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Melsungen blamiert sich gegen Korschenbroich

Melsungen. Beim 35:34 nach Verlängerung musste die MT Melsungen dem Zweitligisten TV Korschenbroich den Vortritt in die dritte DHB-Pokalrunde überlassen. Dabei blamierte sich der favorisierte Erstligist gehörig. Von wegen Pflichtaufgabe gegen den Underdog. Waren vor dem Anpfiff die Positionen klar verteilt, so wunderten sich die nur 300 Fans in der Korschenbroicher Waldsporthalle schon alsbald über ihre bislang in der Meisterschaft noch sieglose Mannschaft. Die begann nämlich bissig.

Nach nur 79 Sekunden gab es bereits den ersten Strafwurf für die Gastgeber und der TVK ging mit 1:0 in Führung. Nach Treffern von Kraus und Balomenos konnte Melsungen zwar auf 1:2 vorbeiziehen, aber das sollte auch schon die letzte Führung für den favorisierten Erstligisten im ersten Durchgang gewesen sein. Vor allem Matthias Deppisch, der wieselflinke Rechtsaussen konnte von der MT nicht unter Kontrolle gebracht werden. Der 28-Jährige erzielte allein schon 6 Treffer. Sein Positionsnachbar im rechten Rückraum, Kai Faltin, ließ sich ebenfalls nicht lumpen und lochte derweil fünf Mal ein.

Nach einer knappen Viertelstunde lag der Aussenseiter mit fünf Toren in Front (11:6). Weil auf der anderen Seite die MT Melsungen zu keinem Zeitpunkt ihren Rhythmus fand und zudem der Rückraum lahmte, war der 14:17-Rückstand zur Pause nicht einmal mehr überraschend. Nicht im Melsunger Aufgebot standen übrigens Ivan Brouko, Grigorios Sanikis und Mario Kelentric.

Nach dem Wiederanpfiff legte Korschenbroich los wie die Feuerwehr und schraubte den Vorsprung binnen drei Minuten auf 20:15. Dieser Abstand blieb bis etwa zu 40. Minute bestehen (24:19). Dann aber besann sich Melsungen endlich auf seine kämpferische Ader. Je zwei Mal Balomenos und Karipidis (davon ein Siebenmeter) sowie Tellander und Stojanovic ließen wieder Hoffnung im Lager der Nordhessen aufkeimen.

Durch deren Treffer schob sich Melsungen auf 24:26 (48.) an den Gastgebern vorbei. Nach drei weiteren Toren durch Stojanovic, Tellander und Karipidis schien beim Stand von 25:29 (52.) eine Vorentscheidung zugunsten des Erstligisten gefallen zu sein. Statt jedoch den Sack zuzumachen, wurde vorne durch verfrühte Abschlüsse ohne jegliche Not ein Ball nach dem anderen vergeben. Das ließ den Zweitligisten wieder Morgenluft wittern. Kesilis (2 Mal), Breuer und Schiewe (je einmal) nutzten die Lässigkeit der Melsunger eiskalt aus und erzwangen das Remis zum 29:29 (56.).

Es waren noch drei Minuten und 47 Sekunden zu spielen, als Spyros Balomenos die 30:29-Führung erzielt hatte. Doch ein verwandelter Siebenmeter durch den besten Korschenbroicher Schützen des Abends, Kai Faltin, bescherte dem Underdog die Verlängerung. Hätte Radek Musil nicht noch einige Glanztaten geliefert, wäre es für die MT ohnehin schon nach 60 Minuten zu Ende gewesen.

Genau wie beim Beginn der zweiten Halbzeit verschlief Melsungen auch diesmal die Anfangsphase. Kaum drei Minuten brauchte die Truppe von Trainer Mast, um sich auf 33:30 abzusetzen. Das sollte sich als entscheidend erweisen. Denn Melsungen gelang es bis zum Ende nicht, den Rückstand auf weniger als ein Tor zu verkürzen. Dabei hatte sich selbst Torwart Radek Musil zwischenzeitlich als Schütze betätigt und den 34:35-Anschlusstreffer erzielt.

Dennoch war nach 70 Spielminuten die Sensation perfekt: Die MT Melsungen, der favorisierte Erstligist, wird von dem in der Meisterschaftsrunde bislang noch sieglosen Zweitligisten TV Korschenbroich aus dem Pokal geboxt. „Unsere Enttäuschung ist riesig. Manche Spieler mussten sich heute fragen lassen, ob sie tatsächlich aus der ersten Liga kommen. Vorne wurden Fehler um Fehler produziert, hinten mangelte es an der nötigen Abwehrbereitschaft“, fasste ein frustrierter Alexander Fölker das Spiel zusammen. Der sportliche Leiter der MT bescheinigte lediglich Rechtsaußen Savas Karipidis und Torwart Radek Musil Normalform. „Es gibt normalerweise nur eine Möglichkeit für die Mannschaft, sich nach dieser Blamage zu rehabilitieren – das ist mit einem Sieg am Samstag gegen Göppingen“, grantelte Fölker.

Statistik
TV Korschenbroich – MT Melsungen 35:34 n.V. (33:31, 30:30, 17:14)

TV Korschenbroich: Wiechers, Leclaire – Kokott, Schiewe 2, Deppisch 9, Kesilis 4, Faltin 10/5, S. Breuer 3, Spix 1, Görden, Marquardt 2, Ilper 1, D. Breuer 3, van Walsem.

MT Melsungen: Klockmann, Musil 1 – Jacobson, Kurchev 1, Klitgaard 1, Kraus 3, Hazl 5/4, Valo, Tellander 2, Hruby 2, Stojanovic 2, Karipidis 11/6, Blank 2, Balomenos 4.

SR: Jutta Ehrmann/Susanne Künzig (Karlsruhe/Odenthal), Z. 304 Zeitstrafen 6:2 Minuten; Bes. Vork.: Disqualifikationen von Marquardt, Ilper (beide Korschenbroich) und Stojanovic (Melsungen).

Spielfilm: 1:0 (2.), 3:2 (5.), 8:4 (10.), 11:6 (15.), 12:9 (20.), 15:11 (25.), 17:14 (HZ), 20:16 (35.), 24:19 (40.), 24:24 (45.), 25:28 (50.), 29:29 (55.) 30:30 (60.), 33:30 (65.), 35:34 (EN).
Beste Spieler: Deppisch, Faltin (Korschenbroich), Musil, Karipidis (Melsungen).




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