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MT Melsungen: Viertes Spiel, vierte Niederlage

Kassel/Melsungen. Nach dem 32:38 (15:19) gegen die SG Flensburg-Handewitt steht die MT Melsungen weiterhin ohne Punkte im Tabellenkeller. Nur knapp mehr als 2.400 Besucher fanden den Weg zum “Late Night Handball” in die Kasseler Rothenbach-Halle. Die späte Anwurfzeit (21 Uhr), bedingt durch die am gleichen Tag eröffnete Kasseler Herbstmesse, spiegelte sich im Tribünenbild wider.

Den Flensburger Führungstreffer durch Jonny Jensen, egalisierte Savas Karipidis in der 3. Minute per Strafwurf. Weitere MT-Angriffsversuche fruchteten dann aber geraume Zeit nicht mehr. Statt gegen Dan Beutler hoch zu werfen, wie von Trainer Robert Hedin gefordert, schossen Junillon, Vuckovic und Valo den Schweden mit halbhohen Bällen richtig warm. Zudem gelang es Oskar Carlén und Johnny Jensen im SG-Abwehrzentrum noch einige Bälle zu blocken.

Kurz schien es, als sollten sich die Rot-Weißen finden. Franck Junillon und Nenad Vuckovic konnten bei einem Gegentreffer von Carlén auf 3:6 verkürzen, bevor Thomas Mogensen nach einer herrlichen Ballstaffette von Carlén über Muratovic das Zuspiel des Montenegriners nutzte, um den alten Abstand wieder herzustellen. Das Melsunger Spiel wollte einfach nicht ins Rollen kommen, was Trainer Robert Hedin zu einer frühen Auszeit veranlasste.

Die fruchtete jedoch nicht. Kaum lief das Spiel wieder, musste Daniel Valo auf der Strafbank Platz nehmen. Sofort war der Ansatz von Schwung dahin, der durch die Hereinnahme von Vladica Stojanovic kurzzeitig aufflackerte. Johnny Jensen nutzte die Überzahl zum 3:8, wieder nach schönem Zuspiel von Alen Muratovic. Der Neuzugang der Flensburger überzeugte zwar als Ideen- und Passgeber, ließ aber dafür Torgefährlichkeit vermissen. Vier Wurfversuche in der ersten Viertelstunde ohne zählbaren Erfolg waren Kent-Harry Andersson viel zu wenig für seinen Starspieler. So kam nach 15 Minuten Lasse Boesen zu seinem Einsatz und führte sich gleich mit einem Treffer zum 6:12 ein.

So gut Boesen dem Flensburger Angriff tat, so sehr fehlte Muratovic in der Deckung. Die SG brauchte einige Minuten, sich hinten neu zu ordnen. Das nutzte Melsungen geschickt, indem endlich auch Thomas Klitgaard am Kreis verstärkt eingebunden wurde. Nachdem zunächst Ivan Brovka und Savas Karipidis per Tempogegenstoß getroffen hatten legte der Däne nach. Zunächst nach einer herrlichen Kombination im Rückraum, ausgehend von Savas Karipidis über Daniel Valo, Vladica Stojanovic und Nenad Vuckovic, der den Kreisläufer mustergültig bediente. Dann gleich noch einmal nach feinem Zuspiel von Daniel Valo. Als Alexander Pettersson nach Foulspiel für zwei Minuten vom Feld musste und Savas Karipidis den fälligen Siebenmeter zum 11:13 sicher verwandelt hatte, glaubten nicht wenige an die bevorstehende Wende im Spiel. Fünf furiose Minuten mit einem 5:1-Lauf schienen alles wieder möglich zu machen.

Doch wie schon im ersten Heimspiel der Saison gegen Göppingen erwies sich auch diesmal das eigene Überzahlspiel als Handicap. Die Strafzeit gegen Pettersson sowie eine weitere gegen Thomas Mogensen nur kurze Zeit später nutzten die Flensburger zu insgesamt vier Toren. Melsungen brachte in der gleichen Zeit lediglich zwei zustande, wobei der eine von Daniel Valo sogar noch genau zwischen den Strafen fiel, als beide Teams wieder vollzählig waren. Wieder vier Tore hinten also, statt weiter zu verkürzen oder gar auszugleichen. Melsungen vergab seine Chancen einmal mehr leichtfertig durch eigene Undiszipliniertheiten im Angriff. Das nutzte das Team von Kent-Harry Andersson eiskalt aus. Und mehr noch. Als knapp vier Minuten vor der Pause Vladica Stojanovic für zwei Minuten vom Feld musste, demonstrierten die Norddeutschen Überzahlspiel mit zwei Torerfolgen wie aus dem Lehrbuch. Die bescherten einen Vier-Tore-Vorsprung zum Pausenpfiff.

Mogensen und Co. erwischten auch den besseren Start in den zweiten Abschnitt. Alen Muratovic erzielte seinen einzigen Treffer der Partie, Johnny Jensen versenkte einen Tempogegenstoß. Die MT schien in Gedanken noch in der Kabine, da war Flensburg bereits wieder enteilt. Und es kam noch schlimmer. Muratovic musste nach Foulspiel vom Feld, was Savas Karipidis von der Strafwurflinie immerhin zum ersten Erfolg nach der Pause nutzen konnte. Das folgende Überzahlspiel war jedoch wieder nichts für die Bartenwetzer. Lasse Boesen hämmerte einen Wurf fast aus der Hüfte mitten durch die Deckung passgenau in den Winkel, und vorn scheiterte der ansonsten so treffsichere Karipidis mit dem nächsten Siebenmeter am unglaublich starken Dan Beutler. Wenigstens auf Thomas Klitgaard war Verlass. Er schaffte es tatsächlich, den zweiten Überzahltreffer der Melsunger zu markieren.

