Revanche gelungen: Gensungen überrollt Gelnhausen
Gensungen. Revanche wollten sie nehmen für eine ganz bittere Niederlage in der vergangenen Saison. Und das ist der HSG Gensungen/Felsberg am Samstagabend eindrucksvoll gelungen. Mit 42:30 (21:10) überrollten die Edertaler die Gäste aus der Barbarossastadt und feierten den sechsten Erfolg in Serie. Bei der Negovan-Sieben ragten vor allem Ober (8), Untermann (8/5) und Julius (7) aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus. Auf Seiten der Gäste stemmten sich Eurich (7) und Deinet (6) gegen die drohende Niederlage.
Die Edertaler warteten mit einer Überraschung auf. Entgegen aller Vermutungen begann Michael Viehmann trotz Meniskusverletzung am Kreis. Ein Belastungstest vor dem Spiel gab grünes Licht. Lediglich auf Jens Wiegräfe musste HSG-Coach Negovan weiterhin verzichten. Die Edertaler erwischten den besseren Start und lagen durch Untermann, Ober und Göbel (2x) schnell mit 4:1 in Führung. War es zu Beginn noch Philipp Deinet, der der HSG Probleme bereitete, so spielten sich die Gastgeber alsbald in einen Rausch. Über die Spielstände von 7:3 und 10:15 hatten die Gensunger beim 15:7 (21.) bereits eine Vorentscheidung erzwungen. Der TV Gelnhausen erweckte nicht den Eindruck, als könnte er in diesem Spiel noch eine Wende erzwingen. Auch ein Torwartwechsel der Gelnhäuser brachte nicht den erhofften Erfolg. Schomburg blieb ebenso wirkungslos wie sein Vorgänger Lahme. Die Gastgeber überstanden auch eine Schwächephase problemlos. Die Camdzic-Sieben vermochte es nicht, aus einer doppelten Überzahl einen zählbaren Erfolg zu verbuchen. Dem vor Spielwitz und Energie strotzenden HSG-Angriff konnten die Gelnhäuser nicht stoppen. Beim 19:9 durch Ober war der Vorsprung erstmals in den zweistelligen Bereich angewachsen.
Ließ die souverän agierende HSG-Deckung dennoch Torchancen zu, so wurden diese meist Beute des erneut gut aufgelegten Schlussmanns Michael Stahl. Bis zur Pause entschärfte er neun Bälle. Gelnhausen wirkte frustriert. Zudem musste die Camdzic-Sieben kurz vor Ende der ersten Hälfte auch noch den Ausfall von Spielmacher Indset beklagen. Dieser fasste HSG-Torjäger Göbel beim Tempogegenstoß von hinten in den Arm und sah folgerichtig die rote Karte.
Auch die Halbzeitpause tat der starken Gensunger Leistung keinen Abbruch. Ober, Untermann und Julius schraubten die Führung der Edertaler kontinuierlich in die Höhe. Beim 25:13 (37.) war sie erstmals auf zwölf Tore angewachsen. Der couragiert aufspielende Gast wehrte sich nach Kräften, vor allem Eurich und Drieß rieben sich auf. Doch die Gensunger Abwehr provozierte immer wieder technische Fehler der Gäste, die Hütt und Walther mit Gegenstoßtoren bestraften.
Der für Michael Stahl ins HSG-Gehäuse gekommene Marc Lauterbach knüpfte nahtlos an die Leistung seines Vorgängers an. Erst eine gegen Ende der Partie nachlassende Abwehrarbeit ermöglichte den Gästen leichte Ergebniskosmetik. Hütt traf beim 41:25 (57.) für die Edertaler zur höchsten Führung des Abends. Eurich und Co. konnten bis zum Ende noch auf 42:30 verkürzen. Ein schwacher Trost, angesichts der katastrophalen Leistung, die sie über sechzig Minuten abgeliefert hatten. Der TVG zeigte wieder seine zwei Gesichter. Während die Camdzic-Sieben in eigener Halle bisher die weiße Weste wahren konnte, so zeigt sie in fremden Hallen stets schwache Leistungen. Mit Leipzig, Pirna und Münden stehen den Barbarossastädtern nun schwere Gegner gegenüber. Für die Edertaler geht es zunächst zur HG 85 Köthen und zur benachbarten Eintracht Baunatal, bevor sie es ebenfalls mit den drei Topteams zu tun bekommt. Mit der bisher gezeigten Leistung muss sie diese Kräftevergleiche allerdings nicht fürchten. (Marcel Glaser)
HSG Gensungen Felsberg
Stahl (1.-45. Min.; 14 P.), Lauterbach (45.-60. Min.; 4 P.), Ober (8), Untermann (8/5), Julius (7), Göbel (5), Walther (4), Schanze (4), Hütt (3), Viehmann (2), Bärthel (1), Vogel, Kranz.
TV Gelnhausen
Lahme (1.-15.; 30.-53. Min.), Schomburg (15.-30.; 53.-60. Min.), Eurich (7), Deinet (6), Drieß (4), Henrich (4), Trinczek (3), Wacker (1), Indset (1), Jambor (1), Nielsen (1), Hubbert (1/1), Ochs (1), Schwaab.