Zurück in die 80er: Innerdeutsche Geschichte vor der Haustür
Erfurt. Beiseförther Jugendliche besuchten kürzlich die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in der thüringischen Landeshauptstadt. Von dem Ausflug auf historischen Pfaden berichtet der 14 Jahre alte Erik Giesen.
»Am 22.12.2022 haben wir, 13 Jugendliche aus Beiseförth, einen Geschichtsausflug nach Erfurt unternommen. Zentraler Punkt war die Besichtigung und Auseinandersetzung mit der innerdeutschen Geschichte. Hierzu wurde die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße besucht.
Wir erhielten bessere Eindrücke von den Lebensverhältnissen in den 80er-Jahren und von der Zeit in der es noch zwei deutsche Staaten, DDR und BRD, gegeben hat. Neben einer Ausstellung über das dort beheimatete Stasigefängnis, beinhaltet diese Bildungsstätte auch zwei Ausstellungen über das DDR Regime mit der zentralen Einheitspartei SED und über die alltäglichen Lebensverhältnisse der DDR Bürgerinnen und Bürger.
In der Gedenk- und Bildungsstätte wurden wir von einem Geschichtsstudenten aus Jena begleitet. Dieser zeigte uns, wie die Gefängnisse damals aussahen, wie man verhört wurde und wie der normale Alltag eines Häftlings ausgesehen hat. Viele waren erstaunt, dass die DDR-Staatssicherheit die politischen Häftlinge so schlimm und unwürdig behandelt hat. Nach dem Besuch der Gedenk- und Bildungsstätte gab es noch eine Umfrage für die 13 Jugendlichen, was sie von diesem Tag mitgenommen hätten und die meisten Antworten waren: Aktenverbrennung, Sozialismus und schlimme Haften.
Danach ging es auf den angrenzenden Weihnachtsmarkt am Domplatz, wo die meisten von uns Riesenrad und Autoscooter gefahren sind, eine Bratwurst gegessen haben oder einfach nur einen warmen Kakao getrunken haben. Einige von uns haben sich auch die Innenstadt von Erfurt mit der Krämerbrücke angeschaut. Nach dem Besuch des Weihnachtsmarktes ließen wir den Tag sportlich in der Trampolinhalle in Erfurt ausklingen.
Dieser Ausflug wurde vom Ortsbeirat Beiseförth organisiert und finanziert durch das 2022 eingeführte Ortsteilbudget der Gemeinde Malsfeld und das Kreisprogramm „Demokratie Leben – Gewalt geht nicht“.«
(egi)
