Szenische Lesung in der Felsberger Synagoge
Felsberg. Am 8. November, dem Tag an dem vor 84 Jahren ein Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung Felsbergs stattfand, werden der Gudensberger Autor Dr. Dieter vaupel und die Felsberger Pianistin Alida Scheibli ab 19.00 Uhr zu Gast in der neu restaurierten Synagoge sein.
In einer szenischen Lesung mit musikalischer Begleitung stellen sie Auszüge aus Vaupels Buch „Wir lebten friedlich mit allen Nachbarn …“ vor, mit dem er an jüdisches Leben in seinem Heimatort Obervorschütz erinnert.
Familienschicksal 1939
Im Mittelpunkt steht dabei das Schicksal der Familie Adler, die 1939 aus dem Ort flüchtete, nachdem sie Hass, Ausgrenzung und Verfolgung erlebt hatte. Die Familie mit ihren acht Kindern war bis zum Beginn der NS-Zeit gut im Ort integriert. Hermann Adler betrieb dort eine Gastwirtschaft, die von vielen Christen besucht wurde. Sogar die Dorfkirmes fand dort statt. Und dennoch war dies alles 1933 vorbei. Nachbarn wurden zu Feinden, die den Adlers das Leben schwer machten. Demütigungen und Diskriminierungen gehörten nun zu ihrem Alltag.
Vaupel und Scheibli lesen Szenen aus dem Buch aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Sie schlüpfen dabei in die Rollen von Gastwirt Hermann Adler und dessen Stieftochter Johanna Plaut. Alida Scheibli bettet die Lesung in drei selbst komponierte Klavierstücke ein.
Im Buchhandel erhältlich
Dieter Vaupel: „Wir lebten friedlich mit allen Nachbarn …“ Erinnerungen an jüdisches Leben in Obervorschütz. Epubli-Verlag Berlin 2022, Paperback, 158 Seiten. ISBN 978-3-7549-5689-2. Preis: 12,99 €
(red)