Dass die MT überhaupt noch halbwegs in Reichweite der Flensburger blieb war größtenteils Mario Kelentric zu verdanken. Der hatte zwar zahlenmäßig weniger Paraden auf dem Konto als sein Gegenüber Beutler, hielt aber gerade Anfang bis Mitte der zweiten Hälfte überragend. So waren die Rot-Weißen nach 40 Minuten und Daniel Valo’s Tor zum 21:25 noch einmal drauf und dran, dem Spiel eventuell doch noch eine Wende zu geben. Der Slowake taute endlich auf und erzielte vier seiner fünf Treffer nach dem Wechsel. Ebenso stark nach der Pause war das Zusammenspiel von Vladica Stojanovic und Thomas Klitgaard. Was jedoch fehlte war weiterhin die Disziplin im Angriff. Dazu kam ein Großteil der Bälle weiterhin flach bis halbhoch auf den Kasten der Gäste, was Dan Beutler dankend zur Verbesserung seiner Quote nutzte.

So trudelte die Begegnung in den letzten 15 Minuten aus, ohne dass sich irgendetwas am inzwischen gewohnten Verlauf änderte. Melsungen insgesamt meist zu harmlos und zu langsam in der Vorwärtsbewegung, Flensburg lediglich das Ergebnis verwaltend. Die Differenz schwankte munter zwischen fünf und acht Toren, echte Höhepunkte waren selten. Erwähnenswert aus Melsunger Sicht war dann noch das schöne Rückhandtor von Thomas Klitgaard zum 28:34 – natürlich nach Zuspiel von Stojanovic. Aber es fehlte das gewisse Spannungsmoment, um noch einmal echte Aufbruchstimmung zu erzeugen.

Fazit: Die Melsunger Mannschaft zeigte im Spiel gegen einen der Meisterschaftsanwärter Einsatz und Charakter. Auch wenn es in einigen Bereichen nicht recht klappen wollte, schlug sich das Hedin Team am Ende mit sechs Toren Differenz recht achtbar. Flensburg-Handwitt muss man ein von Beginn an überlegen geführtes Spiel bescheinigen, das beim Schlusspfiff seinen absolut verdienten Sieger sah.

Stimmen zum Spiel
Kent-Harry Andersson:
Ich hatte das Gefühl, dass wir von Anfang an die richtige Konzentration hatten. Wir waren früh mit vier Toren vorn und konnten den Vorsprung das ganze Spiel über halten. Es war eigentlich nie richtiger Stress für uns. Wir wussten, dass es heute hart für uns werden würde nach dem Auftaktprogramm, das Melsungen hatte. Und so bin ich jetzt sehr zufrieden mit den acht Punkten, die wir auf dem Konto haben.

Robert Hedin: Flensburg hat unsere Fehler heute von Anfang an gnadenlos ausgenutzt. Dan Beutler hat sehr gut gehalten. Unsere Würfe kamen oft ein bisschen schnell, und Flensburg hat das über die Erste und Zweite Welle genutzt. Aber wir haben sechzig Minuten gefightet, haben immer wieder versucht ran zu kommen. Wenn die Möglichkeiten da waren, hat uns das nötige Glück etwas gefehlt. Aber ich bin trotzdem zuversichtlich. Auf diese Einstellung können wir aufbauen und freuen uns jetzt auf das Spiel in Balingen. Dort müssen wir unbedingt punkten.

Statistik
MT Melsungen: Kelentric (16 P.), Herold (n.e.); Brovka 1, Ehlers 1, Junillon 1, Orzlowski, Klitgaard 8, Valo 5 Tellander 1, Tsimourtos 1, Stojanovic, Karipidis 9/6, Vuckovic 5.
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (22 P.), Meyer (bei 1 7m); Carlén 3, Mogensen 7, Hansen 4, Jensen 7, Christiansen 5/1, Johannsen, Schneider, Heinl, Pettersson 4, Boesen 7, Muratovic 1, Knudsen.

SR:
Jutta Ehrmann-Wolf (Odenthal) / Susanne Künzig (Karlsruhe)
Zeitstrafen: 4 – 10 (Valo 09:37, Stojanovic 26:19 – Pettersson 21:09 48:09, Mogensen 23:42, Muratovic 32:58, Carlén 55:44)
Strafwürfe: 7/6 – 2/1; Christiansen scheitert an Kelentric (34:25); Karipidis scheitert an Beutler (37:59).

Zuschauer:
2.412, Rothenbach-Halle, Kassel

Spielfilm:
0:1 (3.), 1:4 (6.), 3:6 (9.), 5:11 (15.), 10:13 (21.), 12:15 (24.), 14:18 (27.), 15:19 (HZ); 15:21 (33.), 17:23 (36.), 20:25 (39.), 23:29 (45.), 24:30 (48.), 26:31 (51.), 30:36 (57.), 32:38 (EN)

Die kommenden Spiele:
Sa, 20.09.2008, 19:00, HBW Balingen-Weilstetten – MT Melsungen, Sparkassen-A. Balingen
Mi, 24.09.2008, 20:00, TSV Neuhausen/Fildern – MT Melsungen, Egelsee-Halle Neuhausen (2. DHB-Pokalrunde)
Sa, 27.09.2008, 19:00, MT Melsungen – TSV GWD Minden, Rothenbach Halle Kassel

Im Bild: Thomas Klitgaard. Foto: PAC



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