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Gedenkstunde zur Pogromnacht mit Renate und Roland Häusler

Renate und Roland Häusler spielen die Musik zur Gedenkstunde am 9. November. Foto: Dieter Vaupel

Gudensberg. Am 9. November 1938 fanden im gesamten damaligen Deutschen Reich Ausschreitungen gegen jüdische Mitbürger statt. Sie wurden auf offener Straße gedemütigt und misshandelt, ihre Gotteshäuser und Geschäfte zerstört.

Gedenkstunde im Kulturhaus Synagoge

Der 9. November 1938 bedeutete auch das Ende der Jüdischen Gemeinde im Ort. In Gudensberg ist es Tradition, in einer breit getragenen Gedenkstunde im Kulturhaus Synagoge an die Pogromnacht zu erinnern. Auch in diesem Jahr laden die Stadt Gudensberg, die christlichen Kirchen, die Dr.-Georg-August-Zinn-Schule (GAZ) und die Arbeitsgruppe Stolpersteine zu einer Gedenkveranstaltung ein, die um 18 Uhr beginnt und bei der ein Konzert mit Renate und Roland Häusler aus Guxhagen im Mittelpunkt steht.

Das Repertoire des Duos umfasst an diesem Abend jiddische Lieder und bekannte deutschsprachige Schlager aus den 1920er und frühen 1930er Jahren, die von jüdischen Textern und Komponisten stammen. Anschließend verlesen Schüler:innen der GAZ die Namen der Mitglieder der jüdischen Gemeinde und entzünden zur Erinnerung Kerzen.

Dauerausstellung geöffnet

Die vor wenigen Wochen eröffnete neue Dauerausstellung zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Gudensbergs ist bereits ab 17 Uhr geöffnet. Sie kann auch im Anschluss an die Gedenkstunde besucht werden. Alle Einwohner Gudensbergs und der benachbarten Gemeinden sind zur Teilnahme an der Gedenkstunde eingeladen.

Die Pogromnacht vom 9. November 1938

1938 organisierte das NS-Regime im Gebiet des damaligen deutschen Reichs gegen die jüdische Bevölkerung gerichtete Pogrome und inszenierte sie als spontanen Ausbruch des „Volkszornes“. In der Nacht vom 9. auf den 10. November und in den Tagen danach wurden über 400 jüdische Bürger ermordet oder in den Selbstmord getrieben, 1.400 Synagogen, Betstuben und Versammlungsräume sowie zahllose Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört.

Lange Zeit blieben diese schrecklichen Ereignisse unter dem von den Nazis erdachten Namen der „Reichskristallnacht“ in Erinnerung. In Gudensberg wurden viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde deportiert und in Konzentrationslagern des NS-Regimes umgebracht. Vor allem in den ersten Jahren der NS-Zeit versuchten viele jüdische Bürger, ihr Leben durch Flucht zu retten.

(red)



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