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Karolin Siebert läuft 800 Meter in 2:23,25 Minuten

Heiligenrode/Melsungen. Vier Tage nach ihrer großartigen Vorstellung beim Herbstsportfest in Obersuhl, wo Karolin Siebert sich im 300 Meter-Langsprint um über eine Sekunde auf 44,02 Sekunden und auf Rang neun im Hessischen Landesverband verbessern konnte, wartete die mehrfache hessische Schülermeisterin über 800 Meter auf ihrer Spezialstrecke in Heiligenrode wieder mit einer großartigen Zeit auf. 17 Schülerinnen mit einer Bestzeit unter 2:55 Minuten stellten sich bei der 26. Heiligenröder Laufserie dem Starter. Natürlich waren es zu viele Mädchen, die dicht gedrängt in zwei Reihen hintereinander auf den Startschuss warteten. So ein großer Pulk bedeutet immer für die schnellen Läuferinnen Sperren, Umwege, körpernahe Positionen und Herausnahme des Tempos in der Startphase. Aber dem Einspruch von Melsunger Seite, zwei Läufe auszutragen, wurde kein Gehör geschenkt. Leidtragende waren Marie Wagner (TSV Jahn Gensungen), mit 2:24,74 Minuten Ranglisten-Dritte des Hessischen Leichtathletik-Verbandes,  die am Wochenende beim Schüler-Verbändekampf zwischen Hessen, Bayern und Württemberg in der 3×800 Meter-Staffel eingesetzt wurde und Karolin Siebert, die sich beim zur gleichen Zeit stattfindenden Kreissparkassen-Cup auf 2:24,80 Minuten verbessert hatte. Beide Schülerinnen trafen in diesem Jahr zum ersten Mal aufeinander.

Man hatte vorher abgesprochen, kein taktisches, sondern ein schnelles Rennen auszutragen, so dass man mit einer Endzeit unter 2:25 Minuten rechnen konnte. Für Sekundenbruchteile nach dem Start schien der Eindruck aufzukommen, dass doch ein taktisches Rennen mit den nicht vorher zu berechnenden Intervallen bevorstehen könnte. Aber es sah nur so aus, denn nach dem Start übernahm sofort Kira Reinhardt aus Mühlhausen (Thüringen) vor Johanna Theophel (Eschwege)  die Führung.

Karolin Siebert und die wenige Schritte hinter ihr laufende Marie Wagner hatten zunächst große Schwierigkeiten dem Führungsduo zu folgen. Beide Mittelstrecken-Asse verloren bereits auf den ersten 40 Meter mehr als zwei Sekunden, denn sie mussten an den 15 Konkurrentinnen in der Kurve teilweise auf Bahn vier ausweichen, um das Führungsduo einzuholen. „Es waren einfach zu viele Mädchen am Start“, sagten die beiden herausragenden Mittelstrecken-Läuferinnen aus dem Schwalm-Eder-Kreis unisono.  Nach 100 Meter hatten Karolin Siebert und Marie Wagner Anschluss an die Spitze gefunden. Nachdem sie die ersten 200 Meter  in 34,5 Sekunden zurückgelegt hatten – vorgesehen war eine Zeit von 32 Sekunden – bestimmte  Karolin Siebert ab dieser Zwischenmarke Tempo und Führung. Marie Wagner lief knapp dahinter, stets attackiert von den beiden Nachwuchsläuferinnen aus Mühlhausen und Eschwege.

Melsungens erfolgreichste Mittelstreckenläuferin wehrte alle Angriffe souverän ab und legte die erste Runde in 71,6 Sekunden zurück. Sie setzte gegen die starke Konkurrenz alles auf die Tempokarte, und überreizte diese nicht. Nach 1:46,5 Minuten für die 600 Meter hatte sie sich eine gute Ausgangsbasis geschaffen. Das Verfolgerfeld mit Marie Wagner an der Spitze, passierte diese 600 Meter knapp unter 1:48 Minuten. Man bemühte sich eisern um den Anschluss, aber das Tempo, das Karolin Siebert vorlegte, war enorm hoch. Als sie auf die Zielgerade einbog, hatte sie einen komfortablen Vorsprung von mehr als fünf Meter herausgelaufen. Und da Karolin Siebert auf den letzten 100 Metern nichts mehr anbrennen ließ, siegte sie in der neuen Jahresbestzeit von 2:23,25 Minuten. Den zweiten Platz sicherte sich Marie Wagner in 2:25,09 Minuten vor Kira Reinhardt (2:25,18 Minuten) und Johanna Theophel mit 2:28,44 Minuten.   Madita Alter (LAV Kassel), die langjährige Gegenspieler von Karolin Siebert, blieb mit 2:33,97 Minuten über zehn Sekunden hinter dem Melsunger Aushängeschild zurück.

„Schade, dass es am Start nicht so lief, wie ich es mir vorgestellt hatte, denn sonst wäre heute eine Zeit um 2:21 Minuten möglich gewesen“, sagte Karolin Siebert, die nun schon zum sechsten Mal seit 2006 die Heiligenröder Laufserie als Siegerin abschloss und mit einem Pokal ausgezeichnet wurde.

Unmittelbar vor diesem spannenden 800 Meter-Lauf wurde das Rennen der Schülerinnen mit Zeiten über 2:55 Minuten ausgetragen.  Auch in diesem Eröffnungslauf gab es einen Melsunger Sieg. Die elfjährige Franziska Ebert aus Röhrenfurth, die in diesem Jahr noch keinen 800 Meter-Wettkampf bestritten hatte, überraschte mit einer guten Renneinteilung und einem enormen Endspurt auf der Zielgeraden. Mit 2:51,44 Minuten belegte sie in der Endabrechnung nur knapp geschlagen den vierten Platz. Nur Milena Reinhardt aus Mühlhausen (2:46,67 Minuten), Anna Ruppert (Niederelsungen) mit 2:50,03 Minuten und Merle Ninnemann vom LAV Kassel (2:50,64 Minuten), die alle im zweiten Lauf diese Zeiten erzielten, blieben vor Franziska Ebert. „Wäre die kleine Franzi gegen die vor ihr Platzierten gelaufen, hätte sie auf jeden Fall eine Zeit unter 2:50 Minuten geschafft“, sagte Alwin J. Wagner. In der diesjährigen Kreisbestenliste sicherte sich Franziska Ebert nach diesem hervorragendem Auftritt hinter Merle Hinz aus Guxhagen (2:49,76 Minuten), aber noch vor Jennifer Zuban aus Remsfeld (2:55,4 Minuten) den zweiten Platz.

Und auch Christian Schulz, der dritte Melsunger Starter in Heiligenrode, sorgte für einen weiteren Sieg und eine gute Leistung.  Der 14-jährige Melsunger Gesamtschüler, der bisher mit 3:27,4 Minuten in den Bestlisten zu finden war, verdiente sich ein großes Lob, denn er hielt sich an die vorgegebene Taktik. Er lief die ersten beiden Stadionrunden in jeweils 80 Sekunden, so dass er eine 800 Meter-Zwischenzeit von 2:40 Minuten hatte und stürmte die letzten 200 Meter in 38 Sekunden herunter. Mit 3:18,21 Minuten siegte er deutlich von Ole Linne aus Landwehrhagen, der nach 3:26,27 Minuten die Ziellinie erreichte. (ajw)



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