MT mit Respekt gegen Aufsteiger Gummersbach
Kassel. Der zehnte Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga beschert der MT Melsungen ein Heimspiel. Am Donnerstag, 03.11.2022, empfangen die Nordhessen den VfL Gummersbach in der Kasseler Rothenbach-Halle. Anpfiff gegen den Traditionsclub aus dem Oberbergischen ist um 19:05 Uhr.
Der VfL ist zwar Aufsteiger, aber alles andere als unbedarft, wie schon dessen bislang beachtliche Punktausbeute und Platzierung zeigen. Auf der anderen Seite will die MT unbedingt ihre Erfolgsserie mit zuletzt drei Siegen hintereinander fortsetzen.
Drei Jahre lang im Liga-Unterhaus
Das Kräftemessen zwischen der MT Melsungen und dem VfL Gummersbach verspricht hochinteressant zu werden. Würde das Spiel auf neutralem Boden stattfinden, so wäre der Aufsteiger aus dem Oberbergischen vom Papier her klar als Favorit zu benennen. Schließlich haben die Blauweißen bereits drei Zähler mehr auf der Habenseite als die Rotweißen. Der VfL ist Achter, die MT Zehnter. Zudem hat Gummersbach auch schon in der Saisonvorbereitung beim Sparkassencup seine Erstligareife unter Beweis gestellt.
Der eine ist in die Liga, der andere in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Nach drei Jahren im Unterhaus ist der VfL Gummersbach – übrigens Gründungsmitglied der Bundelsiga und nach dem THW Kiel noch immer der erfolgreichste deutsche Handballclub – jetzt wieder dort, wo er nach Meinung der Fachleute hingehört: in die stärkste Handball-Liga der Welt!
Handball-Einmaleins bei der MT gelernt
Dass die Oberbergischen aufgrund ihrer glorreichen Historie hier nun unter „besonderer Beobachtung“ stehen, ist nachvollziehbar. Was ihnen aber offenbar nicht das Geringste auszumachen scheint. Denn wer als Aufsteiger nach neun Spieltagen mit 11:7 Punkten auf Platz acht rangiert, muss sein Nervenkostüm im Griff und sein Potenzial erfolgreich in die Waagschale geworfen haben. Keine Frage, der Traditionsclub hat sich allerhöchsten Respekt verdient. An Selbstbewusstsein mangelt es der Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson ganz sicher nicht. Darauf muss sich die MT mindestens einstellen. Und auch auf einen, der sein Handball-Einmaleins bei der MT erlernte und sich in Gummersbach verstärkt Spielpraxis holt: Ole Pregler.
Geduldig sein, den Ball laufen lassen
MT Kapitän Kai Häfner: „Gummersbach ist eigentlich kein typischer Aufsteiger. Das haben wir schon beim Sparkassencup gemerkt. Die haben eine super Vorbereitung absolviert und dies auch gleich von Beginn an in der Saison umgesetzt. Die können jedem Gegner das Leben schwer machen, was sie bislang ja auch eindrucksvoll bewiesen haben. Deshalb ist es für uns wichtig in diesem Spiel, unsere Stärken einzubringen und somit die gute Entwicklug der letzten Wochen fortzusetzen. Das beginnt mit einer guten Torhüterleistung und einer Abwehr, aus der wir uns die Sicherheit nach vorne holen. Darüber hinaus braucht es ein gutes Rückzugsverhalten, denn Gummersbach macht richtig viel Tempo. Im Angriff müssen wir geduldig sein und den Ball laufen lassen. Wenn das gelingt, haben wir gute Chance, die Punkte hier zu behalten.“
Die Nordhessen haben nach zähem Saisonbeginn nun endlich in die Spur gefunden. Mit den drei letzten Spielen, in Erlangen (DHB-Pokal) gegen Wetzlar und in Hamm, konnten die Schützlinge von Roberto Garcia Parrondo gar eine Erfolgsserie starten. Die es nun möglichst auszubauen gilt. Ohne dem letzten MT-Gegner ASV zu nahe treten zu wollen: Der VfL ist der bedeutend stärkere Aufsteiger. Soll heißen: Die MT muss gegenüber dem Auswärtstripp nach Westfalen am Donnerstag noch eine Schippe drauflegen.
Hohe Disziplin bei allen Aktionen
Das sieht auch Arnar Freyr Arnarsson so. Zudem freut sich der isländische Kreisläufer auf das Wiedersehen mit seinen Landsleuten Hákon Dadi Styrmisson und Ellidi Vidarsson, die er bereits aus gemeinsamen Zeiten in der Jugendnationalmannschaft gut kennt: „Nicht nur diese beiden, sondern alle Spieler dieser Mannschaft sind in wirklich toller Form. Gummersbach setzt seine gute Entwicklung aus der 2 Liga nun offenbar nahtlos in der 1. Liga fort. Wenn sie hier Spiele verloren haben, dann auch gegen favorisierte Gegner meist nur ganz knapp. Wir müssen morgen nicht nur sehr schnell in die Abwehr zurücklaufen, sondern vor allem eine hohe Disziplin bei all unseren Aktionen zeigen. Ich denke, es wird ein sehr harter Kampf.“
Mehr Möglichkeiten in Angriff und Abwehr
Die Erfolgsserie der MT Melsungen mit den drei gewonnen Spielen ist zum einen Ergebnis eines Entwicklungsprozess – „Jeder, der sich damit auskennt, weiß, dass eine weitestgehend neu zusammengesetzte Mannschaft Zeit braucht“ (O-Ton Kai Häfner) – zum anderen der inzwischen ein klein wenig entspannten Personallage zu verdanken. Nach der Rückkehr von Elvar Örn Jonsson hat letzte Woche auch Domagoj Pavlovic sein Comeback gegeben. Damit hat Coach Roberto Garcia Parrondo nicht nur in der Abwehr, sondern vor allem auch im Angriff bedeutend mehr Möglichkeiten. Und das nutzt er weidlich aus. Die MT kann ihren Gegner im Lauf eines Spiels ziemlich oft mit neuen Besetzungen konfrontieren. Wird das auch am Donnerstag der Erfolgsfaktor gegen Gummersbach?
Schiedsrichter in Kassel:
Julian Fedtke (Berlin) / Niels Wienrich (Berlin); DHB-Spielaufsicht: Lars Geipel
Infos zum Gegner:
► www.vfl-gummersbach.de
Bisherige Vergleiche MT Melsungen – VfL Gummersbach:
○ 28 HBL-Spiele, 13 Siege MT, 15 Siege VfL
○ DHB-Spiel, 1 Sieg MT
○ Letzter Vergleich (S-Cup), 20.08.22
○ MT Melsungen – VfL Gummersbach 35:34
Rund ums Spiel:
• Tickets gibt es noch in allen Kategorien in den Vorverkaufsstellen und online unter mt-ticket.de
• Hallen- und Tageskassenöffnung ist um 17:30 Uhr.
• Ab 18:30 Uhr gibt es im Fulle Power Livestream auf dem MT YouTube Kanal erste Eindrücke aus der Rothenbach-Halle mit aktuellen Interviewgästen, u.a. Youngster Manuel Hörr.
• Ab 18:50 Uhr kommentiert Patrick Schuhmacher das Match im Fulle Power Liveradio, an seiner Seite als Experte Julius Kühn.
• Sky startet ab 18:45 mit Vorberichten und Interviews; ab 19:00 Uhr meldet sich Kommentator Dennis Baier aus der Rothenbach-Halle.
• Etwa 20 Minuten nach Spielende folgt die Pressekonferenz, live auf dem MT-YouTube Kanal.
(red)