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Paktpartner gehen neue Wege

Nordhessen. Dass ein bewährtes Konzept wie der Tag der Ausbildung, den die Partner Arbeitsagentur, Handwerkskammer Kassel und Industrie- und Handelskammer Kassel bereits zum dritten Mal durchführten, durch gezielte Innovation und problemorientiertes Denken nicht an Zugkraft verliert – diesen Beweis traten die drei Partner am heutigen Freitag an. Nicht allein, dass man auf die aktuelle Entwicklung auf dem Ausbildungsplatzmarkt reagierte und neue Themen ansprach, war neu, sondern auch die Vorstellung eines neuen Konzeptes für eine effektive Zielgruppenansprache.

Frank Unger von der Arbeitsagentur Kassel, Ursula Lange, Bildungsexpertin der Handwerkskammer Kassel, und IHK-Ausbildungschef Jürgen Peters waren sich einig: Mit den beiden Partnern KVV und Schmidts Sponsoring werden sich interessante Möglichkeiten gestalten lassen, die in Zukunft wichtigen Botschaften wie Berufsorientierung und rechtzeitige Bewerbung noch näher an die Jugendlichen und ihre Bezugspersonen heranzubringen.

Wie so häufig in diesen Zeiten ist es der demographische Wandel und der mit ihm einhergehende langsam, aber stetig anwachsende Schwund an Schulabgängern in den kommenden Jahren, der die Verantwortlichen bei den Kammern, der Agentur und auf Unternehmensseite zum Umdenken veranlasst: „Wo Bewerberzahlen rückläufig und wegen der andauernden Krise neue Ausbildungsplatzangebote nur verhalten zu gewinnen sind,“ so die Experten übereinstimmend, „da müssen neue Wege eingeschlagen werden, um junge Menschen an die zukünftigen Herausforderungen auf ihrem Lebensweg heranzuführen.“

Gemeinsam will man also die Jugendlichen schon früher als bisher an das Thema Ausbildung, Ausbildungsreife und –voraussetzungen heranführen. Die oft gehörte Klage über die unzulängliche Ausbildungseignung vieler Jugendlicher soll damit konkret angegangen werden, um die Jugendlichen zu mehr Lernanstrengungen zu motivieren. Ebenso ein massives Problem: „Manche Jugendliche schaffen es, sich mehrere Ausbildungsplätze zu sichern, die dann anderen unter ungünstigen Umständen nicht mehr zur Verfügung stehen, wenn eine Ausbildung nicht angetreten wird. Der Schaden“, betont Jürgen Peters, „für Betrieb und andere Jugendliche ist dadurch immens. Da müssen wir aktiv werden.“ Auch das Thema „Last-Minute-Bewerbung“ für das bevorstehende Ausbildungsjahr wird ganz pragmatisch angegangen. Aus den Ausbildungsbörsen der Paktpartner werden alle Angebote freier Ausbildungsplätze „zum Mitnehmen“ ausgehängt. An diesen wichtigen Punkten will die neue Kooperation der fünf Partner künftig verstärkt ansetzen und neue Wege gehen.

Das Problem, dass sich zu viele junge Menschen zu spät mit dem Thema Berufswahl auseinandersetzen, sprach Ursula Lange an: „Wer sich rechtzeitig und gut informiert, hat die besten Chancen, auch wirklich seinen Traumberuf zu finden.“ Für sie bietet der „Tag der Ausbildung“ eine gute Gelegenheit, sich über die Vielzahl der Ausbildungsberufe zu informieren. Dabei geht es ihr vor allem darum, dass die Jugendlichen nicht nur einen der beliebtesten Berufe als Ziel ansteuern, sondern sich auch über andere Ausbildungswege informieren. „Das Handwerk bietet mehr als 120 Ausbildungsberufe. In dieser Vielfalt findet sich oft eine gute Alternative zum ersten Wunschberuf.“ Der Trend des letzen Jahres, dass Ausbildungsplätze nicht besetzt werden können, weil die geeigneten Bewerber fehlen, setzt sich nach Langes Einschätzung in diesem Jahr fort. „Unsere Betriebe halten eine Ausbildungsquote, die seit Jahren stabil bei zehn Prozent liegt. Mit dieser großen Ausbildungsbereitschaft bauen sie einem größeren Fachkräftemangel vor. Dennoch werden wir alle künftig auf Grund des demographischen Wandels unsere Anstrengungen um geeignete Nachwuchskräfte wie beschrieben verstärken müssen.“

„Ausbildung bedeutet Zukunft“, mit diesem Satz bringt Frank Unger, Geschäftsführer des operativen Bereichs der Agentur für Arbeit Kassel, die Intention der heutigen Veranstaltung auf den Punkt und fügt an, dass dieser Leitsatz nicht nur für die Ausbildungsplatzsuchenden gilt, sondern ebenso für die Betriebe. Denn die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt hat sich gewandelt. Einem leichten Rückgang der gemeldeten Ausbildungsplätze steht eine sehr viel deutlichere Abnahme der in der Agentur registrierten Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Dies hat zur Folge, dass den Unternehmen in den kommenden Jahren Fachkräfte fehlen werden, wenn sie sich jetzt nicht ihren Nachwuchs sichern. „In der heutigen Zeit ist eine qualifizierte Berufsausbildung ein unverzichtbarer Grundstein für einen guten Start ins Berufsleben“, so Unger und rät deshalb den Jugendlichen, frühzeitig die Berufsberatung der Arbeitsagentur aufzusuchen, um Einblicke in die Vielfalt der modernen Berufslandschaft zu bekommen und damit die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zu erhöhen. „Mit der Kooperationsgemeinschaft können wir die Bedeutung der Berufsausbildung in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit rücken“, sagt Unger und fügt hinzu, dass eine fundierte Ausbildung die Grundlage für den Erfolg ist. Sowohl im Sport als auch im Beruf. Denn nur, wer seine Kompetenzen erweitert, ist gut gerüstet für die sich stetig wandelnden Anforderungen der Berufswelt und bleibt am Ball“.



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