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Zehn Jahre Guxhagener Katzenhilfe

Guxhagen. Am 10. Oktober wurde die Guxhagener Katzenhilfe von sieben Personen gegründet, von denen heute noch fünf  für den Verein tätig sind. Bei Kuchen, Salat und Bratwurst wurden alte Erinnerungen, Erlebnisse, Begebenheiten und Geschichten aufgelebt. Bevor jedoch richtig gefeiert wurde, musste noch die Jahreshauptversammlung abgehalten werden, die durch die erste  Vorsitzende Johanna Büchling eröffnet wurde. In ihrem Bericht nahm sie nicht nur einen Rückblick auf das Jahr 2010 vor, sondern ließ nochmals die bewegensten Ereignisse Revue passieren. Sie erinnerte daran, dass man sich bei der Vereinsgründung für die Katzen bewusst entschieden hätte, weil diese Kreaturen verjagt, gejagt, vertrieben und gequält werden. Eine Nothilfe für Katzen sollte auch die Antwort auf die dürftige Tierschutzarbeit anderer Organisationen sein.

Johanna Büchling erinnerte nochmals daran, dass eine gesunde Infrastruktur erst durch die Katze ermöglicht wird, denn die Katze hält Ungeziefer und Schädlinge kurz. Die Arbeiten, die der Verein in den letzten zehn Jahren erbracht hat, sprenge jede Vorstellungskraft um die Zahlen, die der Verein erarbeitet hat. Johanna Büchling sagte mit Stolz, dass der Verein sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert.

Am 1. Oktober 2005 wurde mit „aktion tier“ aus Berlin ein Kooperationsvertrag geschlossen, der eine langfristige Planung garantierte. Ein monatlicher Zuschuss sichert dem Verein einen erheblichen Anteil der Tierarztkosten für die Kastration von Streuner-, Straßen- und Bauernhofkatzen. Eine große Unterstützung war auch die finanzielle Hilfsbereitschaft des Vereins „Gnadenhof e. V.“ aus Hofgeismar bei kostenintensiven tierärztlichen Behandlungen. Öffentliche Zuschüsse hielten sich in den vergangenen zehn Jahren „Guxhagener Katzenhilfe“ noch im dreistelligen Eurobereich. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum über 3.000 Kastrationen durchgeführt. Dafür wurden 70.000 Euro an Tierarztkosten ausgegeben. Dazu kommen noch 50.000 Euro für tierärztliche Behandlungen und Medikamente für die in Vereinsobhut genommenen Katzen.

„Die wirtschaftliche Lage in unserem Land bekommen auch die Tierschutzvereine zu spüren – es fehlen die Spenden, die in den vergangenen Jahren unserem Verein die Möglichkeit gab, dort wo Tiernot auftrat, auch helfen zu können. Heute müssen wir erst fragen, ist es finanziell machbar. Das tut weh, wenn man Tiernot sieht und kann nicht helfen, weil das Geld fehlt“, so Büchling.

Natürlich wurde auch von den in Obhut genommenen Tieren wieder ein Teil, insgesamt 1027  in den letzten zehn Jahren, in ein neues Zuhause vermittelt.

Im Bericht der zweiten Vorsitzenden Conny Schönewolf wurde nochmals ein sehr zeitnahes Ereignis über die Arbeit der Katzenhilfe umrissen. Eine Katze aus Kassel – Holländische Strasse – wurde in einem Karton in der Nähe des Kasseler Tierheims ausgesetzt. Das Tierheim Kassel weigerte sich jedoch, sich um diese Katze zu kümmern und aufzunehmen. So landete sie bei den Tierfreunden der Guxhagener Katzenhilfe. In dem Karton lag ein Zettel mit ihrem Namen, so dass man wenigstens wusste, dass die Katze Minka heißt. Sie dürfte wohl in 2006 geboren sein. „Minka ist zwar etwas schüchtern, aber eine ganz Liebe“, sagt ihre Pflegefamilie. „Immer wieder hören wir, dass Abgabekatzen nicht im Tierheim abgegeben werden – der Grund: mangelnde Akzeptanz zwischen Tierheim und Bevölkerung und die Aufnahmegebühr können sich viele nicht leisten. Auch die Aufnahmekapazitäten reichen oft nicht aus“, betont Conny Schönewolf.

Alfred Klinger, Schatzmeister der Guxhagener Katzenhilfe, sagte zum Ende seines Berichtes: „wir sind 2010 nochmals mit einem blauen Auge davongekommen. Wie es für 2011 aussieht, könne man nur erahnen. Wenn nicht größere Spenden bis Ende des Jahres eingingen, müssten rote Zahlen geschrieben werden und die Hilfe für die Tiere müsse stark zurückgeschraubt werden.“

In den letzten zehn Jahren wurden über 350 Presseartikel – einschließlich Tier der Woche – abgesetzt. „Darüber hinaus, so Pressewart Dieter Büchling, erscheinen regelmäßig im Journal „Mensch und Tier“ des Kooperationspartners „aktion tier“ Berichte und Bilder aus der Vereinsarbeit des Guxhageners Vereins. Außerdem hat der Verein eine eigene Homepage, die ständig aktualisiert wird. Jedes Jahr werden mehr als 10.000 Arbeitsstunden durch den Verein durch die aktiven Mitglieder für den Tierschutz erbracht.“

„Kastrationen und Paderborner Modell scheinen für unsere Kommunalpolitiker ein rotes Tuch zu sein“, so Dieter Büchling in seinem Bericht. „In ganz Nordhessen werden der Guxhagener Katzenhilfe, aber auch den anderen Tierschützern von den Städten und Gemeinden nur die kalte Schulter gezeigt, wenn das Gespräch auf die Kastration von Streuner-, Straßen- und Bauernhofkatzen kommt. Gern verweisen die Politiker dann auf die Empfehlung des hessischen Städte- und Gemeindetages oder auf die Hinweise des hessischen Städte- und Gemeindebundes. Auch in Zukunft sehen wir keine andere Möglichkeit, als das die Kastration dieser Katzen auch weiterhin mit den Spendengeldern der bereits genannten Vereine gezahlt werden müssen, hauptsächlich durch die Förderung von aktion tier – menschen für tiere e.V. in Berlin mit dem Projekt „Aktion Kitty“.“

„Mangelnde Zusammenarbeit und unterstützende Bereitschaft durch die Tierheime der Region machten in der Vergangenheit die Arbeit nicht gerade leicht, könnte jedoch bei einer positiven Zusammenarbeit untereinander zu wesentlich größeren Erfolgen führen. Und eine Überraschung können wir auch noch vermelden“, so Johanna Büchling. Pünktlich zum Vereinsjubiläum erscheint das Buch „Katzenschnipsel – Geschichten aus der Katzenwelt“, zusammengestellt von Dagmar Hollenstein. Viele der Geschichten entstanden rund um die Katzen der Guxhagener Katzenhilfe in der Pflegestelle Guxhagen. Als Mitautor ist Dieter Büchling mit drei Tiergeschichten vertreten. Das Buch ist 142 Seiten stark, kostet 14,90 Euro und ist im Buchhandel erhältlich. Es kann aber auch über die Geschäftsstelle des Vereins – Guxhagener Katzenhilfe, Auf dem Loh 11, 34302 Guxhagen, Telefon (05665) 2994 bezogen werden.(red)

 



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