Startseite

Ihre Werbung hier!

SEK-News ist die unabhängige Online-Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis. Täglich neu und kostenlos.

24 bestehen Prüfung zur Jagd mit Greifvögeln

Gruppenbild mit den erfolgreichen Prüflingen am Forstlichen Bildungszentrum Weilburg. Foto: Ulrich Goldbach

Region. 32 angehende Falknerinnen und Falkner haben sich 2022 bei der Oberen Jagdbehörde des Regierungspräsidiums (RP) Kassel zur Falknerprüfung angemeldet. 24 von ihnen legten mit Erfolg die Prüfung im Forstlichen Bildungszentrum Weilburg ab.

21 Männer und elf Frauen waren zur zentralen Prüfung für ganz Hessen zugelassen. Etwa eine Stunde pro Person wurden sie in verschiedenen Sachgebieten an zwei Tagen geprüft – eine disziplinierte Höchstleistung, die der ehrenamtlich organisierte Falknerprüfungsausschuss seinerseits mit Bravour meisterte.

Interesse über Landesgrenzen hinaus

Acht Prüflinge bestanden nicht, damit liegt die Durchfallquote etwa im Landesmittel der Ergebnisse der allgemeinen Jägerprüfungen. „Die hohe Qualität und die sehr gute Organisation der hessischen Falknerprüfung hat sich mittlerweile offensichtlich weit über die Landesgrenzen hinaus herumgesprochen; immer wieder erhalten wir Anfragen aus den benachbarten Bundesländern, insbesondere von Jagdschulen, die ihre Schülerinnen und Schüler in Hessen prüfen lassen wollen“, so Ulrich Knickrehm von der Oberen Jagdbehörde des RP Kassel.

Voraussetzung für die Falknerprüfung ist der Besitz eines Jagdscheines. Die Prüfungsvorbereitung erfolgt durch die Falknervereine der Bundesländer und kommerzielle Jagdschulen. Daneben nimmt das Selbststudium einen erheblichen Platz ein. Zusätzlich lassen sich die meisten Falkner-Anwärterinnen und -Anwärter von erfahrenen und häufig befreundeten Falknerinnen und Falknern in der Praxis ausbilden. So können sie mit auf die Beizjagd gehen und erhalten Einblicke in die hohe Kunst der Jagd mit Vögeln.

Prüfung mit einer Vogelattrappe

Die Falknerprüfung umfasst einen mündlichen und einen Praxisteil, die jeweils rund 20 Minuten dauern. Der Fragenkatalog zur Sachkunde beinhaltet beispielsweise das Verhalten der Vögel, Nestbau, Ernährung, Tierwohl und Tierschutz, einschlägige Rechtsgebiete, Handling und Haltungsformen oder auch den Umgang mit verletzten Findlingsvögeln. Die Beizjagd mit Sperber, Wanderfalke, Habicht/Wüstenbussard oder Steinadler wird im praktischen Prüfungsteil abgefragt.

Aus Tierschutzgründen hat sich die Obere Jagdbehörde in Hessen gegen eine Prüfung am lebenden Tier entschieden und stattdessen eine so genannte lineare Komplexprüfung mit einer Vogelattrappe entwickelt. Diese ist in Deutschland in dieser Form ebenso einzigartig wie die umfangreiche Präparatesammlung, die dafür zur Verfügung steht.

Schönes Ergebnis für den Prüfungsausschuss

Die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben mit der Falknerprüfung den Nachweis der Sachkunde. Er berechtigt zum Erwerb und zur Haltung der heimischen Greifvogelarten sowie zur Ausübung der Beizjagd. Aber auch nicht heimische Arten wie nordische Gerfalken oder amerikanische Wüstenbussarde können zur Beizjagd angeschafft werden.

„Dass auch in diesem Jahr erneut 24 Prüflingen die notwendige Sachkunde bestätigt werden konnte, ist ein schönes Ergebnis für den Falknerprüfungsausschuss und die Obere Jagdbehörde. Die Hessische Falknerprüfung kann man als echte Erfolgsgeschichte bezeichnen“, so Ulrich Knickrehm abschließend. Die nächste Falknerprüfung ist für Herbst 2023 geplant.

Für ganz Hessen zuständige Behörde

Die Obere Jagdbehörde beim RP Kassel ist für ganz Hessen zuständig. Gemäß Jagdgesetz und -verordnung ist sie mit der Falknerprüfung betraut. Sie ist zudem zuständige Behörde im Sinne der BundesWildSchutzVerordnung und entscheidet landesweit über Ausnahmeerlaubnisse zur Zucht und Haltung von Greifvögeln.

(red)



Tags: , , , , ,


Ähnliche Beiträge

Bisher keine Kommentare


Einen Kommentar schreiben

© 2006-2024 SEK-News • Powered by WordPress & Web, PR & Marketing• Theme by: BlogPimp/Appelt MediendesignBeiträge (RSS)Kommentare (RSS)ImpressumDatenschutzAGB