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Jordan: „Bürokratieabbau bestes Konjunkturpaket“

Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein. Foto: HMWK
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein hielt den Impulsvortrag auf dem IHK-Jahresempfang 2023. Foto: HMWK

Kassel. Rund 400 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Verwaltung, Medien und Kultur begrüßte IHK-Präsident Jörg Ludwig Jordan am gestrigen Abend (29. März) im Hotel La Strada zum IHK-Jahresempfang. Den Impulsvortrag hielt Ministerpräsident Boris Rhein.

IHK-Präsident Jordan forderte den hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein auf, sich für eine umfassende Deregulierung einzusetzen: „Ein ernst gemeinter und schneller Bürokratieabbau ist das beste Konjunkturpaket, das die Politik auf den Weg bringen kann.“

Clearingstelle will bei Gesetzgebung mitreden

Um bürokratische Belastungen für die Unternehmen frühzeitig zu identifizieren und mittelstandsfreundliche Regelungen zu finden, forderte der IHK-Präsident die Einrichtung einer Clearingstelle Mittelstand, angesiedelt beim Hessischen Industrie- und Handelskammertag (HIHK). „Es ist wichtig, die Wirtschaft bereits in der Entstehung von Gesetzen und Verordnungen über einen solche Clearingstelle einzubinden, damit Regelungen effektiver, praxisnaher und moderner gestaltet werden.“

Mögliche ungewollte negative Effekte für den Mittelstand könnten so vermieden werden. „Eine solche Stelle sollte über ein Initiativrecht verfügen, das es ihr erlaubt, sich bei allen Gesetzesvorhaben mit Relevanz für den Mittelstand in das Verfahren einzubringen“, fügte der IHK-Präsident hinzu.

Webfehler mit rotem Faden

IHK-Präsident Jörg Ludwig Jordan. Foto: ihk
IHK-Präsident Jörg Ludwig Jordan. Foto: ihk

IHK-Präsident Jordan nahm drei Handlungsfelder in den Fokus: Deregulierung und Entbürokratisierung, Fachkräftesicherung und Energiepolitik. Die überbordende Bürokratie sei dabei wie ein Webfehler mit rotem Faden, der vieles durchzieht, auch die Themen Fachkräftesicherung und Energiepolitik: „Um diesen Webfehler zu beheben und zukunftsfähig zu werden, braucht es neben deutlich schlankeren und digitalisierten Verwaltungsverfahren vereinfachte Genehmigungsprozesse.“ Das Gebot der Vereinfachung und Schnelligkeit gelte für Visaverfahren bei der Fachkräfteeinwanderung ebenso wie für die Einrichtung von Windkraftanlagen oder den Bau von Straßen.

Nur wenige Akademiker gesucht

Um die Attraktivität der dualen Ausbildung sichtbarer zu machen, werden laut dem IHK-Präsident für die Lehrkräfte an den Schulen, Eltern und die Schüler selbst mehr Raum zur Berufsorientierung benötigt. „Die überwiegende Zahl der mittelständischen Unternehmen sucht Fachkräfte mit Berufsausbildung und nur wenig Akademiker, und wenn dann aus den sogenannten MINT-Berufen wie zum Beispiel Ingenieure“, sagte Jordan. „Das ist ein dringendes Gebot in der Bildungspolitik“.

In seinem Impulsvortrag bezeichnete Ministerpräsident Boris Rhein den Bezirk der IHK Kassel-Marburg als einen der Wirtschaftsmotoren des Bundeslandes. „Als Politiker setzen wir die notwendigen Rahmenbedingungen, damit Unternehmen erfolgreich sein können – sei es durch eine sichere und bezahlbare Energieversorgung, durch den Abbau bürokratischer Hürden oder durch gute Voraussetzungen für die Ausbildung von Talenten. Nach drei Jahren Pandemie muss es für uns in der Politik wie auch für die heimische Wirtschaft darum gehen, vom Krisen- in den Gestaltungsmodus zu wechseln. Wir brauchen jetzt Innovationen und Investitionen, um unser Land auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Das wird uns nur gemeinsam gelingen. Deshalb setzen wir auch künftig auf einen engen Austausch mit Hessens Unternehmerinnen und Unternehmern.“

Highlight im Veranstaltungskalender

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes. Foto: Harry Soremski
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes. Foto: Harry Soremski

Als Aussteller präsentierten sich mehrere IHK-Projekte und -Kooperationen. Das „Zukunftszentrum für menschenzentrierte Künstliche Intelligenz in der Produktionsarbeit“ (ZUKIPRO) zeigte kleinen und mittleren Unternehmen Einsatzmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz auf. Die Initiative für Unternehmensnachfolge „Nexxt Now“ war ebenso vor Ort wie das Integrationsprojekt „Willkommenslotsen“, die regionale Unternehmensallianz Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie der neue YouTube-Channel der IHK Kassel-Marburg namens „AzuPoV“.

„Die gute Resonanz auf unseren Jahresempfang zeigt, dass wir den Wert persönlicher Zusammenkünfte erst Recht nach der Pandemie wertschätzen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes. „Der IHK-Jahresempfang bleibt ein Highlight im Veranstaltungskalender der Region.“

(red)



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