung über Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und rechte Tendenzen in der Gesellschaft gegründet.

○ Für den VdK Ortsverband Schenklengsfeld stehen die Menschen im Mittelpunkt. Er will sie trotz Corona nicht allein lassen und hat seinen 412 Mitgliedern in besonderer Weise in der COVID 19-Situation beigestanden. Zu nennen sind etwa Hilfestellungen sowie Beratungen bei Fragen rund um das Sozialrecht.

(red)



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